Und wiedereinmal ist die Welt nicht entweder schwarz oder weiß. Natürlich gibt es "Freienlebende"(?), die mit Sexualität selbstverantwortlich umgehen (wollen), und natürlich gibt es solche, die auch beim Sex nur ihren Spaß haben wollen. Beiden sei unbenommen, zu tun, was sie für gut und richtig halten. Ob es - das Eine wie das Andere - geistig und körperlich gesund ist, steht auf einem anderen Blatt. Ich kann als jemand der stehts eher lockeren Umgang mit Sexualität pflegte heute nur sagen: es war nicht hilfreich. Leichtfertig und orientierungslos habe ich dadurch Leid an anderen und mir selbst erzeugt, dass unnötig war. Seele und Leib sind nun einmal untrennbar miteinander verbunden. Es ist falsch anzunehmen, man könne beide trennen. Es lohnt sich zu warten und sehr vorsichtig mit Sexualität umzugehen. Sie ist kein Feld der Erfahrungen, die es zu machen gilt, um es in ihr zu etwas zu bringen. Ich weiß nicht, ob man es an dem strengen Gebot "kein Sex vor der Ehe" festmachen sollte. Schon deshalb nicht, weil er ja in der Ehe nicht automatisch besser gelingt. Man sollte also nicht meinen, die Ehe befreite davon, behutsam mit der Sexualität umzugehen, nur weil ein (Kirchen)Gesetz sie nun erlaubt. Aber es ist sicher auch nicht so einfach, wie es uns die sogenannte freie Aufgeklärtheit des "modernen" Menschen glauben machen will, die im Körper des Anderen nur das verführerische Naschwerk für die eigenen Leidenschaften erblickt. Ich halte Sex immer dann für unangebracht, wenn er nicht Ausdruck der Liebe ist. Dass man ausschließlich innerhalb einer Ehe lieben könne hat sich als ebenso falsch erwiesen wie die Annahme, Liebe fände man nur in der unbeschränkten Freiheit außerhalb einer Ehe. Die aktuellen Scheidungsraten zeigen, dass uns derlei "Gesetzlichkeiten" nicht übermäßig beeinflussen in unserem Handeln. Es hängt eben alles an der Liebe. Sie steht an erster Stelle! In diesem Sinne: "Liebe, und dann tu' was du willst".
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