Ich habe deinen Text ebenso aufmerksam gelesen und bin erstaunt, denn manches erscheint mir bekannt aus verschiedensten Quellen, die sich allesamt ziemlich spekulativ dem Erdendasein des Menschen - und hier insbesondere seines Verhältnisses zu „Gott“ - stellen. Aber das ist dann auch schon ein anderes Thema.

Ethnologisch erscheinen mir deine Aussagen äußerst spekulativ. Das fängt allein schon da an, dass du ein sog. „Paradies“ als Ausgangsort der Menschheitsgeschichte voraussetzt. Das allein ist schon reine Spekulation – im besten Falle eine Glaubensansicht.

Witzig fand ich deine Aussagen über Araber und ihre archaischen Triebe. Ich denke, allein schon diese Aussage ist äußerst seltsam.

Religionshistorisch gesehen sind deine Annahen durchweg spekulativ und beruhen einzig auf Religionsaussagen monotheistischer Religionen. Als neutraler Leser frage ich mich da, ob „Gott“ nicht ein weit aus größeres Spektrum aufzuweisen hat, als es die drei monotheistischen Religionen auch nur ansatzweise erzählen können.
Gerade hier frage ich mich, warum orientierst du dich einzig an diesen drei Religionen und offerierst letztlich aus ihrem Lehrgut deine Ansichten. Läst dein Spektrum keinen weiteren Gedankenspielraum auf Schöpfung, Menschheit, „Gott“, Soziologie, etc zu? Ausgenommen seien hier deine Ausführungen über angebliche „Urzeitzustände“.

Letztlich schließe ich mich den Aussagen meiner Vorredner an, was hat all das mit „Gott“ zu tun? Reden wir hier nicht viel mehr über menschlich gewirkte Religionsgeschichte. Glaubst du ernsthaft „Gott“ ist so, wie Menschlein es in verschiedensten Religionen auszudrücken oder manipulativ aufzudrücken versuchen? Eventuell gibt es in jeder Religion – von Anbeginn der Menschheit – so eine Art von göttlichen Initialfunken, letztlich scheiterten bisher ausnahmslos alle Religion an ihren Selbstansprüchen von Göttlichkeit und offenbarten dafür zu tiefste Menschlichkeit bzw. Unmenschlichkeit.

Ich persönlich gehe davon aus, dass „Gott“ konfessionslos – besser – religionslos ist, also keiner Religionsgemeinschaft angehört. Das finde ich zutiefst beruhigend!

Noch ein Wort zu Begriffen / Wörten wie Baal oder Jaweh, etc. Es sind menschliche Wortschöpfungen und sie sagen letztlich nichts über das unaussprechliche SEIN aus. Name hin Name her, man kann mit jeder menschlichen Wortkreation von „Gott“ sein Unwesen treiben, ja ohne Probleme alle menschlichen Gottesnamen in einen Topf werfen, sie sind nämlich letztlich, egal aus welcher Religion, immer dieselben. Ob Ra, Baal, Rama, Zeus, Jaweh oder sonst wer, letztlich drücken all diese Gottesnamen und dessen zugeschriebenen Taten oder gar Reden genug Gemeinsamkeiten aus, das man sie ohne Probleme auch miteinander austauschen könnte.

So bleibt am Schluß die Frage, was hat dein kreierter Baal zu bieten, was neu oder anders wäre als das, was wir nicht schon längst kennen würden? Ich befürchte nichts mehr als menschliches Gedankengut, welchem dann Göttlichkeit angedichtet wird. Ist es anders, dann musst du wirklich NEUES und Einzigartiges bieten.

Absalom