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  1. Standard

    Etwas völlig anderes ist es, sein eigenes Verständnis Gottes oder der Bibel zu offenbaren, um sich verständlich zu machen, um den Anderen die eigene "Welt" zu zeigen und zu sehen, wo die Gemeinsamkeiten liegen - und die gibt es IMMER. So sehr wir die Bilder von Gott brauchen, um eine persönlichen Beziehung zu ihm einzugehen, so groß ist die Gefahr, sie für Gott selbst zu halten. Das darf nicht passieren, weil wir dann intolerant werden (müssen). Wohin das führt wissen wir alle zur genüge. Darin liegt für mich der Sinn von 3. Mose 26,1: "Ihr sollt euch keine Götzen machen und euch weder Bild noch Steinmal aufrichten, auch keinen Stein mit Bildwerk setzen in eurem Lande, um davor anzubeten; denn ich bin der HERR, euer Gott." Und wirklich, die Bibel, der Koran, die Thora wurden allzuoft zum Götzen gemacht. Warum wohl hat Jesus selbst nichts aufgeschrieben?
    Discipio, Amen!!! Das Wort Gottes als Waffe und Machtmittel, als Götze und Totschlagargument. Das, was uns alle vereinen sollte, trennt uns oft am allermeisten.
    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
    http://katholischorthodoxeeinigkeitskirche.npage.de/

  2. #182
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    Standard

    @Godsservant

    Wenn die Liebe der Kern der frohen Botschaft ist, dann hätte man persönlich doch einen recht guten Maßstab dafür, ob man im Glauben wächst, oder nicht. Wenn ich anderen Menschen gegenüber nicht einfach nur tolerant wäre, sondern sie von Herzen lieben würde, nicht nur weil es mir geboten ist, sondern eben weil das, was mich in Gott hält identisch ist, mit dem was jeden Menschen in Gott hält, dann könnte ich über jede Religiösität hinaus nur noch das Gemeinsame und Substantielle sehen und das wäre dann eben die Einheit in Gott.



    Das wäre aber kein naiver „alle sind gleich“ und „alles ist gleich gut“ Glaube, sondern die individuelle Ausprägung des eigenen Glaubens wäre mal näher, mal ferner dieser Einsicht in die Einheit.


    Aber mein Ziel wäre dann die bestmögliche Verwirklichung dieser Einheit im Glaubensleben. Und das würde bedeuten, dass ich in allem was ich tue, nicht nur mein Ich, als das von den Dingen abgetrennt wahrnehmen müsste, sondern auch wissen darf, dass mein Ich in Gott bereits in der Einheit ist und das substantiell und ewig.


    Ich weiß, dass das zunächst nicht christlich sondern für den ein oder anderen eher fernöstlich klingt, aber das stimmt nicht. Es ist christliche Lehre wie sie zu allen Zeiten von den verschiedensten Menschen erlebt und bezeugt wurde und heute unter dem Begriff der „christlichen Mystik“ inflationär missbraucht wird.


    Nenn es Taborlicht, nenn es unio mystica, nenn es Taufe im Heiligen Geist, nenn es wie immer du magst. Gott ist in uns, in jedem von uns und wir sind seine geliebten Geschöpfe.


    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (02.08.2012 um 13:57 Uhr)

  3. #183
    Zeuge Gast

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    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    Ich denke, es ist etwas anderes, jemanden nicht von einer Sünde ab zu halten, die ganz klar eine Sünde ist, als sich hin zu stellen und zu behaupten, man wüßte durch das Studium der Schrift ganz genau und unfehlbar, was Gottes Wille ist. Die heilige Schrift läßt unzählige Interpretationstechniken zu.
    Eben nicht. Der Wille Gottes allgemein steht kalar und deutlich geschrieben:
    "Das ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, daß ihr die Unzucht meidet,
    daß jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren,
    nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen,
    und daß keiner seine Rechte überschreitet und seinen Bruder bei Geschäften betrügt, denn all das rächt der Herr, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben.
    Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.
    Wer das verwirft, der verwirft also nicht Menschen, sondern Gott, der euch seinen Heiligen Geist schenkt."
    (1Tess. 4:3-8)
    Wie dieser Wille Gottes in jedem einzelnen Fall umzusetzen ist, muß jeder selbst herausfinden.


    Zitat Zitat von dispicio Beitrag anzeigen
    Sorry, Zeuge, aber das ist, finde ich, der erste Schritt zur Intoleranz. Was soll denn die "Meinung der Bibel" sein? Die Bibel ist ein Buch, sie hat keine Meinung.
    O doch! Denn dieses Buch wurde im Laufe von Jahrhunderten von vielen Menschen geschrieben, die alle von einem und denselben Geist dazu inspiriert wurden. Und dieser Geist hat ganz bestimmt eine Meinung.

    Zu glauben es stecke ein Sinn in der Bibel, oder irgendeiner anderen Schrift, der nicht von einem wahrnehmenden Bewusstsein "hineingelegt" wird, bedeutet nichts anderes, als den eigenen Sinn, den, den man selbst hineinlegte, zu verabsolutieren.
    Oder es bedeutet einfach an Gott zu glauben, der in diesem Buch uns seine Meinung mitgeteilt hat.

    Damit erhebt man sich über andere, meint, es besser zu wissen, glaubt als einziger oder Mitglied einer Gruppe von Auserwählten den Sinn der Bibel verstehen zu können.
    Nein. Diesem Buch den Sinn abzusprechen bedeutet, sich über die Schreiber dieses Buches (und letztendlich über Gott, der die Schreiber inspiriert hat) zu erheben, und über alle, die an den Sinn des Buches glauben und daraus lernen.

    Etwas völlig anderes ist es, sein eigenes Verständnis Gottes oder der Bibel zu offenbaren, um sich verständlich zu machen, um den Anderen die eigene "Welt" zu zeigen und zu sehen, wo die Gemeinsamkeiten liegen - und die gibt es IMMER.
    Das hat Sinn nur unter Menschen, die an den Sinn der Bibel glauben.

    So sehr wir die Bilder von Gott brauchen, um eine persönlichen Beziehung zu ihm einzugehen, so groß ist die Gefahr, sie für Gott selbst zu halten. Das darf nicht passieren, weil wir dann intolerant werden (müssen). Wohin das führt wissen wir alle zur genüge. Darin liegt für mich der Sinn von 3. Mose 26,1: "Ihr sollt euch keine Götzen machen und euch weder Bild noch Steinmal aufrichten, auch keinen Stein mit Bildwerk setzen in eurem Lande, um davor anzubeten; denn ich bin der HERR, euer Gott." Und wirklich, die Bibel, der Koran, die Thora wurden allzuoft zum Götzen gemacht.
    Nicht die Vergöttlichung der Bibel führte zu all dem, was wir alle zur genüge wissen, sondern die Lehre über die fortschreitende Offenbarung Gottes.
    Bei Juden wurden (und werden) die Interpretationen der Tora (Talmud) für genau so göttlich gehalten, wie die Tora selbst. Was Jesus auch tadelte.
    Und in der Kirche wurden es Beschlüsse der Bischöfskonferenzen und des Papstes, der angeblich in Glaubensfragen nicht irren kann.
    Und heute macht es jeder. Jeder hält seine Meinung für genau so göttlich (wenn nicht noch göttlicher) wie die Bibel.
    Keiner prüft seine persönliche Meinung, und die Lehre seiner Kirche anhand der Bibel, sondern jeder passt die Bibel seiner Meinung und der Lehre seiner Kirche an.
    Und die Bibel wurde noch nie ernsthaft studiert.

    Warum wohl hat Jesus selbst nichts aufgeschrieben?
    Weil er gekommen war das bereits geschriebene Wort auszuleben. Auf diese Weise ist das geschriebene Wort Fleisch geworden.
    Geändert von Zeuge (02.08.2012 um 14:08 Uhr)

  4. #184
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    @Zeuge
    dispicio hat der Bibel nicht den Sinn abgesprochen. Er hat lediglich geschrieben: Zu glauben es stecke ein Sinn in der Bibel, oder irgendeiner anderen Schrift, der nicht von einem wahrnehmenden Bewusstsein "hineingelegt" wird, bedeutet nichts anderes, als den eigenen Sinn, den, den man selbst hineinlegte, zu verabsolutieren.

    Das heißt aber nicht, dass die Bibel keinen Sinn hat, das heißt nur, dass ihre Bildersprache zu reich ist, als das sie nur eine eindeutige Deutung zuließe. Jesus selbst hat sehr viel in Gleichnissen gesprochen und Gleichnisse wollen gedeutet werden. Damit spricht er jeden Leser, jedes wahrnehmende Bewusstsein individuell und persönlich an. So ist es menschlich, so bekomme ich nicht einfach von oben etwas übergestülpt und kann mich echt und wahrhaftig damit identifizieren. Und jeder legt dann eben auch den Schwerpunkt seiner individuellen Deutung anders. Und deshalb hat dispicio völlig Recht wenn er sagt, dass man seine individuelle Deutung nicht verabsolutieren dürfe.

    Gegenüber den Schriftgelehrten ist Jesus in Matthäus 23, der sogenannten Strafrede gegen die Schriftgelehrten, hingegen einmal ungewöhnlich deutlich geworden:
    1Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern2und sprach: Auf Mose's Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer.3Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollt, das haltet und tut's; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun: sie sagen's wohl, und tun's nicht.4Sie binden aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals; aber sie selbst wollen die selben nicht mit einem Finger regen.5Alle ihre Werke aber tun sie, daß sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Kleidern groß.6Sie sitzen gern obenan über Tisch und in den Schulen7und haben's gern, daß sie gegrüßt werden auf dem Markt und von den Menschen Rabbi genannt werden.8Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder.9Und sollt niemand Vater heißen auf Erden, denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.10Und ihr sollt euch nicht lassen Meister nennen; denn einer ist euer Meister, Christus.11Der Größte unter euch soll euer Diener sein.12Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.13Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen.14Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Witwen Häuser fresset und wendet lange Gebete vor! Darum werdet ihr desto mehr Verdammnis empfangen.15Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Wasser umziehet, daß ihr einen Juden genossen macht; und wenn er's geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr denn ihr seid!16Weh euch, verblendete Leiter, die ihr sagt: "Wer da schwört bei dem Tempel, das ist nichts; wer aber schwört bei dem Gold am Tempel, der ist's schuldig.17Ihr Narren und Blinden! Was ist größer: das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?18"Wer da schwört bei dem Altar, das ist nichts; wer aber schwört bei dem Opfer, das darauf ist, der ist's schuldig."19Ihr Narren und Blinden! Was ist größer: das Opfer oder der Altar, der das Opfer heiligt?20Darum, wer da schwört bei dem Altar, der schwört bei demselben und bei allem, was darauf ist.21Und wer da schwört bei dem Tempel, der schwört bei demselben und bei dem, der darin wohnt.22Und wer da schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Stuhl Gottes und bei dem, der darauf sitzt.
    23Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet die Minze, Dill und Kümmel, und laßt dahinten das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Dies soll man tun und jenes nicht lassen.24Ihr verblendeten Leiter, die ihr Mücken seihet und Kamele verschluckt!
    25Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln auswendig reinlich haltet, inwendig aber ist's voll Raubes und Fraßes!26Du blinder Pharisäer, reinige zum ersten das Inwendige an Becher und Schüssel, auf das auch das Auswendige rein werde!27Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voller Totengebeine und alles Unflats!28Also auch ihr: von außen scheint ihr den Menschen fromm, aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend.
    29Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Propheten Gräber bauet und schmücket der Gerechten Gräber30und sprecht: Wären wir zu unsrer Väter Zeiten gewesen, so wollten wir nicht teilhaftig sein mit ihnen an der Propheten Blut!31So gebt ihr über euch selbst Zeugnis, daß ihr Kinder seid derer, die die Propheten getötet haben.32Wohlan, erfüllet auch ihr das Maß eurer Väter!33Ihr Schlangen und Otterngezücht! wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?

    Was hatte Jesus für ein Problem mit den Schriftgelehrten? Kann es sein, dass es einen Unterschied gibt zwischen bibelgläubig und gottgläubig? Wie es einen Unterschied gibt zwischen der Straßenverkehrsordnung und der Teilnahme am Straßenverkehr, mit der Ausnahme, dass die StVO sehr viel eindeutiger ist als die Bibel...


    Auch die Briefe der Apostel waren immer mit einer ganz bestimmten Intention geschrieben. Sie richteten sich an tatsächlich bestehende Gemeinden mit ihren individuellen Problemen. Da gibt es viel für uns zu lernen, aber wir würden den Texten nicht gerecht, wenn wir sie als eine Art Gebrauchsanweisung lesen und sie dann für andere in meiner individuellen Auslegung für verbindlich erklären würden.

    „Den Griechen ein Grieche, den Juden ein Jude“ hatte Paulus gesagt (1.Korinther 9, 20-23). Das ist eines der zentralen Erfolgsgeheimnisse des Christentums. Es geht um Verkündigung der frohen Botschaft, der Botschaft das Gott den Menschen liebt, dass er sein Herz anschaut und nicht die äußeren Werke. Erst kommt das Herz und daraus resultierend dann die Werke aus echter Herzlichkeit. Das Wort ist in dein Herz geschrieben, es findet sich nur sehr unvollendet zwischen zwei Buchdeckeln...

    LG

    Provisorium

  5. Standard

    Hallo Provisorium!

    Wenn die Liebe der Kern der frohen Botschaft ist, dann hätte man persönlich doch einen recht guten Maßstab dafür, ob man im Glauben wächst, oder nicht. Wenn ich anderen Menschen gegenüber nicht einfach nur tolerant wäre, sondern sie von Herzen lieben würde, nicht nur weil es mir geboten ist, sondern eben weil das, was mich in Gott hält identisch ist, mit dem was jeden Menschen in Gott hält, dann könnte ich über jede Religiösität hinaus nur noch das Gemeinsame und Substantielle sehen und das wäre dann eben die Einheit in Gott.
    So ist es. Gott ist in uns. In jedem Menschen. Ob nach unseren Maßstäben gut oder schlecht - also der Mensch - aber trotzdem ist er ein Geschöpf Gottes. Und verdient unsere uneingeschränkte Liebe. Als Mitmensch und Nächster. Und dann ist da noch das Problem unseres eigenen Willens....wir können uns entscheiden...für oder gegen Gott. Du und ich, wir haben beide einen spirituellen Weg gewählt, wo die persönliche Beziehung zu Gott an aller erster Stelle steht. Uns ist dieses "die Bibel hat immer recht" Denken eher fremd. Was ist das Wort, wenn es nicht in meinem Herzen lebt? Was ist das Wort, wenn ich nicht danach handle, sondern nur mein Mund danach spricht? Es ist nichts - eine leere Hülle.

    Das wäre aber kein naiver „alle sind gleich“ und „alles ist gleich gut“ Glaube, sondern die individuelle Ausprägung des eigenen Glaubens wäre mal näher, mal ferner dieser Einsicht in die Einheit.
    So ist es. Gelebter Glaube ist, Gott zu spüren und nicht nur das nach zu sagen, was einem eine Doktrin oder ein Pfarrer vorschreibt. Man darf auch zweifeln - auch das gehört zum Glauben dazu. Man darf und soll in Frage stellen, hinterfragen, sich auseinandersetzen. Und man darf auch mal "irren".
    Jesus selbst sagt uns in Lukas 6:37: Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben.
    In Römer 2:1 heißt es weiterhin: Nun auf diese Weise gilt es jedem Menschen, welcher richtet: du bist ohne Entschuldigung; wo du den andern richtest, verurteilst du nur dich selbst; denn, während du richtest, thust du das nämliche.
    In Römer 14:22 heißt es: Hast du den Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor Gott. Selig ist, der sich selbst kein Gewissen macht in dem, was er annimmt.
    1. Korinther 4:5: Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der HERR komme, welcher auch wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und den Rat der Herzen offenbaren; alsdann wird einem jeglichen von Gott Lob widerfahren.

    In Christo+

    Godsservant
    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
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  6. #186
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    Standard

    @Godsservant

    Schön wie Du das mit Deinen eigenen Worten ergänzt und bereicherst!

    Ich erlebe es ebenso.

    LG
    Provisorium


  7. Standard

    Hallo Zeuge!

    Eben nicht. Der Wille Gottes allgemein steht kalar und deutlich geschrieben:
    "Das ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, daß ihr die Unzucht meidet,
    daß jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren,
    nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen,
    und daß keiner seine Rechte überschreitet und seinen Bruder bei Geschäften betrügt, denn all das rächt der Herr, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben.
    Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.
    Wer das verwirft, der verwirft also nicht Menschen, sondern Gott, der euch seinen Heiligen Geist schenkt."
    (1Tess. 4:3-8)
    Wie dieser Wille Gottes in jedem einzelnen Fall umzusetzen ist, muß jeder selbst herausfinden.
    Das alleine soll der Wille Gottes sein? Wirklich?

    O doch! Denn dieses Buch wurde im Laufe von Jahrhunderten von vielen Menschen geschrieben, die alle von einem und denselben Geist dazu inspiriert wurden. Und dieser Geist hat ganz bestimmt eine Meinung.
    .....ich wäre vorsichtig mit so einer Behauptung. Selbst unterstellt, daß der heilige Geist beim Schreiben mitgeholfen hat. Das heißt aber noch lange nicht, daß die Interpretationen der Texte auch immer unter Einfluß des heiligen Geistes stattgefunden haben, insbesondere die späteren Übersetzungen.

    Nein. Diesem Buch den Sinn abzusprechen bedeutet, sich über die Schreiber dieses Buches (und letztendlich über Gott, der die Schreiber inspiriert hat) zu erheben, und über alle, die an den Sinn des Buches glauben und daraus lernen.
    Nein, das bedeutet es ganz und gar nicht. Die Bibel ist ein zusammengestelltes Werk. Nicht umsonst gibt es auch sogenannte nichtkanonische Texte, die keinen Eingang in diese Textsammlung gefunden haben. Die Bibel ist kein am Stück geschriebenes Werk. Die Bibel ist eindeutig "menschengemacht" und nicht "gottgemacht". Sie beinhaltet die von Menschen niedergeschriebenen Worte Gottes. Das heißt noch lange nicht, daß wir sie komplett richtig deuten und verstehen.

    Nicht die Vergöttlichung der Bibel führte zu all dem, was wir alle zur genüge wissen, sondern die Lehre über die fortschreitende Offenbarung Gottes.
    Zeuge, die "Vergöttlichung" der Bibel führte zu den größten Abscheulichkeiten. Die Kirchengeschichte zeugt davon.

    Bei Juden wurden (und werden) die Interpretationen der Tora (Talmud) für genau so göttlich gehalten, wie die Tora selbst. Was Jesus auch tadelte.
    SIC!!! Aha....und es stimmt nicht, daß bei "den Juden" der Talmud denselben Stellenwert hat, wie die Tora. Das trifft nur auf das orthopraxe Judentum zu.

    Und in der Kirche wurden es Beschlüsse der Bischöfskonferenzen und des Papstes, der angeblich in Glaubensfragen nicht irren kann.
    Jeder Mensch irrt..auch der Papst...er ist ein Mensch...und gerade die Kirche und die Päpste irrten fürchterlich...und Papst Johannes Paul II hatte die Größe, dieses ein zu gestehen.


    Und heute macht es jeder. Jeder hält seine Meinung für genau so göttlich (wenn nicht noch göttlicher) wie die Bibel.
    Die Bibel selbst ist nicht göttlich, sie beinhaltet die Worte Gottes, von Menschen niedergeschrieben.

    Keiner prüft seine persönliche Meinung, und die Lehre seiner Kirche anhand der Bibel, sondern jeder passt die Bibel seiner Meinung und der Lehre seiner Kirche an.
    Und die Bibel wurde noch nie ernsthaft studiert.
    Zeuge, ich akzeptiere, daß das Dein Eindruck ist. Aber die Bibel wird und wurde sehr viel studiert, möglicherweise viel zu viel. Deshalb haben wir ja so viele, viele unterscheidliche Interpretationen.

    In Christo+

    Godsservant
    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
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  8. Standard

    Provisorium,

    ja, wir haben spirituell viel gemeinsam!

    In Christo+

    Godsservant
    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
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  9. #189
    dispicio Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    ...und deshalb fragte ich ja auch nach dem unveränderlichen Kern der frohen Botschaft, der unbedingt erhalten bleiben muss.

    Ist es das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“?
    Ja, so ist es - das glaube ich!

    "Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matthäus 22, 36-39)

    Die Liebe ist das höchste Gebot nach dem Gesetz - nicht nach dem Gefühl! Nicht zu verwechseln mit der affektiven Verzückung, die zwei Liebende befällt. Hier ist die Liebe gemeint, die vom beständigen und festen Willen zu lieben befeuert wird. Nicht jene Liebe, die auf Ausgleich sinnt, die vom Geben UND Nehmen lebt (Eros). Sondern die Liebe, die nur das Geben kennt, weil sie aus sich selbst heraus existiert und sich nicht durch Gaben von Außen nährt (Agape). Eros entzieht sich unserem Einfluss, sie kommt und geht wie sie will. Agape aber will lieben, weil sie an das Gute im Menschen glaubt. Wer diesen Glauben in sich trägt, dem wird nicht immer gelingen, zu lieben, aber er kann daran arbeiten und er wird es tun, wenn sein Glaube stark genug ist. Ohne die Liebe ist alles nichts:

    "1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
    2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
    3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen1 und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
    4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
    5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
    6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
    7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
    8 Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
    9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
    10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
    11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
    12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.
    13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------(aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 13, Verse 1-13)

    Zitat Zitat von Provisorium
    Ich habe noch zu keinem Post in diesem Thread mit jeder einzelnen Faser meiner persönlichen Überzeugung derart „Ja sagen“ können, wie zu diesem!
    Ein Stückchen Welt offenbar, in dem wir zusammen zu hause sind :)
    Geändert von dispicio (03.08.2012 um 00:46 Uhr)

  10. #190
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    dispicio hat der Bibel nicht den Sinn abgesprochen. Er hat lediglich geschrieben: Zu glauben es stecke ein Sinn in der Bibel ... bedeutet nichts anderes, als den eigenen Sinn, den, den man selbst hineinlegte, zu verabsolutieren
    Was ist das denn, wenn nicht der Bibel den Sinn abzusprechen? Was er ja auch selbst im folgenden Satz zugibt:
    .....ich wäre vorsichtig mit so einer Behauptung. Selbst unterstellt, daß der heilige Geist beim Schreiben mitgeholfen hat.

    Das heißt aber nicht, dass die Bibel keinen Sinn hat, das heißt nur, dass ihre Bildersprache zu reich ist, als das sie nur eine eindeutige Deutung zuließe. Jesus selbst hat sehr viel in Gleichnissen gesprochen und Gleichnisse wollen gedeutet werden. Damit spricht er jeden Leser, jedes wahrnehmende Bewusstsein individuell und persönlich an. So ist es menschlich, so bekomme ich nicht einfach von oben etwas übergestülpt und kann mich echt und wahrhaftig damit identifizieren. Und jeder legt dann eben auch den Schwerpunkt seiner individuellen Deutung anders. Und deshalb hat dispicio völlig Recht wenn er sagt, dass man seine individuelle Deutung nicht verabsolutieren dürfe.
    Jesus hat ganz bestimmt seine Gleichnisse nicht mehrdeutig gemeint, was daraus ersichtlich ist, wenn er diese Gleichnisse seinen Jüngern erklärt.
    Und in Gleichnissen hat er gesprochen um das Denken der Menschen anzuregen, bis sie endlich auf den einen richtigen Sinn kommen.
    "Denn der Gott dieser Weltzeit hat das Denken der Ungläbigen verblendet. So strahlt ihnen der Glanz der Heilsbotschaft nicht auf ..." (2Kor. 4:4)
    Und zwar die Heilsbotschaft der Bibel, die auch nicht vieldeutig geschrieben ist, daß jeder sie verstehen kann, wie es ihm in den Kram passt.

    Gegenüber den Schriftgelehrten ist Jesus in Matthäus 23, der sogenannten Strafrede gegen die Schriftgelehrten, hingegen einmal ungewöhnlich deutlich geworden:
    ...
    Was hatte Jesus für ein Problem mit den Schriftgelehrten? Kann es sein, dass es einen Unterschied gibt zwischen bibelgläubig und gottgläubig?
    Nein, es gibt keinen Unterschied. Viele haben hier oder da Teile der biblischen Botschaft aufgeschnappt, und im Mix mit den Vorstellungen dieser gottlosen Welt sich eine "Meinung" über Gott und die Bibel gebildet. Und denken sie seien ohne der Bibel so klug geworden. Genau wie Krylov schreibt:


    Jesus warf den Schriftgelehrten nicht Bibeltreue vor, sondern Abweichung von ihr, was man deutlich aus dem, von dir zitierten Text, sehen kann

    Wie es einen Unterschied gibt zwischen der Straßenverkehrsordnung und der Teilnahme am Straßenverkehr, mit der Ausnahme, dass die StVO sehr viel eindeutiger ist als die Bibel...
    Eigentlich ein guter Vergleich. Straßenverkehrsordnung ist Pflicht für alle Teilnehmer am Straßenverkehr. Nichtbeachtung wird bestrafft, ganz egal ob man sie kennt oder nicht. Das Nichtkennen befreit von der Strafe nicht.
    Und die Bibel ist eindeutig genug, wenn man bereit ist von seinen Meinungen zu lassen und von Gott zu lernen, seine Meinung zu übernehmen. Aber gerade festgefahrene Meinungen hindern am Verständnis der Bibel, b.z.w. führen zu falschen Interpretationen, mit denen man dann seine Taten rechtfertigt.

    Auch die Briefe der Apostel waren immer mit einer ganz bestimmten Intention geschrieben. Sie richteten sich an tatsächlich bestehende Gemeinden mit ihren individuellen Problemen. Da gibt es viel für uns zu lernen, aber wir würden den Texten nicht gerecht, wenn wir sie als eine Art Gebrauchsanweisung lesen und sie dann für andere in meiner individuellen Auslegung für verbindlich erklären würden.
    Wenn der Apostel bezüglich einer Frage seine, ihm vom Heiligen Geist eingegebene, Meinung an eine Gemeinde geschrieben hat, dann würde er einer anderen Gemeinde, bezüglich derselben Frage nicht eine andere Meinung schreiben.
    Die, vom Apostel gegebene Erklärung dieser oder jener Frage gilt also für alle Zeiten und für alle Gemeinden.
    Ist diese Frage aufgetreten, braucht man nur in den Briefen der Aposteln nachzulesen, ob sie diese Frage behandelt haben, und sich unterzuordnen. Aber genau das fällt heute ja so schwer.

    [/FONT]„Den Griechen ein Grieche, den Juden ein Jude“ hatte Paulus gesagt (1.Korinther 9, 20-23). Das ist eines der zentralen Erfolgsgeheimnisse des Christentums. Es geht um Verkündigung der frohen Botschaft, der Botschaft das Gott den Menschen liebt, dass er sein Herz anschaut und nicht die äußeren Werke. Erst kommt das Herz und daraus resultierend dann die Werke aus echter Herzlichkeit. Das Wort ist in dein Herz geschrieben, es findet sich nur sehr unvollendet zwischen zwei Buchdeckeln...
    Es ist aber dasselbe Wort, das zwischen zwei Buchdeckel geschrieben ist. Wenn also das, was ins Herz geschrieben ist, dem wiederspricht was zwischen zwei Buchdeckel geschrieben steht, dann sollte man sich fragen, was ist denn in unser Herz geschrieben?
    Geändert von Zeuge (03.08.2012 um 09:15 Uhr)


 

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