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Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Kann der Ewige jemanden segnen, der sich wieder Verheiratet?
    Oder etwa anders formuliert, kann der Ewige jemanden segnen, der eine Sünde tat?

    Nun, beim letzteren fällt es wohl kau schwer zu sagen, dass Gott trotzdem segnen kann, so nach getaner Einsicht. Nur, weshalb sollte es beim 1. Beispiel derart anders sein, wobei es ja nicht mal definiert ist, ob es ein Fehlverhalten war, wenn man wieder heiratet?


    Zitiert man Jesus und nimmt die Aussagen buchstäblich, so darf Mann keine andere Frau ansehen respektive Begehren, da er damit die Ehe schon bricht, aber wo beginnt „begehren“, nur schon beim „Gefallen“? Da wäre (fast) jede Ehe schon gebrochen.


    Wie genau hält sich der Mensch denn an Gottes Weisungen? Nun, einige interpretiert er recht freizügig, macht aus Sabbat den Sonntag usw, andere will er buchstäblich umsetzten. Aber, mal Hand aufs Herz, wo ist wirklich der Unterschied?


    So denke ich, dass Mann und Frau sich am Besten segnen können, indem sie einander Hochschätzen und –achten, und in Ehrerbietung miteinander umgehen. Ansonsten nützt selbst der beste Gottessegen nichts.
    Sicher gibt es den Spruch: „An Gottes Segen ist alles gelegen“, nur, der den Acker muss man immer noch selber bearbeiten und pflegen, damit es blüht und gedeiht. Und dies wird oft vergessen und vernachlässigt, und danach ist man sich über die Wirkung erstaunt und meint, Gott habe nicht gesegnet.

    Nein, ich bin nicht geschieden, aber schon lange verheiratet….



    Alef


    PS: Lena, schreibe Beiträge immer zuerst in einem Textprogramm, und danach stelle sie rein. Dies hat auch mir schon viel Ärger erspart.

  2. #2

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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Zitiert man Jesus und nimmt die Aussagen buchstäblich, so darf Mann keine andere Frau ansehen respektive Begehren, da er damit die Ehe schon bricht, aber wo beginnt „begehren“, nur schon beim „Gefallen“? Da wäre (fast) jede Ehe schon gebrochen.
    Na ja, wir wollen es mal nicht übertreiben. Ich kenne die Formulierung "wer eine Frau lüstern ansieht ...", und was das heißt, ist doch klar, oder? Für mich ist das die Warnung, dass man seine Ehe auch durch Gedanken beschädigen kann.

    Außerdem denke ich, dass Jesus hier nicht den Tatbestand des Ehebruchs ausweitet, um möglichst viele Täter überführen zu können. Das war nie sein Ziel.

    Zum ursprünglichen Thema fallen mir drei Sätze ein:
    1. Menschen können sich irren, auch beim Heiraten. Ein allwissender Gott wird das sicher nicht bestreiten.
    2. Menschen, die im Irrtum verharren, nachdem sie ihn erkannt haben, werden oft unglücklich. Das ist übrigens auch eine gängige Definition von Sünde (bewusstes Verharren im Irrtum).
    3. Gott ist ein liebender Gott, der nicht will, dass Menschen unglücklich sind. Und Jesus fordert uns immer wieder zum Neuanfang auf, wenn wir etwas als falsch erkannt haben. Kehrt um und glaubt, das ist eine seiner zentralen Aussagen.

    So, wenn ich die drei Sätze zusammenbringe, dann kommt eine Folgerung raus, die genau entgegengesetzt zu dem ist, was die gängigen kirchlichen Traditionen lehren. Aber ich kann mir nicht helfen, ich finds schlüssig.

    Lest da jetzt bitte nicht heraus, dass man sich nach Lust und Laune verheiraten und wieder scheiden soll. Das gerade nicht. Aber aus einer ernsthaften und sicheren Erkenntnis sollten auch Taten folgen.

    Lena, ich danke dir für deine Anfrage und die Gelegenheit, über diese Frage nachzudenken. Ich habe das noch nie so klar gesehen. Ich hoffe, ich konnte dir auch weiterhelfen.

    Zitat Zitat von Lena
    Aber beide sagen aber, sie hätten innerlich Frieden darüber, wenn sie darum beten und Gott fragen.
    Das wäre für mich ein starkes Indiz.

  3. #3
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    Zitat Zitat von Lena Beitrag anzeigen
    Gibt es hier vielleicht geschiedene, die wieder geheiratet haben und etwas über ihre Erfahrungen berichten können?
    Das nun nicht, da ich bisher (und wie ich hoffe auch in Zukunft) nur eine Ehe hatte und habe, aber vielleicht darf ich dennoch was sagen. ^^

    Zitat Zitat von Lena Beitrag anzeigen
    Meine Frage. Meint ihr, es gibt spezielle Situationen, wo Gott doch eine geschiedene Ehe segnen kann?
    Also auch dann, wenn der andere Partner nicht die Ehe gebrochen hatte?
    Man kann natürlich fragen, ob eine Ehekonzeption der damaligen Zeit auf die kulturellen und sozialen Gegebenheiten der heutigen Lebenssituation überhaupt sinnvoll angewendet werden kann. Aber sofern man sich den Text eine solche Ausführung nicht historisch-kristisch reflektiert, sondern rein wörtlich sich anschaut.... Matth. 5, 27f und Matth. 19, 1f wird im allgemeinen als recht deutliche Aufforderung bzw. Position gegen Ehescheidung verstanden. Zusammen mit der Klarstellung, das sexueller Verkehr außerhalb der Ehe Hurerei darstellt und zusammen mit dem Umgang mit Unzüchtigen im 1. Kor 5 bleibt mit Blick allein auf den wörtlichen Text m.E. wenig Raum für einen anderen Schluß, als dass Ehebruch konsequent ausgeschlossen ist und Ehebrecher als Sünder zu gelten haben und damit aus der Teilhabe am Reich Gottes ausgeschlossen sind. (Die Radikalität dieser Ablehnung zeigt sich ja auch in Jesu Worten, dass man besser sein Auge herausreißen solle, als der Sünde des Begehrens einer anderen Frau zu verfallen – was meines Wissens nach aber kaum wirklich wortwörtlich umgesetzt wurde)
    Wenn man also nichts weiter berücksichtigt als die Schrift, ist der einzige begehbare Weg ein Leben in lebenslanger Trennung bei gleichzeitigem Verzicht an jedweder Sexualität. Insofern könnte m.M.n. der Betroffene theoretisch eine platonische Partnerschaft mit der neuen Dame eingehen, nicht jedoch eine Ehe oder Geschlechtsgemeinschaft. (Ob es klug wäre sich dieser Versuchung auszusetzen, ist ein anderes Thema.)

    Natürlich kann man annehmen, der gütige Gott macht ab und an mal eine Ausnahme von seinen Gesetzen. Aber bedeute das nicht auch, dass diese nicht vollkommen wären? Und konsequent zuende gedacht, was folgte daraus? Könnte dann nicht auch z.B. eine geschwisterliche Lebensgemeinschaft berechtigt (und womöglich wahrhaftig) behaupten, sie hätten im Gebet von Gott das OK bekommen, weil er hier aus seiner Gnade eine Ausnahme macht? Sprich wenn Ausnahmen von Gottes Gesetz gemacht werden, und allein Gott über Recht und Unrecht befindet und im Gebet der Betroffenen sein OK gibt, kann dann nicht (fast) jede Sünde legitimiert sein? Was machen Christen dann mit einem Glaubensbruder, der bezeugt im Gebet von Gott das Ok für eine Vergewaltigung seiner Schwester bekommen zu haben? Natürlich mag es auf den ersten Blick abwegig sein, eine Wiederheirat aus Liebe mit Vergewaltigung zu vergleichen. Aber beides ist nach der Schrift Unzucht, und wenn Gott allein über Recht und Unrecht einer solchen Sünde befindet, wie könnte man dann dem Bruder hier mit Konsequenzen drohen?

    Zitat Zitat von Lena Beitrag anzeigen
    Aber beide sagen aber, sie hätten innerlich Frieden darüber, wenn sie darum beten und Gott fragen.
    Das kann nun nüchtern betrachtet vieles bedeuten. Angefangen von Wunschdenkem und Schön(ein)reden, bis hin dass die Schrift doch nicht so eng ausgelegt werden muss oder im extremen überhaupt keinen Stellenwert hat vor Gott. Ich jedenfalls wüsste, wie ich mich an der Stelle deines Freundes entscheiden würde. Und daher wünsche ich ihm für die Zukunft alles Gute, und dass er mit seiner neuen Liebe das Glück einer erfüllten Partnerschaft finden mag.
    Lieben Gruß
    Kaspar

  4. #4

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    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    und wenn Gott allein über Recht und Unrecht einer solchen Sünde befindet, wie könnte man dann dem Bruder hier mit Konsequenzen drohen?
    Genau, Kasper, wo kämen wir denn hin, wenn wir einfach Gott entscheiden ließen? Wenn wir aufhören würden, Angst und Schrecken zu verbreiten und mit Höllenstrafen zu drohen?

    Wo kämen wir hin? Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen.

  5. #5
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    Mir kommt ganz gut das Wort in den Sinn:

    1 Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. (Römer 2.1) (1. Korinther 4.5) 2 Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden...!!!!!

    Wir sollten uns nicht anmassen, über andere Menschen und deren Beweggründe zu urteilen! Gott weiss, was diese Menschen ge- und erlitten haben und wir haben einen gnädigen und liebenden und verzeihenden Gott.
    Wenn diese beiden Menschen jetzt in Liebe und sogar noch in Liebe zu Gott zueinander gefunden haben, dann sollen sie glücklich werden.
    Die evangelische Kirche verheiratet -je nach vorigem Erleben- geschiedene Christen wieder.

    Lieber Kaspar, dein Beitrag ist wundervoll!
    Stella
    Galater 3, 27-28

    Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, gehört nun zu Christus. Nun gibt es nicht mehr Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen. Denn ihr seid alle gleich - ihr seid eins in Jesus Christus.


    Es gibt fünf Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und das Leben der Christen. Viele Leute lesen nie die ersten vier.
    Ravi Zacharias

  6. #6
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    "Die evangelische Kirche verheiratet -je nach vorigem Erleben- geschiedene Christen wieder."

    Da stimme ich Stella voll zu, aber der Pfarrer muss und wird es bei der Trauung der Gemeinde mitteilen/erwähnen.
    Und er kann es bei seiner Mitteilung so schön umschreiben und einfliessen lassen, dass es nicht einmal ein Jeder mitbekommt.

    Grüß'le Wodug
    "Und wer ist's, der mir schaden könnte, wenn ich dem Guten nacheifere"

    PAULUS aus Tarsus
    Dass es ihn gab, war ein Geschenk Gottes an die Kirche
    und damit an die ganze Menschheit.
    Ich danke Jesus, dass sich die Christenheit vom Judentum lösen konnte.

  7. #7
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    Vielen Dank für deinen Beitrag!
    Galater 3, 27-28

    Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, gehört nun zu Christus. Nun gibt es nicht mehr Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen. Denn ihr seid alle gleich - ihr seid eins in Jesus Christus.


    Es gibt fünf Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und das Leben der Christen. Viele Leute lesen nie die ersten vier.
    Ravi Zacharias


 

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