In erster Linie reden wir doch hier von Menschen, welche in eine Kultur und Religion (so zumindest in der Mehrheit der Fälle) hineingeboren werden.
Meint ihr etwa, der kleine afghanische Bauer oder der Landarbeiter im Iran weiß etwas vom Christentum oder gar von irgendwelchen Predigern? In der Mehrheit kennen sie nur das vom Koran, was ihnen durch Koranlehrer vermittelt wird und das Wort Bibel dürfte den meisten gänzlich fremd sein. Diese vielen Millionen Menschen glauben an das, was ihnen ihre Kultur vorlebt und das tun sie so seid Generationen. Sollen diese einfachen Menschen meine Feinde sein? Schaut euch doch mal ganz realistisch in diesen Ländern um.
Etwas anderes ist doch, dass eine jegliche Religion in ihrer Geschichte, durch verschiedenste Einflüsse, zu Militanz und Gewalttätigkeit neigte und neigt.
Wir können doch hier nicht aufrechnen wer nun schlimmer ist und wer nicht.
Shomer ich bin wahrlich kein Freund des Islam, aber ich unterscheide sehr wohl zwischen dem Moslem als Mensch und dem Islam als Religion. Wenn ich das nicht tun würde, wie sollte ich dann das Christentum und dessen Kultur beurteilen? Wie viel Elend und Leid kam durch diese Religion und ihre fanatisierten Massen in diese Welt?
Es sind doch letztendlich immer Menschen, welche religiöse Systeme erschaffen und dann mit ihnen Macht über Menschen ausüben. Das sollte man nie vergessen!
Zugleich könnte ich auch Internetseiten anführen, wo belegt wird, dass sog. Christen an Moslems Massaker verübt haben und täglich verüben. Das gibt es auf dieser Erde auch mehr als genug.
Fakt ist, Teile des Islam sind extrem Militant und bedingt durch gesellschaftliche Veränderungen, an denen übrigens auch die westliche Welt – sprich USA und Europa – eine gehörige Mitschuld tragen, breitet sich dieser Fanatismus immer mehr aus. Das Gleiche, jedoch in einer ganz anderen Form, geschieht auch im Christentum und gerade die USA sind ein ganz trauriges Beispiel dafür. Da werden ebenso Parolen geschwungen, welche an das finsterste Mittelalter erinnern.
Die Frage ist doch, wie geht man mit dieser Militanz um, welche ohne Zweifel auch ein Produkt der Globalisierung ist. Es ist doch nicht nur ein rein religiöses Problem, sondern vor allem ein Gesellschaftspolitisches, welches seine Ursache in einer gänzlich verfehlten Integrationspolitik, und das ist in der Tat Europaweit so, hat. Im Endeffekt hat sich Europa die Moselms selbst, aus Wirtschaftsinteressen und politischer Humanität, ins Boot geholt. Das sollte man nie vergessen!
Zum anderen frage ich mich auch, warum sich Europa und die USA ständig in die Interessensphären der arabischen und afrikanischen Welt einzumischen glaubt. Man sollte doch langsam begreifen, dass die Kolonialpolitik vorbei ist und sich mit Gewalt kein Frieden erzwingen lässt. Alles hat nun mal seine Gegenreaktionen und bedauerlicher Weise ist es heute anders als zu den Kolonialzeiten, Europa und die USA sind nicht mehr unerreichbar für Vergeltung. Die Grundlagen dafür stammen übrigens fast ausschließlich aus der sog. christlich-westlichen Welt (Atombombe, Flugzeuge, chem. Kampfstoffe, Waffen, etc.)
Übrigens wer Missioniert, muss auch mit Gegenmissionierung rechnen.
Meine Beobachtung ist folgende, die westlich christliche Kultur leidet an einem Kurzzeitgedächtnis, welches nur all zu schnell glaubt, andere Nationen und Völker haben vergessen, was ihnen einst angetan wurde. Das ist jedoch, wie der Islamkenner Peter Scholl-Latour richtig feststellte, der größte Trugschluss der westlichen Welt. „Das Gedächtnis der islamischen Welt ist begründet in ihrem tiefen Bewusstsein für seine eigene Geschichte und dieses kennt kein Vergessen, sondern nur ein Weitertragen von Generation zu Generation“.
Eventuell erntet man jetzt die Früchte vergangener Fehler und man darf nicht erwarten, dass unser Geschichtsbewusstsein auch für andere gilt. Das ist wahrlich ein Trugschluss! Und das umso mehr, wenn man die Fehler der Vergangenheit erneut wiederholt.
Entweder ist man so konsequent und man verabschiedet sich von Wirtschaftsinteressen und politischen Interessen in bestimmten Teilen der Welt und akzeptiert, dass westliches Religions- und Kulturverständnis nicht ohne Gegenreaktion exportierbar ist, oder man nimmt es hin und arrangiert sich damit. Das heißt aber auch, ab sofort lässt man sein Auto stehen, verzichtet auf Kunststoffe, etc. Man kann eben nicht alles haben!
Zudem möchte ich auch noch anfügen, dass von Offenheit und Toleranz im Christentum auch über 1500 Jahre keine Rede sein konnte, nicht einmal untereinander! Will man jetzt Anderen etwa diese Entwicklung verwehren? Mit welchen Recht? Andere mussten diese traurige Entwicklungsgeschichte auch ertragen und darunter furchtbar leiden.
Die Frage bleibt, wie geht man damit um und vor allem, welche ernsthaften Lösungsansätze gibt es, um nicht erneut in einen globalen Kulturkampf zu enden, welcher nur einen Verlierer kennen wird, den Menschen!
Ich glaube, wenn die westlich – christlichen Nationen die Botschaft Jesu ernst genommen hätte und vor allem gelebt hätte und dazu hatten sie über 1700 Jahre Zeit, dann gäbe es das Problem Islam nicht, denn die Sehnsucht der Menschen hätte eine Erfüllung gefunden. Doch erneut wird der Kriegsduft riechbar und die Messer werden auf beiden Seiten geschliffen. Ob das noch mal 1700 Jahre so funktionieren wird, ich wage das ernsthaft zu bezweifeln.
Samu
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