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  1. #1
    samu Gast

    Standard Frage zu Matthäus 18/20

    Ich hätte eine Frage zu eurem Schriftverständnis.

    Wie versteht ihr folgenden Vers: Matth. 18/ 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
    Oder in einer anderen Leseart (Kodex Bezae und Alexandrinus, div. Kirchenväter): An dem Ort, wo (auch nur) zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich bei ihnen.

    Was denkt ihr, auf was bezieht sich dieser Schriftvers genau und gibt es einen Vergleichswert in der Bibel - Tenach (A.T.), auf den sich dieser Vers bezieht.

    Danke schon mal für eure Antworten!

    Samu

  2. #2
    Registriert seit
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    2.934

    Standard

    Ja, wie ist/lautet denn der Name Jesu?

    Diese griechisch-lateinische Bezeichnung ist ja eher aus ist ja wenig aussagekräftig.
    Die hebräische Form wäre ja dann Josua, respektive Jeshua, Jehoshua.

    So bedeutet der Name: „JHWH ist Rettung“.

    Jesus war ja nicht der einzige, der diesen Namen trug. So nannte Mose den Hoschea um auf Jehoschua, vom Namen „Heil/Rettung“ auf den Namen Jehoshua, welcher genau bekundet, von WEM die Rettung kommt, nicht dass jemand das Heil von Hoschea erwartet, sondern vom Ewigen selber.


    Namen haben ja schon ihre Bedeutung und Aussagekraft. Dies zieht sich ja durch die ganze Tanach hindurch, dass Menschen Namen gegeben wurde, welche schlussendlich nur auf das Handeln des Ewigen hinweisen sollen.


    Ich denke, der Kontext von Mt 18 ist auch interessant, was auf Erden gebunden ist, soll auch im Himmel gebunden sein, und auch umgekehrt. So wie im jenseitigen, so im diesseitigen. Also ganz jüdisches Verständnis vom Handeln, der Verbindlichkeit und der Verantwortung des Menschen. So lassen sich Dinge wieder auflösen, nichts muss für die Ewigkeit sein, sofern sie ebenso im gegenseitigen Einvernehmen getätigt werden.



    Soweit mal die spontanen Gedanken.

    Lehit

    Alef

  3. #3
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    Standard

    Hallo samu

    Eine wirklich interessante Frage die du da stellst.

    Jesus war ja zu diesem Zeitpunkt als Rabbi unterwegs und um ihn herum waren die Schüler die Talmidim`s ( bin mir nicht sicher ob man das so schreibt *peinlich da tausendmal gelesen*)


    Man könnte es auch so übersetzen und Jüdische Lehrer der damaligen Zeit lehrten es so:
    „Wo zwei zusammensitzen und sich über Worte der Tora, der Hl. Schrift, unterhalten, da ist Gott gegenwärtig“
    Das ist es meiner Meinung nach was Jesus ausdrücken und rüberbringen wollte.

    Also wenn zwei oder drei über Gott und der Tora bzw. Tanach sprechen und graben und suchen - um zu erkennen, wird Gott sich hinzugesellen. Das muss nicht nur in der Kirche geschehen, sondern das kann am Tisch beim Essen oder auch in einem Chat sein.
    Wo zwei oder drei lernen möchten, da kommt Gott näher und ganz nahe und gesellt sich dazu. Je intensiver sich die Schüler austauschen und verbinden, desto näher kommt Gott selbst zu ihnen.

    Ich denke da auch an die Geschichte wo Jesus in seines Vaters Haus war, im Tempel – da war Jesus unter Gelehrten die über die Tora sinnierten und Gott war mitten unter ihnen. Kein Wunder, hat der nicht mehr nach Vater und Mutter gefragt ;)

    Unter diesem Aspekt gesehen ist es sehr sehr wichtig sich mit anderen Menschen die suchend sind auszutauschen, denn zwei oder drei finden mehr und mein Bruder/Schwester kann seine Erkenntnisse einfließen lassen. Dieses zusammen sein ist nur wichtig um Lebens (Ewig Leben) Schätze zu bergen, sondern um Gemeinschaft zu haben mit dem Höchsten.

    Und was haben meine lieben Geschwister für Gedanken dazu? Frage an den Nächsten weitergebe.

    Schönen Tag euch allen
    Fischi

    p.s
    @alef ich finde deine Gedanken auch sehr gut und wichtig

  4. #4
    Psalm31,3 Gast

    Standard

    "Der Name
    Der Name benennt nicht nur etwas oder jemanden, nach ‹magischem› Verständnis ist der Benannte und Angerufene selbst in ihm präsent. Die durch Nennung belebte Person ist mit ihrer Energie und Dynamik da, mit ihrem ganzen Wesen gegenwärtig. Namensnennung ist somit ein Akt des Ergreifens, im Umgang mit Menschen und erst recht im Umgang mit Göttern. Im Alten Testament spiegelt sich diese alte Vorstellung von der Kraft des Namens sowohl im dritten der Zehn Gebote, das den Missbrauch des Gottesnamen untersagt, als auch in der Warnung vor Gelübden oder im Verbot des Fluchens. Der jüdische Brauch, die Nennung des Gottesn. JHWH zu vermeiden und stattdessen beispielsweise ha-schem, ‹der Name›, zu sagen, hat dort seinen Grund. - Umgekehrt ist das Aussprechen des Gottesnamen die ursprünglichste Form des Gebets. Als Stoßgebet genügt: ‹Mein Gott!› Das Nennen und durch die Nennung das Preisen sind die sprachlichen Grundformen des Gebets. Beten ist auch in aufgeklärter Denkart eine Herbeirufung Gottes. Dabei setzt es voraus, dass der angerufene Gott seinerseits den Namen des rufenden Beters kennt und sich seiner erinnert. Das Vertrauen des Betenden ruht in der Gewissheit, dass Gott seinen persönlichen Namen weiß." (NZB)

    "Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Matth 18,20)

    Für mich, als heutigen Christen, ist die trinitarische Gottheit in ihrer Ganzheit anwesend, sobald sich Menschen so versammeln, das sie Christi Namen hochhalten und sich in seinem Wesen verbinden. Das bedeutet auch, dass sich sein Wesen dann unserem Wesen mitteilt und wir der Barmherzigkeit und Liebe Gottes teilhaftig werden.

    Schalom

  5. #5
    Victor Gast

    Standard

    Lukas 24,13-16

    Lieben Gruß

    Victor

  6. #6
    Psalm31,3 Gast

    Standard

    Hallo Victor.
    In meinem ollen Luther steht:
    13 Und siehe, zwei aus ihnen gingen an demselbigen Tage in einen Flecken, der war von Jerusalem sechzig Feldwegs weit, des Name heißt Emmaus. 14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. 15 Und es geschah, da sie so redeten und befragten sich miteinander, nahete Jesus zu ihnen und wandelte mit ihnen. 16 Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht kannten.

    Was willst du mit deinem Hinweis sagen?
    Dass wir in jedem Gegenüber Jesus erleben können, oder dass wir nicht in der Lage sind ihn überhaupt zu sehen / erleben?

    Liebe Grüße

  7. #7
    Victor Gast

    Standard

    Letzteres,
    denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen, sagte Jesus.

    Victor

  8. #8
    Psalm31,3 Gast

    Standard

    Also lässt du dir durch Menschen Gott "zustellen" - das ist traurig, aber vielleicht schenkt dir Gott seine Gnade, ihn selbst wahrzunehmen und zu erleben - wie er es dann bei den Emmausjüngern (ein paar Verse weiter) getan hat.

    Gottes Segen
    Geändert von Psalm31,3 (29.02.2008 um 18:49 Uhr)

  9. #9
    Victor Gast

    Standard

    Ich lasse mir gar nichts zustellen, doch es heißt im Text:
    Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht kannten.

    Die Elberfelder Übersetzung von 1905 gibt Lukas 24,16 so wieder:

    ... aber ihre Augen wurden gehalten, damit sie ihn nicht erkennten.

    Das ist meiner Meinung nach trefflicher. Jesus wollte nicht erkannt werden.



    Victor

  10. #10
    Psalm31,3 Gast

    Standard

    Vers 16
    "Doch ihre Augen waren gehalten, so dass sie ihn nicht erkannten."
    weist eher auf:
    "Und es geschah, während sie miteinander redeten und sich besprachen," (Vers 15) und damit auf ihr diskutieren und disputieren. Sie haben sich mit ihrem "theologischen Disput" die Augen verstellt.
    Wie geht es weiter?
    "Und es geschah, als er sich mit ihnen zu Tisch gesetzt hatte, dass er das Brot nahm, den Lobpreis sprach, es brach und ihnen gab.
    31 Da wurden ihnen die Augen aufgetan, und sie erkannten ihn. Und schon war er nicht mehr zu sehen."
    Als sie gemeinsam etwas taten (essen = etwas in sich hereinnehmen) und Gott lobten, wurden ihnen die Augen aufgetan - diesmal gewiss von Gott, denn das schaffen Menschen gewöhnlich nicht alleine.

    Für mich ist dieser Text ein Hinweis darauf, dass wir uns von unserer rein intellektuellen Verarbeitung lösen sollen (dazu gehört auch die Bibel rauf und runter lesen) unseren Denkschablonen und den Reden unserer Mitmenschen, sondern Gott in uns "hereinlassen" wie wir es mit dem Brot tun und dabei IHM danken und IHN loben. Dann werden uns gewiss die Augen "aufgetan".

    und das wünsche ich dir, wie schon geschrieben.

    Friede dir und deinem Herzen.


 

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