
Zitat von
Alef
Da lebte mal ein Mensch, der tat viele wundervolle Dinge und sprach auch vom Jenseitigen, vom Ewigen und vom barmherzigen und einzigen Gott. Später dann, schrieb man einzelne Dinge auf, an die man sich noch erinnerte, sicher mit viel Ernst und Fleiss. Daraus entstanden tausende (!) sich unterscheidende Erzählungen, wo man die wenigen Worte dieses Menschen in Geschichten legendenhaft ausgeschmückt weitererzählte. Gleichzeitig entstand unter extremen Deutern und Verkündern dieser Schriften eine Kultur, welche zu sich zu einer Religion formte.
Diese Religion sammelte nun die ihrer Botschaft am besten entsprechenden Schriften, um ihre absolute und „reine“ Lehre zu bekräftigen und zu „beweisführen“. Schlussendlich erklärte diese Religion diese Schriften aufgrund ihrer Lehre, welche zwar nicht mehr viel mit der Botschaft des anfangs beschriebenen Mannes zu tun hatte, als Absolut, Allgemeingültig, legte diese Schriften sogar in den Mund Gottes, stellte sie dem Worte Gottes vom Sinai gleich, redigierte gewisse Stellen, dass die Lehre etwas besser passt, obschon die Schreiber dieser Schriften NIE auch nur annähernd solches beabsichtigt hatten.
So deutet man nun dieses Geschriebne aus Sicht der Lehre heraus, und nicht aus der Sicht des Schreibers. Dass dies zu katastrophalen Folgen führt, ist offensichtlich. Daraus entstanden dann Dogmen, Lehren, die dem Kontext dessen widersprechen, was dieser Mensch da lehrte, gelehrt hatte. So tut man den Schreibern Zwang an und missdeutet die Bedeutung.
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