Sind Christen herzlos?

Erneut habe ich mir gestern die Frage stellen müssen, weil mich ein aktuelles Erlebnis zu diesem Gedanken brachte.

Durch den Beitrag von Alef ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen.

Folgende Situation:

Man diskutiert über Jesus, Gott und Bibel mit einem Menschen, der berechtigte Zweifel hat und ernsthafte Nachfragen stellt.
Jede Seite bringt ihre Argumente vor und im Endeffekt wird dem Zweifler jegliche Kompetenz / mit liebenden Worten / abgesprochen, da er nicht den richtigen Geist hat. Aber es kann sich ändern, wenn man nur zu Jesus ja sagt und alle Zweifel beseitigt, alles Nachfragen einstellt und vergisst.
Dann kommt da eine Userin dazu, die offensichtlich zeigt, dass sie der gängigen Meinung nicht entspricht und argumentativ anders gelagert ist.
Doch dann geschieht ein großes „Unglück“ aus versehen dringt eine Nachricht zu dieser Userin durch, die nicht für diese bestimmt war und diese besagt (sinngemäß) he hat kein Zweck bei der Person, die ist verloren für uns, weil sie kein Interesse hat sich missionieren zu lassen, etc.

Was sagt mir das? Ich denke vor lauter Missionseifer vergisst man oft das Wesen Mensch, die Persönlichkeit, den Nächsten, der eben nicht nur ein Relikt der Missionsbegierde sein sollte, sondern der gerade in seiner Andersartigkeit geschätzt und wert geachtet werden sollte.

Wenn ich nur einen Wert habe, wenn ich mich zum Christentum missionieren lasse, dann hat diese Religion jegliche Mission verfehlt – die Liebe.


Wicci )O(

Ps.: Danke Absalom bei der Formulierung dieses Textes. Ich kann es eben nicht so auf den Punkt bringen wie du und danke für das "Auffangen" meiner inneren Tränen.