Bei aller freudigen Diskussion über Adam oder die ersten Menschen, vergessen wir einmal nicht, dass besagte Adamsgeschichte in seinem Ursprung aus dem Zweistromland entstammt und dort seinen Ursprung im Gilgamesch-Epos; und explizit die Bibelgeschichte wohl eher in der Saga Enuma Elis hat und nicht vor 538 v. Chr. ihren schriftlichen Eingang in die hebräische Religionswelt fand.

Wie Ausgrabungen in Israel belegen, orientierten sich die Protoisraeliten allerdings schon lange vorher an dieser Überlieferungsgeschichte, die allerdings bei Ihren Vorfahren den Kanaanitern durch sumerischen Einfluß bereits bis an die Grenzen Ägyptens verbreitet waren. Doch auch der ägyptische Schöpfungsmythos hatte lange Zeit bei den Israeliten seine Anhängerschaft, wie Ausgrabungen insbesondere im Süden Israels deutlich belegen.

Davon einmal ganz abgesehen, könnte es sich für Menschen, die „Gott“ als ewiglich Daseiend verstehen, sich auch so verhalten, dass „Gott“ schon von Anbeginn des Daseins der Menschheit als substantiell Seiend begriffen wurde. In Folge der weiteren soziologischen und kulturellen Entwicklung des Menschen könnte dann dieses „Urwissen“ auf verschiedenste Art und Weise theologisch, kulturell, sprachlich, künstlerisch, etc, etc geprägt worden sein und in dessen Folge dann verschiedenen Religionssystemen geformt worden sein.

Ich traue den menschlichen Frühgesellschaften weit aus mehr zu als nur in Naturgewalten göttliche Mächte verstanden zu haben, um sich dann Gottesbilder zu formen. Ich glaube der Sachverhalt ist weit aus komplexer.


Ich frage mich in diesem Zusammenhang der Diskussion, wie sich bestimmte Schreiber darauf festlegen können, die Frühzeit der Menschheit aus den wenigen biblischen Berichten zu erklären. Was ist mit der großen Mehrheit der einstigen Völker, die mit diesem Schöpfungsmythos keinerlei kulturelle und religiöse Verbindung hatte und hat, man denke da nur an die Völker Asiens, Amerikas, Afrikas, Europas, etc.. liegen sie mit ihren Ansichten falsch oder gilt nur der sumerisch - babylonisch – biblische Schöpfungsmythos?

Nun, wie dem auch sei, ich gehe noch immer davon aus, es bedarf keiner Schriften um sich innwendig nach dem „göttlichen / Gott“ auszurichten. Ein Gang durch „Gottes“ Garten ist da weitaus lehrreicher.

Absalom