Hallo Provisorium!

Wenn die Liebe der Kern der frohen Botschaft ist, dann hätte man persönlich doch einen recht guten Maßstab dafür, ob man im Glauben wächst, oder nicht. Wenn ich anderen Menschen gegenüber nicht einfach nur tolerant wäre, sondern sie von Herzen lieben würde, nicht nur weil es mir geboten ist, sondern eben weil das, was mich in Gott hält identisch ist, mit dem was jeden Menschen in Gott hält, dann könnte ich über jede Religiösität hinaus nur noch das Gemeinsame und Substantielle sehen und das wäre dann eben die Einheit in Gott.
So ist es. Gott ist in uns. In jedem Menschen. Ob nach unseren Maßstäben gut oder schlecht - also der Mensch - aber trotzdem ist er ein Geschöpf Gottes. Und verdient unsere uneingeschränkte Liebe. Als Mitmensch und Nächster. Und dann ist da noch das Problem unseres eigenen Willens....wir können uns entscheiden...für oder gegen Gott. Du und ich, wir haben beide einen spirituellen Weg gewählt, wo die persönliche Beziehung zu Gott an aller erster Stelle steht. Uns ist dieses "die Bibel hat immer recht" Denken eher fremd. Was ist das Wort, wenn es nicht in meinem Herzen lebt? Was ist das Wort, wenn ich nicht danach handle, sondern nur mein Mund danach spricht? Es ist nichts - eine leere Hülle.

Das wäre aber kein naiver „alle sind gleich“ und „alles ist gleich gut“ Glaube, sondern die individuelle Ausprägung des eigenen Glaubens wäre mal näher, mal ferner dieser Einsicht in die Einheit.
So ist es. Gelebter Glaube ist, Gott zu spüren und nicht nur das nach zu sagen, was einem eine Doktrin oder ein Pfarrer vorschreibt. Man darf auch zweifeln - auch das gehört zum Glauben dazu. Man darf und soll in Frage stellen, hinterfragen, sich auseinandersetzen. Und man darf auch mal "irren".
Jesus selbst sagt uns in Lukas 6:37: Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben.
In Römer 2:1 heißt es weiterhin: Nun auf diese Weise gilt es jedem Menschen, welcher richtet: du bist ohne Entschuldigung; wo du den andern richtest, verurteilst du nur dich selbst; denn, während du richtest, thust du das nämliche.
In Römer 14:22 heißt es: Hast du den Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor Gott. Selig ist, der sich selbst kein Gewissen macht in dem, was er annimmt.
1. Korinther 4:5: Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der HERR komme, welcher auch wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und den Rat der Herzen offenbaren; alsdann wird einem jeglichen von Gott Lob widerfahren.

In Christo+

Godsservant