Hallo Zeuge!

Jedem geschieht nach seinem Glauben. Wer es nicht glaubt, der wird es auch nicht können.
"Geh! Es soll geschehen, wie du geglaubt hast." (Mt. 8:13)
"Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen." (Mt. 9:29)
Das ist schon richtig, dennoch sind unserem Geist durch unser Menschein Grenzen gesetzt, die wir erst verlassen, wenn wir das Menschein verlassen.

Du hast in einem Deiner vorherigen Beiträge Pierre Teihardt de Chardin SJ erwähnt. Ich nehme mal an, Du beziehst Dich auf seinen Ausspruch:
We are not human beings having a spiritual experience. We are spiritual beings having a human experience.

Das schließt aber in meinem Verständnis die Begrenztheit des menschlichen Daseins nicht aus, sondern verweist explizit darauf, bestätigt und untermauert sie.

Genau so wie wir nicht von dieser Welt sind. Und diese Welt vergeht, und zwar diese Denkweise. Und diese Erde wird erneuert, b.z.w. es kommt eine neue Denkweise. So entsteht eine neue Erde und ein neuer Himmel. Es wird aber immer noch dieser Planet "Erde" sein.
"Dein Reich komme". Wohin? auf diese Erde.
Ja und Nein. Wir sind geschaffen in Gottes Ebenbild (Seele), aber in unserer menschlichen Form mit all ihrer Sündhaftigkeit auf dieser Welt. Um diese "Sündhaftigkeit" zu besiegen, müssen wir uns ihrer bewußt sein und vor allem mit Taten gegen sie ankämpfen. Gott gab uns den freien Willen, zu sehen und zu glauben oder eben nicht.
Kommunismus ist eine rein menschliche Philosophie, die Gott vollkommen ausklammert. Und die Welt wird nicht gerechter dadurch, daß alle das Gleiche tun und das Gleiche teilen. Denn wenn alles gleich ist, ist eben alles gleich. Dann gibt es werder gut noch schlecht, noch Gott, noch den Teufel.
Du sollst vor allem Gott, Deinen Herrn, lieben und Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst - das sagt doch ganz klar daß es nicht an uns ist, zu bestimmen, was falsch und was richtig ist. Liebe einfach - ohne zu hinterfragen oder zu belehren, denn er ist Dein Nächster.
Die kleine heilige Therese von Lisieux hat das einmal so asgedrückt: Man muß das Gute aussäen ohne sich zu sorgen, ob es wächst.



Um zum Glauben zu gelangen, muß man hintefragen, verwerfen, abwägen und kritisch betrachten dürfen. Nur dann ist es echter Glaube. Roboterhaft das zu wiederholen, was einem jemand einbläut oder vorsagt, ist kein Glaube.
Deshalb hat Kommunismus auch nichts mit Gerechtigkeit und Glaube zu tun, Kommunismus ist Zwang, denn dort bekommt man vorgesagt, zugeteilt, eingeteilt, was man haben, sagen und denken darf.


Was ist beispielsweise mit all den Menschen aus früheren Zeiten, die oft weder lesen noch schreiben, also die Bibel gar nicht studieren konnten. Sind sie damit automatisch verdammt?
Bis zum zweiten vatikanischen Konzil gehörte es nicht zur katholischen Glaubenerziehung, die Bibel zu lesen. Dazu ging man Sonntags in den Gottesdienst, hörte die Lesung und die Interpretation des Preisters dazu.

Dieses "man kann nur durch die Bibel zu Gott" gelangen ist eine intelektuelle Anforderung aus der Sicht eines im Wohlstand Lebenden, der ein Großteil der Menschheit nicht gerecht werden kann, da viele nicht lesen können, geschweige denn überhaupt eine Bibel besitzen.

Gott liebt aber gearde die Schwachen, Armen und Schutzlosen. Auch, wenn sie die Bibel nicht lesen und deuten können.

Ich für meinen Teil habe nicht jedes Detail in der Bibel verstanden und auch nicht alles zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügen können bisher.

Aber ich weiß, daß mir die Liebe (Agape) als oberste Pflicht gegenüber Gott und der Welt aufgetragen ist und das das die Kernbotschaft der Bibel ist.

Und so liebe und lebe ich und vertraue auf Gott.

In Christo+

Godsservant