Hi Bettina,
Der zweiten Frage "wie erkenne ich Gott?" ist, wie Du selbst implizit geschrieben hast, die erste Ursprungsfrage "gibt es einen Gott?" vorgelagert. Die Frage, ob es einen Gott gibt, ist für mich eine ungeheuer schwere Frage (doch zum Glück eine nicht so wichtige). Ich selbst bin da ganz ergebnisoffen.
Jemand, der sich die ungeheuer schwere Frage stellt, und zum Ergebnis kommt, dass es keinen gibt, der hat es ungeheuer viel schwerer als jemand, der wohltuend an Gott glaubt. So macher pragmatischer Katholik sagt da: "ich glaub an Gott, denn sollte es nichts helfen, dann kann es zumindest nichts schaden."
Wie erkenne ich Gott?
Ich kann da nur von mir sprechen.
Ich weiss nicht, ob es Gott gibt.
Ich glaube nicht, dass es Gott gibt.
Es gab in meinem Leben Erfahrungen, die es mich zumindest ahnen lassen, dass es ihn wahrscheinlich geben könnte.
Ich ahne es, dass es einen Gott geben könnte.
Wenn der Schlaf der kleine Bruder des Tod ist, dann ist der Glaube die kleine Schester des Wahns, und die Zwillingsschwester des Wissens ist die Depression. Ich habe ein großes Misstrauen gegenüber "absolutem Glauben an Gott" und "absolutem Wissen von Gott".
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