@Zeuge

Du hast geschrieben: Jeder weiß was Fenster ist, egal wie man es definiert.
Dann definiere ich jetzt mal Fenster als Gnarzel der frobizzelt, alles klar?

Ich habe geschrieben: Nur das individuelle Bild das jemand vom Begriff Fenster hat, kann ich ihm dann auch mit der Vokabel „Window“ erklären.
Und Du hast darauf erwidert: Umgekehrt. Den unbekannten Begriff "Window" kann man mit dem bekannten Vokabel "Fenster" erklären.
Ich verstehe hier nicht, wo Du da einen Gegensatz in beiden Aussagen siehst! Wenn ich die Vokabel, den unbekannten Begriff „Window“ nicht kenne, kann ich ihn nur dann erklärt bekommen und verstehen, wenn ich in meiner Muttersprache ein Bild von dem Begriff Fenster habe. Das sagen beide Aussagen gleichermaßen aus.

Du hast weiter geschrieben: Denn als der Begriff "Gott" das erste mal auftratt, hatte keiner irgendeine Vorstellung, was das sein kann. Eben Gnarzel der frobizzelt.
Gott hängt doch nicht von einer Begrifflichkeit, einem Wort, einer Vokabel ab. Die Frage nach Gott stellt sich unabhängig von dem Namen dem ich ihm gebe. Nämlich dadurch, dass ich Naturphänomene wahrnehme und nach einer Erklärung dafür suche. Zum Beispiel eben warum ist etwas und nicht nichts, warum werde ich krank, wo kommen meine Empfindungen her, warum sterben Menschen... Das hatten wir doch nun alles schon zur Genüge, Du magst es nur nicht einsehen. Und das obwohl Du selber schreibst: Es geht nicht um Worte, sondern um die Idee, die man mit dem Wort "Gott" bezeichnet. Wie ist der Mensch auf diese Idee gekommen, wenn er nichts aussergewönliches gesehen oder erlebt hat?
Er erlebt ja außergewöhnliches. Immer und zu jedem Zeitpunkt. Wie erkläre ich mir die Sonne, den Wechsel von Tag zu Nacht, verschiedene Witterung und, und, und. Zunächst wurde dafür immer ein Gott angenommen, bis man wissenschaftliche, auf Grundlage der Vernunft und des Verstandes, logische und natürliche Erklärungen dafür fand.

Wir brauchen keinen Gott der zu uns kommt und sagt: Hallo, ich bin Gott. Die Frage nach Gott ist in die Naturphänomene eingeschrieben und dadurch auch in uns, als Teil dieser Phänomene. Das muss man nicht mit Ohren gehört und mit Augen gesehen haben.

Du hast gefragt: Wenn du einen Stromschlag erlebst, dann entspringt die Energie, die du gespürt hast, nur deiner Vorstellung?
Ich habe meine philosophische Sichtweise angeführt, nach der die Welt und die Kategorien Raum und Zeit im Erkenntnisprozess geschaffen werden. Das ist Teil meines Glaubens an einen Schöpfergott. Ich selbst bin auch Teil dieser Schöpfung, also auch nur geschaffen und vergänglich. Wenn ich als Geschöpf mit anderem Geschaffenem interagiere, erlebe ich diese Interaktion in den weltlichen Strukturen ausschließlich in meinem Erkennen. Der Stromschlag, als Teil der Schöpfung wird (genau wie restlos alles, also auch ich) von Gott in einem ewigen Nun geschaffen, ich erlebe ihn aber in meiner Vorstellung als raumzeitliche Abfolge. Das heißt in den weltlichen Strukturen ist Stromschlag und Provisorium etwas Getrenntes und der Schlag trifft mich im Augenblick meines Erkennens. Substantiell, also im göttlichen Bereich, hat aber diese Trennung und raumzeitliche Abfolge nie bestanden, denn Gott ist ein Eines...

Du hast gefragt: Und dein Gott teilt sich den Menschen nicht mit, offenbart sich ihnen nicht?
„Mein Gott“ ist in allen Menschen im Innersten der Seele, als „Seelenfünklein“ substantiell da. In diesem Seelengrund kann Gott in uns hineingeboren und dadurch offenbar werden. „Ich“ hab´s erlebt... Ich kann nur nicht sagen was ich erlebt habe... Da war nur Staunen und Anbetung...

LG
Provisorium