Hallo Zeuge!


Der allgemeine. Dann gibts es ja noch für jeden Menschen und in jeder Lebenslage den spezifischen.
Die zehn Gebote sind der "praktische Aspekt" von Gottes Willen. Sie sind die Basis des Zusammenlebens. Zu glauben, sie allein seien Gottes Wille ist, um mal Provisoriums Beispiel auf zu greifen, die Straßenverkehrsordnung als das Maß aller Dinge zu sehen. Und ja, der zweite Teil Deines Satzes...genau der ist es, um den es hier geht. Um Individualität der Gottesbeziehung des Einzelnen.

Von Übersetzungen spreche ich nicht. Jede Übersetzung ist nur eine Interpretation. Ob es die richtige ist, bleibt offen.
Im Grunde sind aber schon die Urtexte "Übersetzungen", denn sie sind Überlieferungen von Menschen, die Jesus Wirken aufgeschrieben haben. Jesus selber hat die Bibel ja nicht verfaßt, respektive das NT. Und ich zweifle nicht an der Göttlichkeit der Botschaft. Die ist unbestritten. Aber ich frage mich, ob der menschliche Verstand in der Lage ist, die ganze Botschaft so zu interpretieren/wieder zu geben, in allen Details, daß sie zum Wohle des Menschen gereicht. Das ist nämlich der springende Punkt.

Ein modernes Klischee. Gerade darin erweist sich ihre göttlichkeit, daß sie von vielen Menschen im Laufe von Jahrhunderten geschrieben wurde, und von einem und denselben Geist beseelt ist.
Zeuge, gerade die nichtkanonischen Texte beweisen doch, daß es eben nicht immer mir "göttlichen Dingen" zuging. Es wurden ganz plump auch Evangelien einfach gefälscht, um die eigenen Interessen durch zu setzen.
Ich gehe auch davon aus, daß das auf die als kanonisch angesehenen Texte eher nicht zutrifft, dennoch kann man eindeutig feststellen, daß die jüngeren Evangelien wesentlich detailierter sind, als die älteren. An und für sich müßte es doch eher umgekehrt sein, oder?

Das konnte nur Gott machen. Für Menschen ist das unmöglich. Darum verstehen die Menschen sie auch nicht. Es entzieht sich ihrem Vorstellungsvermögen.
Da kann ich Dir zustimmen, es steckt sicherlich eine göttliche Absicht in den Evangelien, die wir nicht verstehen. Und genau das ist ja der springende Punkt.


Das ist auch ein modernes, atheistisches Klischee
Zeuge..die Welt hat sich verändert, seit der Zeit Jesu. Was sich nicht verändert hat, ist Jesu Botschaft. Dennoch ergeben sich aus der Veränderung der Welt andere Blickwinkel in Hinsicht auf Jesu Botschaft.

Nicht die vergöttlichung der Bibel führte zu den Abscheulichkeiten, sondern die Abweichung von ihr.
Nein, das Instrumentalisieren der Bibel hat dazu geführt. Und das ist eine Art "Vergöttlichung", ein sich Anmaßen, den alleinigen Willen Gottes zu kennen. Man kann aus der Bibel fast alles herauslesen. Und genau das ist die Herausforderung. Die Bibel hat das Heil ALLER Menschen im Sinn. Und egal, wer von sich behauptet, er sei unfehlbar, wisse, was Gottes Wille ist und in Gottes Namen diskriminiert, urteilt, richtet...der liegt falsch.
Mit anderen Worten: sich durch das Studium der Bibel an Gottes Stelle zu wähnen.

Oder hast du irgendwo in der Bibel Aufforderungen zu den Kreuzzügen gefunden? Oder zu Hexenverbrennungen?
Aber natürlich kann man das mit der Bibel rechtfertigen...genau das ist ja das Problem....

Es ist die Tora, nur eben mündliche.
Nein, der Talmud ist die Interpretation und Diskussion über die Tora. Die Tora ist Gottes Wort - der Talmud ist die menschliche Interpretation derselben.

Es stimmt mit den Interpretationen. Und dennoch wurde die Bibel viel zu wenig studiert, b.z.w. zu eingennomen. Wie ich schon sagte: festgefahrene Meinungen führen auch beim Bibelstudium zu fehlerhaften Interpretationen.
Ich kann Dir insoweit zustimmen, als die Bibel sicherlich zu wenig unvoreingenommen betrachtet wird.

Es ist in der Christenheit eine festgefahrene Meinung z.B. daß Maria eine Jungfrau war. Und solche festgefahrene Meinungen gibt es viele, wie im Judentum so auch im Christentum.
Sich von solchen festgefahrenen Meinungen zu befreien, und die Bibel im anderen Blickwinkel zu lesen, ist schwer. Denn die Traditionen sind es, die uns gefangen halten.
Zeuge, die Jungfräulichkeit Mariens und andere derartige Details spielen für die eigentliche Botschaft der Bibel gar keine Rolle. Sich an sowas fest zu beißen und daran fest zu machen, daß die Bibel "falsch ausgelegt" wurde, ist genauso kleinkariert, wie dauf diesen Details unabrückbar zu bestehen.

In Christo+

Godsservant