Nun aber fahren wir fort mit unserer biblischen Betrachtung im Philipperbrief im 1. Kapitel ab Vers 3:

Schriftlesung

3 Ich danke meinem Gott, sooft ich euer gedenke –

Mit dem Dank beginnt Paulus den eigentlichen Brief, hier wie auch in Röm. 1, 8; im 1. Kor. 1, 4; oder im 2. Kor. 1, 3, um nur einige zu nennen. Ist das nur eine Angewohnheit von Paulus? Sicherlich kann auch eine Gewohnheit der Ausdruck einer sehr wesentlichen inneren Haltung sein, denn Pau-lus hat das Danken für unser ganzes Verhältnis zu Gott besonders wichtig genommen, und darum hat er die Gemeinden immer wieder an das Danken erinnert. Wir haben es ja stets mit einem han-delnden und gebenden Gott zu tun, der aus seiner eigenen freien Gnade heraus am Werk ist. Er handelt oft schon, ehe wir kommen und ihn bitten. Aus diesem Grunde ist uns immer ein drängender Anlass zum Danken gegeben. Im Danken vollzieht sich für uns die Anerkennung Gottes als dieses frei Schenkenden und Wirkenden. So ist schon allein das Dasein einer Gemeinde in dieser Welt ein Wunder Seines Wirkens und der Grund unaufhörlichen, frohen Dankens. Darum stellt Paulus sich selbst und den Briefempfängern seines Briefes immer zuerst vor Augen, was Gott ihnen und damit auch Paulus gegeben hat. Sicherlich, so kann nur die Liebe schreiben. Denn nur die Liebe sieht in dem, was einem andern zuteil wurde, den Grund der eigenen Freude und den Anlass zu einem per-sönlichen Dank gegen Gott. Es muss aber auch die Philipper mit großer Freude erfüllt haben, dass der Apostel Gott offenbar immer wieder für die positive Entwicklung ihrer Gemeinde dankte.

Schriftlesung:


4 was ich allezeit tue in allen meinen Gebeten für euch alle, und ich tue das Gebet mit Freuden,

Die Dankbarkeit kommt also in diesem Brief besonders klar zum Ausdruck. Ich danke meinem Gott bei jedem Denken an euch. Wie der lebendige Gott an unzählige Wesen zugleich zu denken ver-mag und dies so, dass jedes einzige davon der Aufmerksamkeit und Liebe Gottes gewiss sein darf, so als wäre es mit Gott ganz allein, so kann ein Paulus täglich an viele Gemeinden denken und da-bei jeder sein Herz voll und ganz zuwenden. Darum darf er es in jedem seiner Briefe aufrichtig ver-sichern. Und so haben wir mit dem vorliegenden Brief ein beeindruckendes Empfehlungsschreiben von einem Mann vor uns, der zwar in Haft saß, mit seinem Herzen der Gemeinde aber ganz nah war. Etwa zehn Jahre waren vergangen, seit Paulus sie zum ersten Mal besucht hatte, doch weder die Zeit noch andere Aufgaben hatten seiner Liebe und seiner Sorge für sie Abbruch getan. Jedes-mal, wenn er an sie dachte, dankte der Apostel Gott für sie und zwar mit Freuden. Und so ist eine dankbare Erinnerung etwas ganz Wunderbares.

In diesem Abschnitt hält der Apostel Paulus aber auch die entscheidenden Merkmale eines christlichen Lebens fest. Und das ist die christliche Freude. Paulus betet voller Freude für seine Freunde. Von daher ist der Philipperbrief auch als Epistel der Freude bezeichnet worden.

Von daher sollten wir das Bild der christlichen Freude, das in diesem Brief besonders entfaltet wird, etwas näher betrachten.

1. In diesem Abschnitt stoßen wir auf die Freude des christlichen Gebets.

2. Da ist die Freude, dass Jesus Christus verkündigt wird.

3. Da ist die Freude im Glauben, Kapitel 1, 25: “Und in solcher Zuversicht
weiß ich, dass ich blei-ben und bei euch allen sein werde, euch zur
Förderung und zur Freude im Glauben!

4. Da ist die Freude, Christen eines Sinnes beieinander zu sehen in Kap.
2, 2: “So macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines
Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.

5. Da ist aber auch die Freude des Leidens um Christi willen (Kap. 2,
17): “Und wenn ich auch ge-opfert werde bei dem Opfer und
Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit
euch allen.

6. Da ist die Freude, Nachricht von einem geliebten Menschen zu
erhalten, (in Kap. 2,28) wo es heißt: “Ich habe ihn nun um so eiliger
gesandt, damit ihr ihn seht und wieder fröhlich werdet.”

7. Da ist die Freude der christlichen Gastfreundschaft (in Kap. 2, 29): “So
nehmt ihn nun auf in dem Herrn mit aller Freude und haltet solche
Menschen in Ehren.

8. Da ist die Freude des Menschen, der in Jesus Christus ist (in Kap. 3,
1): “Weiter, liebe Brüder: Freut euch in dem Herrn!

9. Da ist die Freude des Menschen, der jemanden für Jesus Christus
gewonnen hat, (Kap. 4, 1): “Also, meine lieben Brüder, nach denen ich
mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn,
ihr Lieben.

10. Da gibt es die Freude über eine Liebesgabe (in Kap. 4, 10): “Ich bin
aber hoch erfreut in dem Herrn, dass ihr wieder eifrig geworden seid,
für mich zu sorgen; ihr wart zwar immer darauf be-dacht, aber die
Zeit hat's nicht zugelassen.

Schalom David