Ich würde es nicht potentielles Risiko nennen, sondern Menschlichkeit! Zu oft wird der Faktor Mensch, seine Begrenztheit ignoriert. Doch genau dieser Faktor wird als Einfallstor dargestellt. Warum?Grundsätzlich gilt: wo Menschen am Werk oder im Bund sind besteht potentielles Risiko.
Gott erschuf uns so und ich kenne keinen Menschen, der diese Grenze je überschritten oder gar aufgehoben hat. Deshalb sollten wir unser Bestes geben, doch es wird nie den BESTEN erreichen. Das sollte doch uns armseligen Menschen klar sein.
Ich meine damit, eine künstliche Leistungsoptimierung nach himmelsperspektivischen Gesichtspunkten ist unnatürlich und krankhaft und endet immer im religiösen Wahn und äußert sich in der Seuche unserer Religionskultur - dem Fundamentalismus.
Eine gesunde Selbsteinschätzung und vor allem ein Prüfen vor Gott, was wirklich dran für mein Leben ist, sollte Priorität haben als irgendwelche religiösen Idealvorstellungen, welche dann oft gebündelt aus der Substanz tausender Jahre Menschheitserfahrungen mit Gott als Prinzipienlehre stilisiert werden.
Ich glaube ein besinnlicher Gang durch Gottes Schöpfung, zum lauschen und hören ist oft sinniger als ein Kirchgang, welcher einem doch oft nur vor gefasste Glaubensmeinungen suggeriert und beschert.
Zudem glaube ich, wenn des Menschen Horizont bei der Bibel oder gar dem N.T. beginnt und dort auch endet, beraubt er sich seiner eigentlichen Bestimmung. Nämlich ein ganz individuelles, hörendes, lauschendes und sehendes Wesen zu sein, welches Gott ganz innig, persönlich, liebevoll und auch kritisch anspricht und ansieht. Hätten nach so einem Prinzip die „Großen“ und „Kleinen“ der Bibel und des N.T. gehandelt, es gäbe gar keine Bibel oder gar ein N.T., denn sie würden noch heute nach einer Leitlinie für Hören und Sehen suchen müssen. Irrungen und Wirrungen gehören genau so dazu, aber ebenso Korrektur und Einsicht und hier oftmals durch Gott. Aus Erfahrungen sollte man jedoch unbedingt lernen!
Eventuell werden wir ja wieder zu hörenden und sehenden Wesen, die keine Vorredner und Vorseher bedürfen, sondern sich erlauben dem „Rauschen“ des Ruach hinzuwenden und Seiner Heiligkeit ein offenes Auge zu zuwenden. Dann wird der Mensch auch wieder wissen, was er tun sollte und was nicht, was dran ist und was nicht. Eventuell wird er sogar eine Gemeinschaft erleben, welche nicht nur aus Himmelsguckern und Amensagern besteht, sondern aus Tätern des Wortes, welche der Welt zum Licht werden wird und nicht in einem Behältnis (Häusern), sich seines angeblichen Lichtes erfreut. Eventuell sogar der götzendienerischen Gesellschaft entgegen tritt und Himmelreich auf Erden sichtbar werden lässt, so wie die „Großen und Kleinen“ der Schriften es taten. Eventuell wird der immer kleiner werdende Funken auch ausgeblasen, weil es der Welt nicht an „heiligen Worten“ durch „heilige Menschen“ mangelt, aber im Blut widerspruchsloser Taten untergeht.
Nun an den Früchten wird man alles erkennen können und nicht an biblischen Zitaten!
Insofern verstehe ich deine angesprochene Kritik.
Samu
Lesezeichen