Das ist nicht erstaunlich, denn es handelt sich um zwei Paar Schuhe. Die Beschneidung von Mädchen (zu recht auch "Genitalverstümmelung" genannt) hat wesentlich gravierendere Folgen für die Betroffenen als die Beschneidung von Jungen. Männer können auch ohne Vorhaut ein weitgehend normales Leben führen. Bei Frauen aber führt die Genitalverstümmelung dazu, dass Geschlechtsverkehr für sie mit Schmerzen verbunden ist und sie dabei kaum Lust empfinden, weiters kann es zu Problemen beim Urinieren und Menstruieren sowie beim Gebären kommen.
Ich finde es schon erstaunlich, denn du hast wohl Recht damit, was für gravierende Folgen für Frauen bei einer Beschneidung entstehen, doch es gibt eine Unzahl an Fällen wo Jungen ebenso „verschnitten“ wurden oder durch schlechte Wundversorgung schlimmste Infektionen erlitten haben die zu mehreren Nachoperationen oder sogar zu Totalamputationen geführt haben. Gilt dieses Risiko nun als Normal? Ich gebe dazu einmal einen Link an, der dieser These von dir / „zwei Paar Schuhe“– zumindest aus ärztlicher Sicht – deutlich widerspricht und eingehend auf die Folgen von Beschneidungen eingeht. (Siehe unter Themen)

http://www.beschneidung-von-jungen.d...chneidung.html


Zu deinem zweiten Textteil.

Ich schrieb ja:“ Ich bin der Meinung, das Religionen reine Privatangelegenheiten sind, die keine besondere gesellschaftliche Hervorhebung (politischen, sozialen, kulturellen etc.) haben dürfen. Privat schließt allerdings in sich ein, dass das Selbstbestimmungsrecht des einzelnen nicht gefährdet wird und die Unversehrtheit garantiert sein muß. Zudem, dass die staatsrechtlichen Komponenten geachtet werden.“

Ich schließe damit ein, dass es Eltern sehr wohl möglich sein sollte ihre Kinder religiös zu erziehen. Warum auch nicht! Allerdings ist die große Frage in wie weit Kulthandlungen an Kindern angebracht sind und wo nicht. Faktisch gibt es auch genug Christen die keine Kindertaufe praktizieren und gut damit klar kommen. Es geht also auch ohne solche Handlungen an Kindern, die letztlich ihr Selbstbestimmungsrecht achten. Das ist einer der Hauptargumente solcher christlichen Gruppen, die Kindertaufen vehement ablehnen. Ein sehr vernünftiger Ansatz, so mein Eindruck.

Letztlich bleibt die Frage ob wir das Selbstbestimmungsrecht eines erwachsenen Menschen achten und das von Kindern, die in keinster weise weniger Mensch sind, missachten dürfen.

Absalom