Ein Wintertag
Noch gestern lag es grau und trüb,
das winterliche Land;
was von dem Sommer übrig blieb,
im grauen Schmutz verschwand.
Ganz plötzlich dann - so über Nacht,
im Schlafe regelrecht -
da ward das Schnee-Tor aufgemacht;
es schneite gar nicht schlecht.
Das trübe Herz ward froh und frei
beim allerersten Blick.
Die Depression war schnell vorbei,
verwandelt' sich in Glück.
Jetzt schnell hinaus! Die frische Luft
macht Leib und Seel' gesund.
Es ist, als ob dich jemand ruft:
"Komm her mit Kind und Hund!"
Man tobt durch Wald und Feld und Flur -
man läuft so herrlich weich,
und man empfindet eines nur:
wie bin ich doch so reich!
Wer sorglos diese Pracht genießt
den lieben langen Tag,
der weiß fürwahr, was "glücklich" ist
und was so gern er mag.
Wie Diamanten glitzert es
von jedem Baum und Strauch,
und wonnig-wohlig kribbelt es
in deinem Bauche auch.
Hast du dich gründlich ausgetobt
im tiefen, weißen Schnee,
wirst du vom Abendschein gelobt.
Die Sonne sagt ade.
Das weiße Laken wird getaucht
in tiefes Abendrot.
Nun ist der Tag zwar aufgebraucht,
doch du hast keine Not.
Zu deinen Füßen liegt die Welt
in königlicher Pracht.
Das hat - ganz ohne großes Geld -
Mutter Natur gemacht.
Helmut O. Ehses
Geändert von Fanny (08.01.2008 um 18:35 Uhr)
Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Psalm 63, 8
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