Liebe Gnadenkinder,


einmal sag ich´s noch, dann hör ich damit auf.
Negative Theologie bestimmt nicht was Gott ist und auch nicht, was er nicht ist, wenn im Endergebinis dann Gott eine feste Bestimmung gegebenwerden soll.


Alles was wir über Gott denken, was wir zu spüren glauben und wo wir ihn wahrnehmen, das sind wir mehr selbst, als das es Gott ist, sowie er Gott ist. Wir können uns deshalb Gott oder dem Göttlichen immer nur nähern, aber es weder positiv noch negativ wertend sicher bestimmen.


Wir alle leben als Gläubige in diesem Spannungsfeld. Das und das allein war es, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Ich halte diese Erkenntnis für wichtig, damit wir Menschen keinen Grund finden, uns über andere zu erheben und uns gegenseitig für unseren Glauben Leid anzutun, was es leider noch immer viel zuhäufig gibt.


Das individuelle Glaubenserleben, das von Dir liebe fishergirl zum Beispiel, kann ich völlig so stehen lassen und mehr sogar, ich kann man mich daran freuen!
Jede Begeisterung für das individuelle Gott/Glaubenserleben, bestimmt aber auch die Grenzen der Freiheit, die wir anderen in ihrem Glauben einräumen. Und ich wünschte mir sehr, dass wir erfahren dürfen, dass sich diese Grenzen weiten.


Zeuges Gemeinschaftsbeispiel finde ich deshalb auch sehr erhellend. Um im Bild zu sprechen:
Es gibt eine alte chinesiche Weisheit nach der Beschreibung von Lin Yutang. Sie bezieht sich auf 3 Weise, die symbolhaft die in China weit verbreitenden Religionen des Taoismus, Konfuzianismus und Buddhismus repräsentieren.
Sie brechen nach der gemeinsamen Überquerung einer Brücke, die symbolhaft als Übergang zum Jenseitigen steht, in herzliches Gelächter aus. Sie lachen dabei über ihre früheren Versuche, im Wettstreit mit dem jeweils anderen jenseits der Brücke etwas erreichen zu wollen. Aber diese Brücke lässt sich nur in der Einheit überqueren.


LG
Provisorium