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  1. Standard Wer hat denn nun das "richtige" Gottes und Jesusbild?

    Ich bin orthodox - orthodox heißt soviel wie "rechtgläubig".

    Deshalb unterstellt man uns gerne, wir würden uns für das Maß aller Dinge halten.

    Dem ist definitiv nicht so. Gerade meine Kirche - eine autocephale Gemeinschaft - legt großen Wert darauf, daß zu uns alle Menschen kommen und den Herrn empfangen dürfen, egal, welcher Konfession sie angehören. Wir sind uns dessen sehr bewußt, daß auch wir Sünder vor dem Herrn sind und es viele Wege zu Gott gibt - wir haben diesen gewählt und hoffen auf den barmherzigen, vergebenden Vater.

    Ich habe mich bewußt für diese Gemeinschaft entscheiden, weil ich mich dort sehr wohl fühle und die Rituale mir gut tun.

    Das ist MEIN MEIN Weg - meine persönliche Entscheidung.

    Andere dürfen das gerne anders sehen, halten und erleben. Bekanntlich kann man ja über nichts so trefflich streiten, wie die Religion.

    Ich möchte mal meine Unterhaltung aus einem anderen Thread, dessen Thema ein ganz anderes war, hier einfügen und meine Gedanken zum Thema "...das richtige Gottes/Jesus Bild".

    Nun,auf deinem Link stellst du vor, dass deine Kirche ein angebliches Urchristentumleben will. Nur seit ihr davon entfernt, und lebt in der gleichen Gesinnung wiedie rkK. Ebenso wäre dann von einer Trinität und einigem anderen nicht dieRede.
    Vorweg: Niemandweiß, was Gott wirklich denkt, denn er ist eben göttlich – und wir sindmenschlich.
    Da ist esnatürlich, daß die Bandbreite der Interpretationen seines den Menschen gegebenenWortes recht groß ist. Schlimm daran ist nur, wenn man anfängt, sich selbst fürden wahren Propheten zu halten und glaubt, genau zu wissen, was Gott will unddie Schrift dazu benutzt, andere zu richten und zu maßregeln.
    Denn das ist, denHerrn zu versuchen.

    Soso,Jesus lehrte es nicht, das „Schmah Israel“? Wie war denn diese Situation, wo erdas „Schmah Israel“ ins Zentrum der Lehre zum Heil stellt (und eben keineTrinitätsthese oder Kirchenglaube)? Also, es gehörte zu seiner Lehre. Sicherhat er das aus der Torah, das weiss ich sehr wohl. Aber es gehörte zu seinerLehre.
    Das Sch´maJisrael ist bis heute das einzige „Dogma“, das das Judentum kennt. Es istsozusagen eigentlich der Kern des Judentums. Das nun als „Lehre“ Jesu zubezeichnen – da werden sich die Juden bedanken.

    Nun,nirgends steht in der Torah, dass man seien Feinde hassen soll, auch wenn zB inden Psalmen davon steht, dass der Dichter jene hasst, welche Gott hassen. Aberdie Lehre Gottes war auch für den Feind in der Not zu sorgen, so in der Torah.Und Feindesliebe ist nichts weiter als das. Was heute gemacht ist, ist eineVergötterung des „Feindes“.
    Na, es steht dortschon drinnen und es wird auch von Teilen des Judentums so interpretiert.
    Deshalb bleibenstrenggläubige Juden ja auch weitgehend unter sich und wollen mit Andersgläubigennichts zu tun haben.

    Jesuswar Jude, lehrte typisch jüdisch, und setzte die Torah (Gottes Weisungen) zumMass, was immerwährende Gültigkeit hat, auch über seinen Tod hinaus.
    Jesus war Jude –korrekt. Falsch ist aber, daß das jüdische Gesetz für alle Menschen Gültigkeithat. Laut Judentum ist das jüdische Gesetz nämlich exklusiv für Juden.
    Und nachjüdischem Verständnis kann man auch nicht Jude werden – man muß als Judegeboren werden und hat dann eben bestimmte Verpflichtungen Gott gegenüber.
    Jesus hat aberalle Menschen – und nicht nur die Juden - angesprochen. Somit weicht erdefinitiv vom jüdischen Verständnis/Gesetz ab.

    Undebenso, Jesus war kein Religionsstifter, er lehrte nichts von Kirche usw.Verstorbene (eben auch Heilige warten auf die Auferweckung, so zumindest lehrtes das NT) sind für den Menschen unzugänglich, da sie in Totenreich sind, oderman verwendet eben Totenbeschwörung. Aber man kann ja alles handeln etwasanders umschreiben, dass es „legal“ wird.
    Jesus hat allenMenschen , nicht nur den Juden, einen Bund mit Gott ermöglicht. Das weicht sehrwohl vom jüdischen Verständnis ab – weshalb Jesus übrigens auch von Judenselbst nicht als Jude empfunden wird.
    Weiterzeugt es von Unglauben, wenn solche verstorbenen Personen zu Mittlertätigkeitengebeten, ja, beschworen werden, da der Ewige solches nicht will, und es gehörtebenso weinig zu einem Urchristentum.
    Was ist dennUrchristentum? Hier klingt das so, als wäre es eine besondere Form desJudentums. Ist es aber nicht. Juden erkennen weder das neue Testament nochJesus an.
    Das messianischeJudentum ist gemäß dem jüdischen Gesetz kein Judentum, falls sich darauf bezogen wird
    Und die Bibel istauch nicht die Torah oder der Tennach und wird so eben anders ausgelegt undinterpretiert - eben aus christlicher Sicht und auch ergänzt durch "Tradition".

    Letztendlich ist für mich die wichtigste Botschaft: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.

    Und zwar nicht nur den Nächsten, der meiner Konfession angehört, sondern auch die vielen anderen, die eben einen anderen Weg gehen als ich.

    Und ich denke, das ist es letztendlich, was wichtig ist.

    In Christo+

    Godsservant

    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
    http://katholischorthodoxeeinigkeitskirche.npage.de/

  2. #2
    luxdei Gast

    Standard

    Ich habe eure diskussion im anderen Thread weitgehend mitverfolgt und glaube, dass Ihr soweit gar nicht auseinanderliegt.

    Gruß
    LD

    PS: Ein Gottesbild ist insofern immer falsch, als dass es stets nur eine Annäherung sein kann.

  3. #3
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    Standard

    die überschrift vom thread heisst "wer hat denn nun das richtige gottes und jesusbild"

    ...ich hab mal zwei fragen. vll klingen die für euch total doof und überflüssig aber....

    warum macht ihr euch überhaupt damit bekloppt, wer welches gottesbild hat?
    warum is es wichtig, ein gottesbild zu haben?

    heisst es nich in der bibel, man (und damit is jawohl JEDER gemeint) soll sich überhaupt KEIN bild von gott (=gottesbild?) machen?!?

    wie wärs wenn man einfach damit lebt das es da "oben" iwas gibt. und das halt jeder mensch, je nach dem wo er geboren wurde und wie er so tickt, nen anderen "weg"(=glaube?) zu diesem iwas da oben hat? :)
    mir wär das echt zu anstrengend immer krampfhaft zeigen zu müssen, das man den richtigen gauben hat und man damit keinem was tun will...

    lg lily

  4. Standard

    @luxdei
    Ich habe eure diskussion im anderen Thread weitgehend mitverfolgt und glaube, dass Ihr soweit gar nicht auseinanderliegt.
    Möglich. Ich finde die Vielfalt unter den Christen äußerst spannend und unterhalte mich gerne mit Glaubensbrüdern und -schwestern. Denn lernen kann man ja immer was.
    Mich betrübt nur immer das gegenseitige "richten" und das Bezichtigen des "falschen Praktizierens".

    Ein Gottesbild ist insofern immer falsch, als dass es stets nur eine Annäherung sein kann.
    So ist es, bzw. so verstehe ich die Lehre auch, ja, bzw. schließe das konsequnterweise aus meinem Menschsein. Deshalb macht für mich die Trinität auch durchaus Sinn.

    Und auch Mose ist Gott nicht in seiner wahren Gestalt erschienen - sondern eben als "brennender" Dornbusch.

    @Lily
    ...ich hab mal zwei fragen. vll klingen die für euch total doof und überflüssig aber....
    Es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten....

    heisst es nich in der bibel, man (und damit is jawohl JEDER gemeint) soll sich überhaupt KEIN bild von gott (=gottesbild?) machen?!?
    und das ist eine sehr berechtigte Frage. So steht es in der Bibel - in der Tat. Ich habe mich ein bissl blöd ausgedrückt - ich meinte eher "Gottesauffassung".
    Und Jesus war ja Mensch - insofern darf man sich von ihm ein Bild machen.

    wie wärs wenn man einfach damit lebt das es da "oben" iwas gibt. und das halt jeder mensch, je nach dem wo er geboren wurde und wie er so tickt, nen anderen "weg"(=glaube?) zu diesem iwas da oben hat?
    ...so ist es. Dem kann ich nichts hinzufügen.

    mir wär das echt zu anstrengend immer krampfhaft zeigen zu müssen, das man den richtigen gauben hat und man damit keinem was tun will...
    Tja...es ist nicht immer bequem, orthodox zu sein. Ab und an kann man den Eindruck haben, manchen reicht es schon, die "Reizwörter" "katholisch" oder "orthodox" zu lesen....und man wird angegriffen.
    Ein guter Freund von mir, der römisch-katholisch ist, sagt von sich, er sei ein Katholiban, weil er ab und an das Gefühl hat, seine Konfession wird mit den Taliban auf eine Stufe gestellt.
    Das ist eigentlich ziemlich traurig, ja.

    In Christo+

    Godsservant
    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
    http://katholischorthodoxeeinigkeitskirche.npage.de/

  5. #5
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    Möglich. Ich finde die Vielfalt unter den Christen äußerst spannend und unterhalte mich gerne mit Glaubensbrüdern und -schwestern. Denn lernen kann man ja immer was.
    Denke aber daran, dass Du hier nicht nur mit Christen schreibst. Lernen kann man hier jedoch viel - in jeder Richtung.
    Geändert von luxdei (09.07.2012 um 19:47 Uhr)

  6. #6
    Registriert seit
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    Standard

    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    Tja...es ist nicht immer bequem, orthodox zu sein. Ab und an kann man den Eindruck haben, manchen reicht es schon, die "Reizwörter" "katholisch" oder "orthodox" zu lesen....und man wird angegriffen.
    Ein guter Freund von mir, der römisch-katholisch ist, sagt von sich, er sei ein Katholiban, weil er ab und an das Gefühl hat, seine Konfession wird mit den Taliban auf eine Stufe gestellt.
    Das ist eigentlich ziemlich traurig, ja.

    In Christo+

    Godsservant
    hi liebe godsservant :)

    ich hab das nich auf dich persönlich oder auf die orthodoxen bezogen sondern das war eig so allgemein auf alle religionen bezogen. es gibt christen bei denen man das gefühl hat die müssen dauernd rechtfertigen das sie den richtigen und tollerantesten glauben haben, gibt aber genauso gut andere bei denen ich das schon gemerkt hab...zb bei nem jude, bei den muslimen und (seltsamerweise auch sehr oft) bei so esotherischen leuten, die meinen sie haben ja sowieso den "nettesten" glauben oder bild von gott weil sie nich missionieren (dabei kommt einem so n gespräch dann auch fast wie missionieren vor xD).
    und das wär mir halt viel zu anstrengend. mir is es ehrlich gesagt ziemlich egal wer an gott glaubt und wie (also in welcher gemeinde, welche rituale und regeln usw), weil ich denk, das sowieso kein mensch auf der welt einem sagen kann wie gott am ende wirklich is oder ob es da ein falsch oder richtig gibt.woher soll man das auch wissen?^^

    was deinem freund passiert is tut mir leid. das is halt auch sowas doofes...das man schnell sagt "die christen" oder die "musilme" blablabla....also das man wegen en paar leuten die meinen sie müssten durchdrehn auch anderen nen stempel auf die stirn drückt.
    das is btw auch sowas, was mich an religionen iwie nervt. das die halt alle von menschen gemacht sind...und menschen müssen sich doch eh dauernd bekriegen, egal ob mit worten oder gewalt.

    ich hoffe du verstehst mich^^

  7. Standard

    @luxdei
    Denke aber daran, dass Du hier nicht nur mit Christen schreibst. Lernen kann man hier jedoch viel - in jeder Richtung.
    Natürlich kann man auch von Nichtchristen lernen. Meine Bemerkung war auch nicht dahingehend gemeint, daß ich nicht mit Nichtchristen reden will.

    @Lily

    Hallo liebe Lily!

    Meine Bemerkung war nicht auf Dich gemünzt, ich weiß, daß Du mich nicht angegriffen hast, es war mehr so eine allgemeine Äußerung.

    Und ich verstehe Dich sehr gut. Man sollte nie andere schlecht machen, um sich selbst besser zu machen. Das führt in eine Ecke, aus der man irgendwann nicht mehr herauskommt.

    Denn die Wenigsten werden ihren eigenen, hohen moralischen Ansprüchen gerecht - und zerbrechen daran irgendwann.

    LG

    Godsservant
    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
    http://katholischorthodoxeeinigkeitskirche.npage.de/

  8. #8
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    Meine Bemerkung war auch nicht dahingehend gemeint, daß ich nicht mit Nichtchristen reden will.
    :-)

  9. #9
    dispicio Gast

    Standard

    ...Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hindus, Wicca, Atheisten - alle Bilder sind richtig und alle sind falsch. Wir streiten um den Namen, den wir IHM geben? Den der sich selbst ICH BIN DA nannte. Einen Gottgläubigen erkennst Du am Umgang. Stellt er Fragen? Will er verstehen? Oder verharrt er in der Beschreibung seines Bildes oder seines "Nichtbildes", das in Wirklichkeit auch nur ein Bild ist - ein formgebende Vorstellung, die das formlose sein Gottes in die dingliche Welt holt, IHN verwirklicht, wie ER sich in Christus verwirklichte, dem Menschensohn. Es gibt kein Falsch oder Richtig. Es gibt nur ein Zuhören, Verstehen wollen, verstehen können und Gott in der Vielfalt seines Seins bestaunen und verherrlichen....

  10. #10
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    Deshalb macht für mich die Trinität auch durchaus Sinn.
    Dann habe ich zwei Fragen:
    1. Warum fragt Maria: "Wie wird sein dies, da ich einen Mann nicht kenne?" (Lk. 1:34 Interlinearübersetzung) Angesicht ihrer Verlobung hat diese Frage doch keinen Sinn, denn wäre es nicht selbstverstendlich die angekündigte Schwangerschaft mit der kurzbevorstehenden Eheschließung zu verbinden?
    2. Warum nennen die Juden Jesus "Samariter" (In. 8:48) wenn er doch aus Galiläa war?


 

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