Nein, sicher nicht. Die Welle ist ein "Teil" des Meeres, aber nicht das Meer selbst. Herumzulaufen und zu behaupten, "Ich bin / du bist Gott", widerspricht einer pan(en)theistischen Auffassung. Folgerichtig hingegen ist der Gedanke, dass alles durch das und aus dem Selben geschaffen wurde, und es auf subtilerer Ebene keine Trennung gibt. In diesem Sinne tue ich alles, was ich meinem Nächsten, einem Tier oder einer Pflanze antue, der ganzen Schöpfung, und also auch mir selbst an. Im Guten wie im Schlechten."Wenn wir alle Gott sind, müssten wir uns ja selber anbeten?"
Auf der Ebene konkreten Handelns stellt uns das vor ein zunächst unlösbares Problem. Wie Lily schrieb, sind wir darauf angewiesen zumindest Pflanzen zu töten um zu leben. Auch gibt es Situationen, in denen Gewalt das einzige Mittel ist, um größere Gewalt zu verhindern oder um andere zu schützen.
Der weiterhelfende Punkt ist, mit welcher Einstellung wir solche Handlungen vollziehen. Eine pan(en)theistische Überzeugung würde dazu führen, trotz allem so etwas wie Respekt zu empfinden. Dankbarkeit gegenüber der Pflanze oder dem Tier, die ihr bzw. das sein Leben gab. Ein Gefühl des Bedauerns, wenn ich einem anderen Gewalt antun muss, um größeren Schaden zu verhindern. Etc.
Ob Jesus so etwas lehrte, wer weiß. Man kann es aus seiner Botschaft herauslesen. Ebenso gut kann man dem Gedanken folgen, dass im religiösen Sinne alle Menschen Geschwister, und alle Pflanzen und Tiere Mitgeschöpfe sind.
Gruß
LD
PS: Willkommen bei den Gnadenkindern.
Lesezeichen