zum einen ist es realistisch, zum andern will ich daran aber nicht denken
Hallo la luna,

mit Trauer und speziell dem Abschied beim Sterben/Tod, geht jeder Mensch anders um .
Ich glaube, es liegt sehr viel daran, was du (oder jeder andere Mensch) glaubst, oder meinst, was „danach“ kommt oder was Sterben an sich ist.

Kommt ein Abschied (wie ich es nenne) am Ende eines erfüllten Lebens oder nach langer Krankheit, dann fällt es mir nicht so schwer, begründet darin, was für mich Sterben bedeutet und ich nutze jeden Tag, um bewusst mit diesen/m Menschen zu leben…
Endet aber ein Leben plötzlich, so brauche ich z.b. einige Zeit, um zu verarbeiten. Es scheint dann, als fehle die Vorbereitung auf den Abschied. Fragen bleiben offen, Dinge manchmal unausgesprochen/ungeklärt…

Ältere Menschen fühlen nicht selten, wann es Zeit ist zu gehen aus ihrem Innersten heraus.

Ein Tipp von mir aus meinen Erfahrungen: man kann auf viele Weise mit Sterben/Tod umgehen
Gespräche darüber hören sich anfangs meist etwas skuril an (vor allem, wenn jemand genau genommen sogar über seinen eigenen Tod spricht) manchmal beginnen so die Trauerphasen, wie Wut, Verweigerung etc, sogar schon im Austausch über das „was wäre wenn“.
Manchmal wirkt es, als „gäbe man den anderen auf“ obwohl er noch lebt, und verweigert allein den Gedanken daran, dass dieser Mensch irgendwann sterben könnte (wie deine Oma)…
Manchmal aber wächst aus diesem Austausch auch etwas sehr fruchtbares, Respekt und Akzeptanz vor dem, was Menschen darüber denken, was sie sich wünschen usw

So viele Wege und eigentlich so viele Möglichkeiten wie es Menschen gibt. Nur eines ist ein Weg, der nirgendwohin führt, nämlich das Davonlaufen, Nicht darüber reden, nicht darüber nachdenken- was auch immer ein Mensch glaubt, was der Tod/das Sterben ist, es ist und bleibt ein Teil dessen, was Leben ist. Keiner kommt „darum herum“.

Lebensbegleiter kommen und gehen- Abschied ist leichter, zumindest für mich, wenn ich davon nicht überrascht werde, sondern davon weiß. Soll heißen- wenn du die Gelegenheit hast (und das hast du, weil du ja nun schon begonnen hast darüber nachzudenken), dann lauf nicht weg, verdränge nicht- so bitter es klingt, es wird (irgendwann)sein.
Die Frage ist dann nicht mehr, was wäre wenn… sondern nur noch- hast du für dich einen gesunden Weg gefunden, Abschied zu nehmen.
Selbst, wenn es noch Jahre dauert- kein Mensch ist hier ewig bei uns. Das, wenn wir nicht davon laufen, kann uns Menschen einen sehr intensiven Lebensstil und Umgang miteinander schenken, wenn wir es zulassen.

LG bonnie