Zitat Zitat von samu Beitrag anzeigen
Das N.T. ist in erster Linie Apologetik, dann teilweise historische Überlieferung und ein beträchtlicher Teil davon ist Meinungsäußerung, die weit über die Grenzen des Wissens Israels reichen. Man denke nur die „geistlichen Ergüsse“ zu Aussagen der Stoa und des Neuplatonismus. Das kann man doch nicht ignorieren. Dass man damit den Anliegen Philos folgt, der in seiner Zeit schon versuchte Neuplatonismus mit Tora zu vereinigen ist doch offensichtlich. Kein ernsthafter Theologe würde das bestreiten.
"Ist denn Gott nur der Gott der Juden, nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden, da doch gilt: Gott ist der Eine." (Röm. 3:29.)

"Seid ihr für mich mehr als die Kuschiter, ihr Israeliten? - Spruch des Herrn. Wohl habe ich Israel aus Ägypten herausgeführt, aber ebenso die Philister aus Kaftor und die Aramäer aus Kir." (Am. 9:7.)

"Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind. Er läßt sich auch nicht von Menschen bedienen, als brauche er etwas: er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. Sie sollen Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern." (Apg. 17:24-27.)

"Denn die Augen des Herrn schweifen über die ganze Erde, um denen ein starker Helfer zu sein, die mit ungeteiltem Herzen zu ihm halten." (2Chr. 16:9.)

Aus diesen Zitaten kann man mit Sicherheit entnehmen, daß Gott sich auch in anderen Nationen offenbart hat, entsprechend dem, wie er gesucht wurde.

Daher ist es verständlich daß die Verkünder des Evangeliums ihre Botschaft mit dem Gedankengut der Nationen entsprechend verbunden haben.

Der Talmud geht in seinem Ursprung auf die Makkabäerzeit zurück. Mit dem Entstehen des Rabbinismus beginnt auch die Geschichte des Talmud, der in Fragmenten gesammelt wurde und richtig, später zu einem Einheitswerk zusammengefasst wurde. Mit dem N.T. hat das wahrlich nur wenig zutun – sprich Gegenschrift.
Ich kann es jetzt nicht schnell finden, aber im verkürzten babylonischem Talmud hab ich eine ziemlich negative aussage über Jesus gelesen.
(Obwohl ich muß zugeben, da gibt es interessante Gedanken. Zum Beispiel zum Zitat: Die Stimme ist Jakobs, die Hände aber sind Esaus.)

Du scheinst wenig von der unglaublichen Schrift- und Meinungsvielfalt des Judentums zu wissen. Sonst würdest du nicht auf den Talmud reduzieren.
Nur so unter uns: meine Tochter studiert biblisch-hebräisch und hat viel mit Juden zu tun. Bie ihnen geht nichts über den Talmud.

Ich glaube, wenn man die Lehren Jesu wieder auf ihr ursprüngliches Fundament stellen würde (Ansätze dazu gibt es ja bereits), dann ist es überhaupt kein Problem die Lehren Jesu zu verstehen.
"Aber du, Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen." (Micha 5:1.)

"Juda ist ein junger Löwe, ..." (Gen. 49:9.)

"Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids." (Off. 5:5.)

"Abraham, euer Vater, jubelte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich." (Joh. 8:56.)

Wenn die Juden ihn so sehen werden, dann werden sie auch seine Lehre begreifen.