@Zeuge
Du hast gefragt: Und wo bleibt in diesem Fall Gott? Wenn er die Schriften inspiriert hat, wird er dann nicht auch mit uns sein, wenn wir sie ernsthaft studieren? So ist der Mensch dann nicht nur auf sein wahrnemendes Bewußtsein angewiesen, b.z.w. nimmt sein Bewußtsein dann Dinge wahr, die ein anderer nicht wahrnehmen kann.
Ich denke schon, dass sich das wahrnehmende Bewusstsein im Laufe des Glaubensweges verändert und das in diesem Bewusstsein Gott eine immer größere Rolle spielt. Viele Menschen die gläubig werden berichten dann ja auch davon, wie sehr der Glaube ihr Leben verändert habe.
Inwieweit das aber ein Indikator für das rechte Verständnis der Bibel darstellt, vermag ich nicht zu beurteilen. Bis zum heutigen Tag gibt es jedenfalls keine Bibelauslegung, die alle Gläubigen unterschreiben könnten.
Du hast geschrieben: Individualismus kann niemals selbstlos sein, denn: Individualismus ist ein Gedanken- und Wertesystem, in dem das Individuum im Mittelpunkt der Betrachtung steht.
Zunächst ist es doch so, dass wir erstmal alle Individuen sind. In was für ein Verhältnis wir uns dann anderen gegenüber betrachten, bleibt deshalb eben auch dem Individuum überlassen. Wenn in meiner individuellen Betrachtung nun aber Gott im Mittelpunkt steht und ich durch Gebet und Übung mehr und mehr von meinem Selbst lasse, um Gott in mir mehr und mehr Raum zu schenken, spielt der Individualismus Deiner Definition keine Rolle mehr.
LG
Provisorium
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