Alef
Alef
@Alef,
da hast Du natürlich völlig Recht.
Das Christentum hat wirklich auf geradezu unanständige Art und Weise jeden, im sogenannten AT beschriebenen Stab oder Stecken als Kreuz und auf Jesus hin gedeutet. Gerade hier lässt sich wunderbar studieren, wie man voreingenommen Texte zurechtdeuten kann...
Gott erschuf den Menschen und der Mensch erschuf sich seinen Gott....
für mich sind menschen suchende und religionen an-die-hand-nehmende-lehren, von menschen gemacht, um eine art weg/pfad/möglichkeit zu haben, gott zu finden.
gottes gnade allein schenkt die erkenntnis, das entdecken, ... denn gott sucht menschen/gläubige/ ihn suchende.
das wollen des gläubigen macht es gott möglich in/durch/mit ihm zu wirken.
ich sehe es so: wenn wir auf dem weg sind, können wir manches entdecken, manches annehmen und wieder verwerfen.
doch gott allein führt auf seinen wegen. sein geist wirkt.
und wie auch jeder zu gott findet, wie jedweder weg aussieht hat niemand zu deuten, kritisieren oder für richtig oder falsch abzutun.
auch denke ich, ist diese diskussion hier ein ständiges hin und her von meinungen und annahmen. erfahrungen und möglichkeiten.
jeder kann das dazu beitragen, in seiner eigenen erfahrung oder/und seinem wissensbereich.
dennoch steht jeder an seinem eigenen wegabschnitt.
das gilt es zuzugestehen und seinen eigenen weg durch all das was hier an posts eingebracht wurde, nicht aus den augen zu lassen.
alles und jedes hat seine zeit.
daher ist jeder hier an dem meilenstein an dem er steht jetzt und hier richtig.
die entscheidung, was und wie der eigene weg weiterführt ist in gottes hand.
für mich ist es toll zu sehen, wieviele möglichkeiten es gibt, gott nahe zu sein.
doch für jeden ist seine möglichkeit jetzt und hier richtig und gut.
heisst aber nicht, dass diese für jeden anderen auch richtig und gut ist.
daher muss niemand sich für den punkt an dem er jetzt steht rechtfertigen oder seinen
standpunkt, der zur zeit für ihn richtig ist, erklären.
jeder bringt sich ein, jeder anerkennt des anderen jetzigen wegabschnitt.
jeder darf für sich aus all dem neues entdecken oder bestehendes bestätigt finden.
so eine diskussion darf aber niemals zur manipulation verkommen.
ein einbringen ja, doch jeder hat die freie entscheidung etwas für sich anzunehmen.
liebe ist, den anderen hinzuweisen, aber ihn nicht zu drängen oder gar hin zu etwas zu bedrängen.
denn liebe gesteht jedem seinen weg zu.
christen sind durch ihren glauben stark. durch all die menschengemachten "religionskriege", die heute noch andauern, schaden
sie dem gemeinschaftssinn. doch wenn die liebe und der glaube und vor allem gottes geist wieder oberhand
findet, dann sind solche diskussionen wie diese hier überflüssig geworden. denn nach langem hier mitschreiben, hab ich für mich
nur eins hieraus gezogen, nämlich dass das hier auch eher ein "wortkrieg" ist, der gott absolut entehrt und nicht zum lob gereicht.
gläubige sollte ihre zeit mit lob und dank und ehre zu gott verbringen.
sicherlich nicht damit, wie wir ihn uns vorzustellen haben.
Hallo fishergirl,
du schreibst:"die entscheidung, was und wie der eigene weg weiterführt ist in gottes hand."
Das seh ich anders. Gott hat uns die Entscheidung überlassen. Jeden Tag treffen wir Entscheidungen und müssen versuchen den richtigen Weg zu wählen. Wenn Gott uns jede Entscheidung abnehmen würde, wären wir im Paradies.
Christa
christal, sicherlich müssen wir die entscheidung treffen.
doch bevor wir dies alles tun, hatte gott unser leben schon fertig geschrieben ;)
So sehe und erlebe ich es auch. Es ist aber gar nicht so leicht, sich von der vermeintlichen Sicherheit einer reinen Lehre zu verabschieden. Auf die Buchstaben des Gesetzes (zum Beispiel der Bibel) kann man zur Not mit dem Finger zeigen und sich im Zweifel daran festklammern. Auf Gott zu vertrauen bedeutet aber, loslassen zu können.Zitat von fishergirl
Es besteht auch überhaupt kein Grund dazu - WENN ich mir meines Glaubens oder meiner Überzeugung und meinetwegen auch meines Unglaubens sicher bin. Je mehr jemand darauf beharrt, die einzige und wirkliche Wahrheit zu kennen, umso mehr drückt sich darin die tiefe Unsicherheit aus, die er mit sich herum trägt. Nur der Wankelmütige fühlt sich durch Andersgläubige bedroht und meint, seine Wahrheit verbissen verteidigen zu müssen.Zitat von fishergirl
DAS beurteile ich nicht so pessimistisch. Zum Einen lese ich in solchen Diskussionen Postings wie die Deinen, die mir verdeutlichen, dass ich mit meinen Gedanken und meinem Empfinden nicht allein bin. Zum Anderen erkennt man hinter all der Rhetorik doch auch die Leidenschaft, mit der ein jeder für seinen Glauben oder seine Überzeugung eintritt. Dass es dabei immer wieder solche gibt, die andere herabsetzen müssen, um sich selbst zu erhöhen, ist manchmal schwer zu ertragen, aber hey - c'est la vie! Wer ist schon frei davon? Ich bin beeindruckt von dem Wissen und der Diskussionsfreude, die hier herrscht. Ich nehme viel Information mit und bemühe mich, über die persönlichen Eitelkeiten hinweg zu lesen. Wo es nicht gelingt, diskutiere ich nicht. Dennoch: in der leidenschaftlichen Auseinandersetzung um das Wie und Warum Gottes erkenne ich das Gotteslob, das Du einforderst - wir sind alle Suchende und gehen unseren Weg, auf dem wir manchmal umherirren oder stolpern. Gott streckt die Hand aus, um uns die Richtung zu weisen (ER richtet uns aus!) und hilft uns auf, wenn wir fallen. Manchmal reagiert man da trotzig wie ein Kind und schlägt die helfende Hand aus, weil man sich schämt, gefallen zu sein. Oder man ist so berauscht vom Selber-laufen-können, dass man nur noch Augen für sich selbst hat und nichts anderes mehr wahrnimmt. An Gottes Zuneigung ändert das jedoch nichts - so glaube ich.Zitat von fishergirl
despicio und provisorium, oh ja, das loslassen. eine sehr wichtige aufgabe im umgang mit liebenden menschen.
egal ob partner, kinder usw.
nur wer loslässt, erlebt, das die liebe zu ihm zurück findet.
ach ja, es ist kein pessimismus, der mich das schreiben lies und auch kein sich gefangen fühlen.
ich habe für mich erkannt, was wichtig ist und wo für meinen weg die prioritäten liegen ;)
ich glaube, daher bin ich voller hoffung und daher optimist ;)
es ist auch auf jeden fall eine bereicherung sich auszutauschen.
die eigene gedankenwelt für neues zu öffnen.
wichtig für den entwicklungsprozess.
ich liebe solche gespräche allerdings lieber aug in aug.
beim posten passiert es schnell, das nicht das gesamte gesehen wird, sondern das etwas rausgepickt
wird.
meist ergibt sich bei achtsamen lesen allerdings die beantwortung schon im gesamten post ansich.
Geändert von fishergirl (05.08.2012 um 13:37 Uhr)
@Zeuge
Du hast gefragt: Und wo bleibt in diesem Fall Gott? Wenn er die Schriften inspiriert hat, wird er dann nicht auch mit uns sein, wenn wir sie ernsthaft studieren? So ist der Mensch dann nicht nur auf sein wahrnemendes Bewußtsein angewiesen, b.z.w. nimmt sein Bewußtsein dann Dinge wahr, die ein anderer nicht wahrnehmen kann.
Ich denke schon, dass sich das wahrnehmende Bewusstsein im Laufe des Glaubensweges verändert und das in diesem Bewusstsein Gott eine immer größere Rolle spielt. Viele Menschen die gläubig werden berichten dann ja auch davon, wie sehr der Glaube ihr Leben verändert habe.
Inwieweit das aber ein Indikator für das rechte Verständnis der Bibel darstellt, vermag ich nicht zu beurteilen. Bis zum heutigen Tag gibt es jedenfalls keine Bibelauslegung, die alle Gläubigen unterschreiben könnten.
Du hast geschrieben: Individualismus kann niemals selbstlos sein, denn: Individualismus ist ein Gedanken- und Wertesystem, in dem das Individuum im Mittelpunkt der Betrachtung steht.
Zunächst ist es doch so, dass wir erstmal alle Individuen sind. In was für ein Verhältnis wir uns dann anderen gegenüber betrachten, bleibt deshalb eben auch dem Individuum überlassen. Wenn in meiner individuellen Betrachtung nun aber Gott im Mittelpunkt steht und ich durch Gebet und Übung mehr und mehr von meinem Selbst lasse, um Gott in mir mehr und mehr Raum zu schenken, spielt der Individualismus Deiner Definition keine Rolle mehr.
LG
Provisorium
Und die dritte Möglichkeit, daß auch Christen dei Bibel nicht ernst genug studieren. Es waren immer nur einzelne, die es taten.
So beweist die Geschichte des Christentums eben nicht das Gegenteil, sondern bestätigt meine Aussage.
Das beweist nur daß wir noch nicht am Ziel sind. Wer aber aufhört zu gehen, kommt nie an.
Und hier kommt unser Verhältnis zu unserem Nächsten ins Spiel. Wenn wir mit unserem Nächsten nicht eins sein können, wie wollen wir es mit Gott sein?Zunächst ist es doch so, dass wir erstmal alle Individuen sind. In was für ein Verhältnis wir uns dann anderen gegenüber betrachten, bleibt deshalb eben auch dem Individuum überlassen. Wenn in meiner individuellen Betrachtung nun aber Gott im Mittelpunkt steht und ich durch Gebet und Übung mehr und mehr von meinem Selbst lasse, um Gott in mir mehr und mehr Raum zu schenken, spielt der Individualismus Deiner Definition keine Rolle mehr.
Weiter oben schriebst Du, der Glaube sei ausschlaggebend, da uns nach unserem Glauben geschehe. Hier nun plötzlich die Ernsthaftigkeit?
Du meinst z.B. Porphyrios?Es waren immer nur einzelne, die es taten.
Das ist schlicht falsch, Zeuge. Bereits Deine Behauptung, die Bibel werde christlicherseits nicht ernsthaft genug studiert, bleibt eine leere Behauptung. Denn woran willst Du erkennen, ob jemand diese Schrift ernsthaft studiert??So beweist die Geschichte des Christentums eben nicht das Gegenteil, sondern bestätigt meine Aussage.
Und um mit Deinem Nächsten eins zu sein, willst Du ihn ggf. wie ein Krebsgeschwür aus der Gesellschaft entfernen?Und hier kommt unser Verhältnis zu unserem Nächsten ins Spiel. Wenn wir mit unserem Nächsten nicht eins sein können, wie wollen wir es mit Gott sein?
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