"Du sollst dir kein Gottesbildnis machen."

Und jede Vorstellung von Gott ist doch bereits ein Bildnis.
Aber es heißt ja nicht "Du darfst nicht" sondern "Du sollst nicht".
Es ist also nicht verboten, sich ein Bildnis zu machen.
Aber jedes Bildnis, jede Vorstellung Gott ist so und nicht anders, schränkt zugleich unsere Bereitschaft,
dem Göttlichen empfänglich und unvoreingenommen entgegenzutreten ein.

Wir sollten Begrifflichkeiten wie Gott-Vater überwinden.
Gott ist genau so sehr und genau so wenig Vater wie Mutter.
Gott ist genau so sehr und genau so wenig Mensch wie Schwein oder sonst ein Lebewesen.

Wenn wie einen Menschen kennen lernen wollen,
so wäre es wenig dienlich, wenn wir uns nur auf das verlassen,
was andere uns berichten, sei es mündlich oder schriftlich.

Aus welchem Grunde sollte das nicht genau so für das Göttliche gelten?

Jeder einzelne Mensch kann Gott erfahren und Er/Sie/Es (oder was auch immer) wird damit in keiner Weise überfordert sein.

Es ist unsere irrige Vorstellung,
nicht würdig zu sein.

Und diese Vorstellung manifestiert sich darin,
dass wir es folglich nicht sind.

"Dein Wille geschehe" würde Gott dann wohl (meiner Einschätzung nach) den Menschen sagen,
die von sich glauben, nicht würdig zu sein.