Ich persönlich halte es eher für gefährlich, einen Menschen zum Propheten zu erheben.
Grund: sobald das getan wird, hören Menschen auf, sich mit dem Inhalt dieses Menschen kritisch auseinanderzusetzen.

Beispielsweise war für die Nazis im 3. Reich Hitler auch eine Art Prophet: "Heil Hitler".
Und somit waren viele von ihnen bereit, Kaltblütig Kinder der Juden umzubringen.

Eine ähnliche Situation hatten wir zu Moses' Zeit:
4 Mose 31 (17-18): "Nun bringt alle männlichen Kinder um und ebenso alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und mit einem Mann geschlafen haben. Aber alle weiblichen Kinder und die Frauen, die noch nicht mit einem Mann geschlafen haben, lasst für euch am Leben!"

Noch heute zählt Moses in den Augen vieler als ein Prophet.
Es ist erschreckend, dass manche Menschen nichts dazulernten, obgleich mittlerweile Jahrtausende vergangen sind.
Insofern würde es mich nicht wundern, wenn selbst in einer fernen Zukunft (Jahr 5000) noch Menschen da wären, die Hitler anhand alter Schriftstücke wie "Mein Kampf" noch als Propheten ansehen würden.

Was könnte man daraus lernen:

Es mag Menschen geben, die einen Draht zu Gott haben.
Aber selbst diese Menschen sind nicht immer und bei jeder Situation gleichermaßen stark mit dem Göttlichen verbunden.
Man sollte immer noch bei jeder Äußerung am gesunden Menschenverstand und mit eigenem Herz überprüfen, ob diese Worte wirklich so von Gott stammen, oder ob hier nicht eine gehörige Portion Ego mit einflossen.

Anstelle immer nur auf prophetische Worte zu hören,
wäre es auf jeden Fall besser,
sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen,
und sich zu überlegen, was dieser Mensch nun mag und was er lieber nicht möchte.

Und wenn alle Menschen das täten, dann wären Propheten ohnehin völlig überflüssig.