Epiphanias

Ein neues Sternbild trat hervor ,
verkündete der Zeiten Wende .
Schon tritt man durch der Weisheit Tor ,
ob man wohl seine Deutung fände ?
Und sieh , ein altes Pergament
den neugebornen König nennt .

Nach einem unbekannten Land
sind Menschen suchend auf der Reise .
Dem Herrscher reicht man gern die Hand ,
heischt Kunde öffentlicherweise .
Denn ihn zu ehren ist fürwahr
den weisen Männern sonnenklar .

Es ist erschienen dieses Kind
als Gottes heilbringende Gnade .
Da Gottes Reich auf Erd beginnt,
fällt Licht auf aller Menschen Pfade.
Und sie erfahren nebenbei,
daß ihm nicht jeder freundlich sei .

Wo Licht ist , wirkt der Schatten bang,
es scheidet gleichsam nun die Geister .
Die einen sind voll Lob und Dank
die nennen Jesus ihren Meister ,
indes die andern sich bemühn ,
schutzsuchend in die Nacht zu fliehen .

Des Himmels grösstes Angebot
wird nicht von jedem angenommen.
So herrschet weiter hier der Tod,
bis Jesus Christ wird wiederkommen .
denn sein Erscheinen ist der Sieg ,
der uns befreit von allem Krieg .

Diakonisse Helene Eschler