Ich denke dazu, dass Dialog unter Menschen, welche verschiedenen Kulturen und auch Religionen angehören, grundsätzlich notwendig und wünschenswert ist. Wir werden begreifen müssen, dass wir nur diese eine Erde zum Leben haben und dem zur Folge auch trotz aller Andersartigkeit miteinander Leben müssen. Optimal ist dabei, dass wir das im friedlichen Miteinander und Füreinander tun können. Das setzt jedoch Dialogbereitschaft mit dem fremden Gegenüber voraus!
Ich weiß nicht wer die Unterzeichner dieser Erklärungen (egal ob christlich oder islamisch) sind und messe ihrer Ämtertätigkeit auch nicht solche Gewichtigkeit zu, dass es irgendwelche Einflüsse auf das politische Geschehen dieser Erde hat. Ich kann jedoch erkennen, dass es darüber einen Konsens gibt, dass man bemüht ist, in erster Linie das Gemeinsame zu bekunden, um sich eine Grundlage zu erarbeiten für einen weiteren Dialog. Ich glaube kaum, dass dies Möglich wäre, wenn man sich jeweils die Unfehlbarkeit und Überlegenheit der eigenen Kultur oder Religion um die Ohren schlägt. Das hatten wir in der Tat in der Vergangenheit zur Genüge und endet zwangsläufig immer in kriegerischen Handlungen.
Das jedoch zwei Religionen, welche jeweils von sich behaupten die einzig Wahren zu sein, zu wirklich tiefgründigen Gemeinsamkeiten finden können, ist ein Traum der Illusionen. Ein wirklicher Konsens wird nicht Realität werden, jedoch schließt das in sich nicht aus, dass es auf der zwischenmenschlichen Ebene zu einem friedvollen Miteinader und Füreinander kommen kann. Und genau darum muss es gehen, dass sich Menschen nicht in Feindbildern begegnen, welche durch ihre jeweiligen Religionen vermittelt werden, sondern um die Erkenntnis, dass jedes Individuum – egal aus welcher Kultur oder Religion - ein gottgewolltes und einzigartiges Geschöpf Gottes ist, welches wert ist geliebt zu werden. Gerade das ist eigentlich der fundamentale Ansatz in der Bibel zum Thema Nächstenliebe. Bei letzt genannten haben, meines Erachtens, beide Religionen bis in die heutige Zeit jämmerlich versagt und wahrlich viel Blutschuld durch Religionsfundamentalismus auf sich geladen. Und es ist bedauerlicher Weise zu befürchten, dass auch in Zukunft, vor lauter Religionseifer, erneut die Religionsinteressen den Vorrang vor der Mitmenschlichkeit erhalten wird. Die Früchte dieser „Eiferei“ werden gewiss nicht Barmherzigkeit, Friedfertigkeit, Rechtschaffenheit, etc sein, wie uns die Vergangenheit gelehrt hat.
Bleibt zu hoffen, dass beide großen Weltreligionen und ihre gläubigen Anhänger eines Tages verstehen werden, dass man sein Gegenüber nicht durch Feindlichkeit und Ablehnung für sich gewinnen kann, sondern nur durch Zuwendung. Der Beginn dafür ist ein sich Zuwenden zu seinem Gegenüber – sprich Dialogbereitschaft.
Samu
Lesezeichen