Gott begegnet Dir in jedem winzigst kleinen Millardsten Teil einer Nanosekunde und noch darüber hinaus. Er ist da. In einem ewigen Nun.

Die Fliegen, die Du zurzeit vielleicht gar lästig findest – darin begegnet Dir Gott.
In dem Mist den diese Fliegen so gerne haben - genauso.

Lasst uns also reichlich Mist ins Gotteshaus karren, öffnen wir die Pforten, lassen dann die Fliegen ein und dann preisen wir Gott, dass er alles so wunderbar gemacht hat...

Warum macht man das wohl eher nicht? Obwohl das sicher ebenfalls von der Presse herzlichst gerne thematisiert würde!

Vielleicht deshalb, weil der Mensch ein spirituelles Wesen ist und der Geruch und das Gesumme und die grundlegende Lästigkeit von Fliegen, der Bewusstwerdung dieser Spiritualität abträglich sein könnte?

Und sollte es nicht Ziel eines Gottesdienstes sein, sich dieser Spiritualität bewusst zu werden und seinen Geist der Transzendenz Gottes zu öffnen, um genau hier am intimsten und innigsten berührt zu werden?

Ist Gottesdienst heute mehr und mehr nur noch eine Art Lifestyleberatung auf Grundlage der Bibel? Mit ein bisschen Singen und ein bisschen Lirtugie und ganz viel Predigt, in der uns dann gesagt wird, wie es am förderlichsten wäre sein Leben zu gestalten und seinen Partner zu befriedigen?

Es scheint fast so.
Für mich persönlich hat das aber mit Gottesdienst nichts zu tun. Im Gottesdienst nehme ich mich zurück, um demütig zu meinem Innersten zu gelangen und es Gott zu Diensten zu stellen.

Das darf natürlich jeder anders sehen, aber ich bin mir sicher, dass die Kirchenbänke wieder voller würden, würde man den Menschen mehr von dem Innersten ihrer Seele predigen, damit sie dort Abstand nehmen könnten von ihrem sorgenvollen Ich und sich erfüllen lassen von der Liebe Gottes.

LG
Provisorium