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  1. #21

    Standard

    Mich beschleicht der Verdacht, dass der Threadtitel "Jungfräulichkeitsdogma" falsch ist ...

  2. #22
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    leider wird die Bibel oft nach dem eigenen Gutduenken aus gelegt.
    Eine objektive Auslegung ist ja auch schlecht möglich ...

    Nebenbei: Erwächst Glaube nicht (auch) aus Erfahrung?
    Geändert von luxdei (27.06.2012 um 00:25 Uhr)

  3. #23
    dispicio Gast

    Standard

    Ich "muss" hier Godsservant einmal beispringen, weil ich das Gefühl habe, er wird in die Ecke gedrängt. Ich finde, Du, Godsservant, hast in vielem Recht. Ja, auch ich glaube, dass Sex mit wechselnden Partnern nachhaltiger auf uns wirkt als wir glauben wollen und durchaus unsere Seele schädigen kann. Ob er das immer und bei jedem tut? Wer will das schon beantworten können? Studien jedenfalls halte ich zu diesen Fragen für nicht aussagekräftig, weil das ganze Thema so mit moralischen Ansprüchen, Sensibilitäten und Ängsten behaftet ist, dass man kaum objektivierbare Aussagen dazu erhalten wird. Dieses Thema gehört eigentlich immer von der persönlichen Seite aus betrachtet. Sexualität steht dabei für mich als die denkbar innigste Ausdrucksform von Intimität, die es zwischen zwei Menschen geben kann. Diese Form des Ausdrucks mit mehreren Menschen zu pflegen, bringt ein paar Probleme mit sich, von denen ich mir nicht sicher bin, ob wir sie nicht unterschätzen.
    Ich selbst gehöre zu den Menschen, die viele Beziehungen hinter sich haben. In allen war der Sex harmonisch und erfüllend. In allen Beziehungen habe ich mich respektvoll verhalten – zumindest der Absicht nach - und wurde von meiner jeweiligen Partnerin ebenso respektvoll behandelt - natürlich gab es auch Streit, aber Respekt war die Grundlage. Ich würde meinen Lebensweg in Sachen Beziehung als eher normal beschreiben. Und dennoch: dieses „häufige“ sich intensiv auf einen Menschen einzulassen und sich mit ihm auseinander zu setzen, hat "Schaden" in meiner Seele hinterlassen. Von Mal zu Mal fiel es mir schwerer, einem neuen Partner zu vertrauen. Ich stellte Vergleiche an. Das wollte ich natürlich nicht, weil mir klar war/ist, dass sich Menschen nicht vergleichen lassen und doch schlichen sich diese Gedanken in die Beziehung(en) ein. Bei jeder neuen Beziehung hatte ich eine höhere Erwartung und mehr Ansprüche an die neue Partnerin und an mich selbst - was ein grundsätzliches Übel in einer Beziehung ist, aber bei Partnerwechsel eine geradezu logische Konsequenz, weil ja vorher etwas "falsch" lief, was man beim nächsten Mal "richtig" machen möchte und sich deshalb sozusagen einen Plan zurechtlegt, der dann wieder verhindert, dass man einfach der ist, der man ist. Das geschieht weniger bewusst, als es die Beschreibung hier vielleicht vermuten lässt. Am Ende bin ich an einem Punkt, an dem die Ansprüche an eine neue Partnerin so vielfältig sind, dass sie von keiner Frau auf der Welt erfüllt werden können. Schon deshalb nicht, weil sie spüren wird, dass ich sie an einem Ideal messe. Wer will so was schon gerne spüren? Natürlich haben auch meine Ängste vor seelischer Verletzung zugenommen. Es wird immer schwieriger, sich zu öffnen. Dabei ist Offenheit doch ein Grundpfeiler zwischenmenschlicher Beziehungen. Es ist müßig, darüber spekulieren zu wollen, ob heute alles anders wäre, wenn ich weniger Beziehungen gehabt hätte. Ebenso müßig ist es, darüber zu sinnieren, ob meine persönlichen „Fehler“ ausschlaggebend waren/sind und sich meine Erfahrungen nicht verallgemeinern lassen. Natürlich kommt es immer auf den Einzelnen und sein individuelles Verhalten an. Andererseits bin ich sicher nicht so besonders, dass mein Erleben die absolute Ausnahme ist. Es liegt an jedem selbst, sich zu entscheiden. Ich stelle heute nur fest: Es gibt nichts zu lernen beim Sex und in einer Beziehung, weil die Liebe zwischen zwei Menschen keine Disziplin ist, in der man es zu etwas bringen kann...
    *Gruß*
    dispicio

  4. #24

    Standard

    Nachhaltige seelische schaeden durch sex mit wechselnden partnern vor der Ehe gibts nur wenn man krampfthaft an das Dogma glaubt dass Sex vor der Ehe suende ist

  5. #25
    luxdei Gast

    Standard

    @ dispicio
    Das ist der Faktor Älterwerden, was Du beschreibst. ;-)

    Ich habe jedenfalls durch Sex vor der Ehe in mehreren Beziehungen keinen Schaden genommen.

  6. #26
    dispicio Gast

    Standard

    @luxdei....oder bist Dir dessen einfach nicht bewusst :) Die Reduzierung auf "Sex vor der Ehe" ist natürlich, wie schon vorher in diesem Thread geschrieben, stark vereinfachend. Was ein Schaden an der Seele" ist hängt selbstverständlich davon ab, was man unter seelischer Gesundheit versteht. Da sind die Ansprüche sicher verschieden. Ich schrieb ja, dass ich mich diesbezüglich für ziemlich normal halte. Aber man darf darüber Nachdenken, ob der Normalzustand seelisch gesund ist. Dass man dabei unter Umständen für verrückt erklärt wird, ist Teil des Problems. Die Psychologie hält dafür Begriffe wie Projektion und Verdrängung parat.

  7. Standard

    @luxdei

    Ich meinte mit eigenem Gutduenken:
    Sprach der Kaiser zum Papst: Halt Du sie mir arm, ich halt sie Dir dumm.
    Glaube erwaechst nur aus Erfahrung. Und diese Erfahrung haben die Kirchenvaeter aufgeschrieben. Aber erlernen oder erfahren muss man es selbst. Das ist mein Verstaendnis als orthodoxer Christ.


    @discipio
    Ich danke Dir fuer Deine Offenheit. Du hast sehr schoen zusammengefasst, was ich meine.

    In Christo+

    Godsservant
    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
    http://katholischorthodoxeeinigkeitskirche.npage.de/

  8. #28
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von dispicio Beitrag anzeigen
    @luxdei....oder bist Dir dessen einfach nicht bewusst :)
    Ja, aber sind wir uns denn auch des roten Frosches bewußt, den wir alle auf der rechten Schulter tragen? ;-) Spekulieren kann man sicher vortrefflich. Ob eine Schädigung vorliegt oder nicht, würde ich stets daran ermessen wollen, ob die tägliche Lebensführung beeinträchtigt ist oder nicht.

  9. #29
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    Glaube erwaechst nur aus Erfahrung. Und diese Erfahrung haben die Kirchenvaeter aufgeschrieben.
    Müßten wir korrekter nicht davon sprechen, dass die Kirchenväter ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen aufschrieben?

  10. #30
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    18.02.2009
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    Rhein-Neckar-Raum
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    890

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    Hallo dispicio

    Jaja, das Internet ist klein. ^^
    Zitat Zitat von dispicio Beitrag anzeigen
    Ich "muss" hier Godsservant einmal beispringen, weil ich das Gefühl habe, er wird in die Ecke gedrängt.
    Wenn es so aussehen sollte, dann täte es mir für meinen Teil leid – denn zumindest mir lag nur an einem sachlichen Austausch.

    Zitat Zitat von dispicio Beitrag anzeigen
    Studien jedenfalls halte ich zu diesen Fragen für nicht aussagekräftig, weil das ganze Thema so mit moralischen Ansprüchen, Sensibilitäten und Ängsten behaftet ist, dass man kaum objektivierbare Aussagen dazu erhalten wird.
    Hm... nun zum einen würde ich die Behauptung nicht unterschreiben, dass das Thema so mit Ängsten und co. behaftet ist, dass keine sinnvolle Befragung möglich ist. Zum anderen fehlt mir hier eine Begründung. Denn davon aggesehen, dass viele Menschen sehr entspannt mit dem Thema Sexualität umgehen, sind wesentliche Ergebnisse der Studien in sich ziemlich konsitent und reproduzierbar. Insofern kann ich deine Ansicht nicht ganz nachvollziehen, und muss sie einfach mal stehen lassen

    Zitat Zitat von dispicio Beitrag anzeigen
    Von Mal zu Mal fiel es mir schwerer, einem neuen Partner zu vertrauen. [...] Bei jeder neuen Beziehung hatte ich eine höhere Erwartung und mehr Ansprüche an die neue Partnerin und an mich selbst - was ein grundsätzliches Übel in einer Beziehung ist, aber bei Partnerwechsel eine geradezu logische Konsequenz, weil ja vorher etwas "falsch" lief, […]
    Worin ich dir gedanklich folgen kann, ist die Gefahr, dass mit zunehmenden Erfahrungen der Enttäuschung oder gar des Vertrauensmißbrauchs die eigene Bereitschaft des „Sich-Öffnen“ abnehmen kann – bis hin, dass man nur schwer beziehungsfähig ist. Aber ich sehe hier einen nicht unproblematischen Kategorienfehler, denn das ist ein Problem mehrfacher (gescheiteter) Beziehungen und nicht primär des Sex. Ich denke wir sollten nicht den Fehler machen Beziehung, Liebe und Intimität auf Sex zu reduzieren. Insofern kann ich deine Schlussfolgerung bezüglich der „logischen Konsequenz“ des Partnerwechsels weder argumentativ noch aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Und auch in keinem anderen Lebensbereich (nehmen wir mal Kinobesuche) würden wir aus dem Umstand, dass man eine Aktivität (und nichts anderes stellt Sex erst einmal dar) mit mehr als einem Menschen teilt, schlussfolgern, dass in der Aktivität mit dem „ersten“ etwas falsch lief. Natürlich kann man mit Sexualität Aspekte von Intimität verbinden, die beides nicht losgelöst voneinander erfahren lassen. Aber eine zwangsläufige Verknüpfung ist es nicht..

    Interessant finde ich auch, dass du Offenheit als einen Grundpfeiler jeder Beziehung anerkennst. Hier stimme ich dir absolut zu und insofern anerkenne ich auch die Schwierigkeit der Offenheit mit zunehmender Zahl gescheiteter Parnerschaften (nicht aber zwangsläufig mit zunehmendem Sexualpartnern). Das schließt dann doch aber auch Offenheit sich selbst gegenüber ein, oder? Und wenn ich nun Befragungen sehe, in denen fast 3/4 aller Befragten aus dem "westlich-monogamen" Kulturraum den Wunsch an außerehelichem Verkehr einräumen, was folgt dann für die offene Kommunikation in der Partnerschaft? Werden diese Bedürfnisse deiner Erfahrung nach thematisiert oder eher verdrängt?

    Ob die gelebte Beziehungspraxis gesund ist, das kann man tatsächlich diskutieren. Die Kritik kann aber in unterschiedliche Richtungen gehen – nicht nur in Richtung einer Ablehnung von Sex vor der Ehe, sondern auch die Ablehnung der „im Hintereinander verschleierten Polygamie“, wie es ein Heidelberger Psychologe mal formuliert hat. (Seine Kritik bezog sich dabei auf hintereinander und verschleiert^^) Sprich ich denke man sollte vorsichtig sein aus seinem eigenen Empfinden und einer unzulässig weil nicht zwingenden Gleichsetzung von Partnerschaft und Sex andere nicht-monogame oder monogame aber sexuell nicht-exklusive Lebensformen pauschal als schädlich abzulehnen – das ist nach meinem Einblick in das Thema keine zwangsläufig Konsequenz.
    Herzliche Grüße von mir
    Kaspar
    Geändert von Lior (28.06.2012 um 00:52 Uhr)


 

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