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  1. #21

    Standard

    Der Strohstern

    In meiner Schatzkiste liegt ein filigraner Strohstern. Eine Freundin schenkte ihn mir. Vor einigen Jahren hatten sie und ihr Mann uns für die Weihnachtstage zu sich eingeladen. Sie bewohnten ein altes Bauernhaus. Die umliegenden Ländereien waren verpachtet. Die Stallgebäude nutzten sie beruflich. Meine Freundin arbeitete als Handweberin und benötigte für ihre Webstühle viel Platz.

    Das Haus lag am Rand eines Moorgebietes. Hier war es flach. In den langen kalten Herbst- und Wintermonaten fegte oft tagelang ein Sturm über die Weiten. Auch am Heiligen Abend wehte ein eisiger Wind und brachte ein paar Schneeflocken mit. Als wir nachmittags mit unseren beiden Kindern auf den Hof fuhren, wurden wir stürmisch von der Haushündin und ihrem Welpen begrüßt. Unsere Freunde umarmten uns, und wir warfen ihre zwei kleinen Töchter in die Höhe. Diese liebten das sehr.

    Auf der riesigen Deele stand ein großer Tannenbaum. In der offenen Feuerstelle brannten Holzscheite. Am langen Tisch saßen bereits gemeinsame Freunde, eine Familie mit ihren drei Kindern. Sie eilten auf uns zu. Herzlicher konnten wir nicht begrüßt werden.

    Bald gingen wir Frauen in die Küche, die von einem großen AGA-Herd erwärmt wurde. Weil meine Freundin aus Schottland stammte, hatte sie bei ihrer Heirat auf diesen Herd bestanden. „Etwas Englisches muss ins Haus,“ meinte sie damals. Ihre Schwiegermutter war bereits mit der Fertigung von Kartoffelknödeln beschäftigt. Gänsebratenduft drang aus dem Ofen. Der Schwiegervater kümmerte sich um die Getränke. Wir waren zu Gast in einer Großfamilie voller Toleranz und gegenseitiger Liebe.

    Ich hatte den sieben Kindern versprochen, für sie Pizzen zu backen und Vanillesoße zum Apfelmus zu kochen. Wie gut, dass der AGA-Herd mehrere Backröhren besaß. Ich knetete den Hefeteig, dass mir die Wangen glühten.

    Die Bescherung fand vor dem Abendessen statt. Die Kinder krochen unter den Christbaum, entdeckten ihre Päckchen und jubelten vor Freude. Wir Großen beschenkten uns nicht. Einander lasen wir Gedichte vor oder sangen Lieder, von denen wir wussten, dass unsere Freunde sie liebten. Für mich erklang das Lied: „Die Nacht ist vorgedrungen“ mit Posaunenbegleitung.

    Nach dem üppigen Weihnachtsmahl verschwand die Kinderschar. Unser Gastgeber verließ ebenfalls das Haus mit der Bemerkung, die Hunde hätten Auslauf nötig. Nach einer Weile kam er zurück und bat: „Zieht eure Mäntel an. Ich möchte euch etwas zeigen.“ Er führte uns zu einem Stall abseits der Hofgebäude. Matter Lichtschein drang durch die Ritzen der Holzwände. Die Tür wurde geöffnet, und im Schein von Stalllaternen erkannten wir die Kinder. „Maria“ und „Josef“ standen neben der Krippe und versuchten, das zappelnde, jaulende Wesen darin zu bändigen. Der Labradorwelpe war mit der Rolle des Jesuskindes überhaupt nicht einverstanden.

    Es waren zwei Hirten im Raum und drei Weise aus dem Morgenland. Jedes Kind spielte eine Rolle. Auch die große Hündin wirkte mit. Sie musste ein Schaf darstellen. Die Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen und „Ihr Kinderlein kommet“ gesungen. Meine Freundin sprach ein Gebet, worin sie Gott für den wunderschönen Weihnachtsabend dankte und um Segen für alle bat.

    Den Heiligen Abend beendeten wir in den frühen Morgenstunden. Nachdem die Kinder in ihren Betten lagen, begann das große Erzählen. Wir sahen uns nicht oft und genossen das Zusammensein. Jemand spielte Weihnachtsmelodien auf dem Klavier.

    Der erste Weihnachtstag begann mit einem großen Frühstück. Jeder half bei der Zubereitung der Speisen. Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Moor. Unter vielen Ermahnungen, nur auf den festen Wegen zu bleiben, liefen die Kinder voraus, gefolgt von den beiden Hunden.

    Am nächsten Tag fuhren wir nach Hause. Zum Abschied überreichte uns meine Freundin einen Strohstern. Mit guten Wünschen versehen und gestärkt durch feste Umarmungen bestiegen wir unser Auto und verließen den Hof. Eines der schönsten Weihnachtsfeste lag hinter uns.


    Kira


    Liebe Balkonies, das ist die Geschichte unseres Strohsterns. Ich lege ihn zurück in meine Schatzkiste. Am Heiligen Abend wird er mit vielen goldenen und pinkfarbenen Kugeln unseren Christbaum schmücken.
    Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Psalm 63, 8

  2. #22

    Standard

    Eine wirklich schöne Geschichte.
    Danke, Kira.

  3. #23

    Standard

    Welch Dunkel uns auch hält,
    sein Licht hat uns getroffen!
    Hoch über aller Welt
    steht nun der Himmel offen.
    Gelobt sei Jesus Christ.

    Jochen Klepper

  4. #24
    Registriert seit
    03.12.2007
    Ort
    Weisendorf, Germany
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    243

    Standard Stöbern in Erinerungen an Weihnachten


    Weihnachten für mich eigentlich keine schöne erinnerungen. An Heiligabend kein Vater zuhause Mutter arbeiten,das war immer so als wir Kinder waren.Da Vater als Eismeister Arbeitete war er selten Zuhause schon von November bis März war er immer weg an Ferschiedenen Turistenorte in der Schweiz. Von Graubünden,Glarus und das Berneroberland fehlt auch nicht.Mutter in den Hotels auf Arbeit,na ja Abends waren wir immer bei Oma und Opa das ging ja noch aber es fehlte einfach jemand. Wen ich heute zurük denke waren es nicht wirklich Weihnachten einfach aus traditzion wurde das gemacht. Erst die einen Festtage als ich mit 14 zum Kuren war,ohne Geschwister keine Eltern,es hatte zwar sehr viele Kinder zum Spielen aber irgendwie war ich damals trotz alem aleine,die Feier war ja auch nicht so. Die schönste Weihnacht war für mich letztes Jahr bei meinen Freunden.Die Leuchtenden Kinderaugen ach war das schön. Nach all dem Schweren das sonst war,hatte ja Urlaub in der Klinik.Entlich nach 2Monaten wieder mal Drausen ohne Ärzte und Schwestern kein du must. Das war wie ein neues Leben.

  5. #25

    Standard





    Nun jauchzet, all ihr Frommen, zu dieser Gnadenzeit,
    weil unser Heil ist kommen, der Herr der Herrlichkeit,
    zwar ohne stolze Pracht, doch mächtig, zu verheeren
    und gänzlich zu zerstören des Teufels Reich und Macht.

    Er kommt zu uns geritten auf einem Eselein
    und stellt sich in die Mitten für uns zum Opfer ein.
    Er bringt kein zeitlich Gut, er will allein erwerben
    durch seinen Tod und Sterben, was ewig währen tut.

    Kein Zepter, keine Krone sucht er auf dieser Welt,
    im hohen Himmelsthrone ist ihm sein Reich bestellt.
    Er will hier seine Macht und Majestät verhüllen,
    bis er des Vaters Willen im Leiden hat vollbracht.

    Ihr Mächtigen auf Erden, nehmt diesen König an,
    wollt ihr beraten werden und gehn die rechte Bahn,
    die zu dem Himmel führt; sonst, wo ihr ihn verachtet
    und nur nach Hoheit trachtet, des Höchsten Zorn euch rührt.

    Ihr Armen und Elenden zu dieser bösen Zeit,
    die ihr an allen Enden müsst haben Angst und Leid,
    seid dennoch wohlgemut, lasst eure Lieder klingen,
    dem König Lob zu singen, der ist eu'r höchstes Gut.

    Er wird nun bald erscheinen in seiner Herrlichkeit
    und all eu'r Klag und Weinen verwandeln ganz in Freud.
    Er ists, der helfen kann, halt' eure Lampen fertig
    und seid stets sein gewärtig, er ist schon auf der Bahn.

    Michael Schirmer 1640


  6. #26

    Standard

    Liebe Lisbeth,

    dein Bericht rührt mich sehr an. Das ist sehr traurig, dass du kaum ein wirklich schönes Weihnachtsfest erlebt hast.
    Ich wünsch dir so sehr, dass es in diesem Jahr anders wird, dass du ganz viel Freude erlebst und es dir so richtig schön machst.
    Ich drück dich mal ganz lieb.


  7. #27

    Standard

    Muss doch noch mal schnell in den Wintergarten kommen.

    Hab grad einen schönen Adventskalender entdeckt, den ich euch empfehlen möchte:

    unter www.erfahrungsreich.de

  8. #28

    Standard

    Eine Mail, die ich eben las und die erschüttert:

    OPEN DOORS GEBETSMAIL – 30. November 2007

    Nordkorea: Flüchtlinge in China schutzlos ausgeliefert.
    In den vergangenen Jahren starben in Nordkorea Millionen von Menschen an den Folgen der großen Hungersnot. Die verheerenden Überschwemmungen in diesem Jahr haben zahlreiche Ernteflächen zunichte gemacht. Tausende Nordkoreaner wollen der Not, Unterdrückung und Unfreiheit in ihrer Heimat entkommen oder suchen Wege, Nahrung und Kleidung für ihre Familien zu beschaffen. Dafür nehmen sie die lebensgefährliche Flucht in die Demokratische Volksrepublik China in Kauf. Doch in China sind sie schutzlos den Behörden ausgeliefert. Sie haben keinerlei Rechte in der Volksrepublik. Um überleben zu können, arbeiten die meisten von ihnen wie Sklaven für einen spärlichen Lebensunterhalt und versuchen, unentdeckt zu bleiben. Einige Frauen und Mädchen prostituieren sich und heiraten zwangsweise einen Chinesen, um nicht zurückgeschickt zu werden. Aufgrund eines Abkommens zwischen China und Nordkorea werden gefasste Flüchtlinge von den chinesischen Behörden bedingungslos nach Nordkorea ausgeliefert. Eine Abschiebung bedeutet für die Flüchtlinge jedoch eine Verurteilung zu mehreren Jahren brutalem Arbeitslager. Sie gelten als „Verräter“, denen eine menschenunwürdige Bestrafung bis hin zur Todesstrafe sicher ist.

    Gebetsanliegen:
    - Bitte beten Sie für den Schutz und eine sichere Zuflucht für die Flüchtlinge.
    - Viele finden in China Obdach bei Christen und hören das Evangelium. Beten Sie auch für Sicherheit und Weisheit für die Christen in China.
    - Beten Sie bitte, dass die internationalen Hilfsgüter in Nordkorea gerecht verteilt werden und tatsächlich bei der armen Bevölkerung ankommen.

  9. #29

    Standard Für Lisbeth



    Liebe Lisbeth,

    dein Bericht über deine Weihnachtserlebnisse macht mich sehr nachdenklich. Es bedrückt mich, dass du kaum echte Weihnachtsfreude gespürt hast.

    Als ich gestern Abend meinen Beitrag über ein früheres Weihnachtsfest verfasste, kam in mir große Freude auf. Ich konnte schon so viel Schönes erleben und bin dankbar dafür. Auch meine Kindheit verlief glücklich. Natürlich gibt es auch Negatives in meinem Leben. Aber es belastet mich nicht so stark, weil ich gelernt habe, damit umzugehen.

    Jetzt bin ich beschämt, weil ich all das Gute für selbstverständlich gehalten und immer wieder darüber geschrieben habe: Zwei fröhliche Kinder, liebe Freundinnen, viele Reisen, ein schönes Zuhause und Zeit, meinen Interessen nachzugehen.

    Ich wünsche dir, dass du über das Weihnachtsfest hinaus ganz viel Gutes erleben kannst, liebe Menschen für dich da sind
    und du noch mehr Freude erleben wirst.

    Die Blümchen sind für dich.

    Liebe Grüße
    Kira
    Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Psalm 63, 8

  10. #30

    Pfeil

    Hallo , meine lieben Balkonies !

    Will euch doch schnell einen ganz lieben Gruss rüber senden ....

    Ich hatte ein schönes ausgefülltes Wochenende . Wir hatten ein gutes Miteinander ! Das Kloster war sehr beeindruckend , die Stundengebete und Gesänge ---für mich etwas fremd , dennoch aufbauend .

    Heute Abend haben wir noch unsere Weihnachtsfeier ....

    So wollte ich euch doch wenigsten ganz lieb grüssen !!!

    Ich denke viel an euch ---- , mit lieben Gedanken und Gebeten ,

    Shalom eure Gretel
    Dein Wort ist meines Fusses Leuchte , und ein Licht auf meinem Wege !

    Aus Psalm 119


 

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