So lautet der Titel meines absolutes Lieblingsbuches. Hier einmal der Klappentext:

»Da kommt Gott – tut so, als wärt ihr beschäftigt.« Denn Gott ist stinksauer. Nachdem Er sich im Himmel eine einwöchige Auszeit für einen Angelurlaub gegönnt hat, kehrt Er nach etwa vierhundertfünfzig Jahren (ein Tag im Himmel entspricht siebenundfünfzig Erdenjahren) wieder zurück an Seinen Schreibtisch und muss mit ansehen, wie die Erde in der Zwischenzeit den Bach runtergegangen ist. Umweltsünden, Kriege, moralischer Verfall, kirchliche Hassprediger, skrupellose Kommerzialisierung – die Menschen sind auf dem besten Weg, sich selbst zu zerstören. Und so bleibt Gott nichts anderes übrig, als Seinen Sohn Jesus Christus, dem es im Himmel blendend geht und der mit Jimi Hendrix Gitarre spielt und Joints raucht, wieder auf die Erde zu schicken, um Gutes zu tun und das einzig wahre Gebot SEID LIEB zu predigen. Widerwillig landet Jesus in New York und versucht, zunächst erfolglos, als Sänger und Gitarrist in einer Rockband Gehör zu finden. Derweil schart er seine ersten Jünger um sich – Drogenabhängige, Gescheiterte, Obdachlose, denen er zu helfen versucht. Als seine Mission, die Massen zu erreichen, zu scheitern droht, greift er zum letzten Mittel: Er nimmt an einer Castingshow teil. Damit beginnt eine denkwürdige Odyssee quer durch Amerika.

Und hier mal eine - für mich wohl gerade im Bezug auf das AT - nachdenklichste Stelle:

Wie konnte das alles bloß so dermaßen aus dem Ruder laufen? Es hatte vermutlich mit Moses begonnen. diesem Schwindler. Einem der Ersten, die dem Ego-Trip verfielen. Als er auf den Sinai kraxelte und dort oben die eine, unberührte, makellos behauene Steintafel erblickte, in die in Gottes wunderschöner, ach so filigraner Handschrift die Worte SEID LIEB gemeißelt waren, flippte er (Moses) aus. Dank Gottes vorarbeit hätte Moses nur noch vom Berg herabsteigen und verkünden müssen "Hey, seid lieb Leute! Tja und das wärs dann. Ein schönes Leben noch." Den Teufel hatte er getan. Der ... sohn hatte sich Hammer und Meissel geschnappt und war fleissig gewesen. Vierzig Tage und Nächte lang hatte er diese kranke Scheisse in Stein gehauen. All diese "Du sollst nicht gelüsten Deines Onkels Arsch noch irgendein Bildnis von ihm machen - Kacke? Alles ganz allein auf Moses' Mist gewachsen. Und was kam danach? Intepretationen! Diese ganze Ich-glaub-ich-weiß-was-Gott-damit-meint-Industrie. Und ein Jahrtausend später schlitzt irgend so ein fetter Irrer Tausenden von Neugeborenen die Kehle auf und schmeisst die Leichen in den Dreck, weil er der Meinung ist, er habe Gott auf seiner Seite.
Scheiße, hatte Moses dafür Prügel bezogen, als er hier oben (im Himmel) aufkreuzte. Gott begann mit dem Austeilen der Backpfeifen, als dieser .... durch die Himmelspforte trat und hörte erst im dunkelsten Mittelalter wieder damit auf. [......]
Was zur Hölle gibt es an SEID LIEB zu interpretieren? Eine Frage, die ER auch Moses während dessen jahrhundertelanger Züchtigung immer wieder ins Gesicht schrie.

Das Buch ist teilweise, gerade zu Anfang, starker Tobak und sehr derb geschrieben. Wenn man aber darüber hinwegliest und wirklich zwischen den Zeilen liest, dann geht einem wirklich ein Licht auf. Mir zumindestens. Mir hat das Buch unheimlich viel gegeben, vor allem hat es mich Gott wieder ein Stückchen näher gebracht (bin ohne Konfession und ohne Bibelglauben).
Es ist wirklich unheimlich lesenswert.

Lg, Nhalani