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  1. #1
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    7

    Standard Hütet euch ...

    "Und ihr sollt essen und satt werden. Seid auf der Hut, damit euer Herz nicht wankelmütig wird" (11:15,16)

    Ein frommer Mann beschloss, sich von keinem Menschen helfen zu lassen. Obwohl er arm war, nahm er keine Almosen an. Er besaß nur seine Kleider und eine alte Decke, mit der er sich nachts zudeckte. In seiner Not rief er zu Haschem: „Bitte hilf mir! Rette mich!“

    Einmal erschien ihm Elijahu Hanawi in Gestalt eines Arabers. „Ich möchte dir zwei Münzen borgen“, sagte er. „Nimm sie, kaufe ein paar Waren, und verdiene ein wenig Geld.“

    Obwohl der Mann gelobt hatte, nie ein Geschenk anzunehmen, brach er sein Versprechen dieses eine Mal, weil er verzweifelt war. Er nahm die Münzen und kaufte einige Artikel, die er mit Gewinn verkaufte. Jetzt konnte er neue Waren kaufen, die er ebenfalls verkaufte, so dass er noch mehr einkaufen konnte.

    So ging es weiter. Nach kurzer Zeit war er sehr reich. Doch der Erfolg hatte ihn geizig gemacht, und bald vergaß er ganz, dass er arm gewesen war. Er wurde ein anderer Mensch, er war nicht mehr der Zadik, der sich einst nur auf Haschem verlassen hatte und von niemandem einen Pfennig annehmen wollte.

    Haschem war erzürnt über diese Verwandlung. Er rief Elijahu zu sich und beklagte sich: „Früher gab es einen frommen Mann mehr auf der Welt, aber du hast ihn mir genommen!“

    Also erschien Elijahu Hanawi erneut in Gestalt eines Arabers vor dem Juden und verlangte sein Geld zurück. Aber der jetzt reiche Jude war so in seine Geschäfte vertieft, dass er kaum aufblickte. Der Araber wiederholte seine Forderung. „Voriges Jahr habe ich dir zwei Münzen geliehen. Die will ich zurückhaben.“ Der Jude fand zwei Münzen, war aber so ungehobelt, dass er sie dem Araber zuwarf.

    Nach diesem Vorfall begann der Mann sein Vermögen zu verlieren. Alle seine Pläne scheiterten, und bald war er wieder arm. Er setzte sich hin und weinte. Erneut erschien Elijahu Hanawi und fragte ihn: „Warm weinst du?“

    Der Jude seufzte tief. „Wehe dem Manne, dem das Schicksal nicht hold ist.“ Tränen flossen seine Wangen hinab.

    „Wenn ich dir die zwei Münzen zurückgebe, würdest du dann wieder der reine, fromme Mensch werden, der du einst warst?“, fragte Elijahu. Der Mann nickte voller Reue.

    Elijahu gab ihm die Münzen in die Hand. Er kaufte Waren und handelte mit so großem Erfolg, dass er bald sehr reich war. Doch er hatte seine Lektion gelernt und wurde nicht mehr egoistisch wie früher. Er blieb wahrhaftig und fromm, wie er es ursprünglich gewesen war.

    Unsere Weisen belehren uns über die Verlockungen des Reichtums, indem sie einen Vers in Krias Schema zitieren: „Zuerst sagt die Torah: „... und ihr sollt essen und satt werden“, und sofort danach warnt sie uns: „Hischamru lachem ...“ (hütet euch). Wenn ein Mensch wohlhabend ist, wenn er genug zu essen hat und satt ist, dann muss er darauf achten, dass sein Reichtum ihn nicht verdirbt. Reichtum ist eine sehr schwierige Prüfung; nur wenige bestehen sie, aber viele nehmen dabei Schaden.

    Quelle: http://www.de.chabad.org/library/art...tet-euch-..htm

  2. #2
    Luchs Gast

    Standard

    Eine schöne und leider all zu wahre Geschichte.

    Wie oft erleben wir das selber. Das gerade Menschen die selber nicht viel haben, geben ohne nachzudenken oder Hintergedanken zu haben, ohne etwas zu Fordern.

    Ist man mal in den Genuss von viel Geld gekommen, von Erfolg, dann will man immer mehr. Die Gier frisst einen auf. Oder wohl auch die Angst, alles zu verlieren.


    Ich habe noch eine Frage wegen der Namen in der Geschichte. Sind das einfach zufällig gewählte jüdische Namen wie Meier oder Müller?
    Ich denke nicht, da er ja Haschem anruft. Ist das die Bezeichnung für Gott?
    Aber wer ist dann Elijahu Hanawi?

  3. #3
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    Standard

    Elijahu ist der Elia

    Hanawi = Ha (Arikel) Nawi: der Prophet


    Also wird hier vom Propheten Elia gesprochen. Den kennst du ja sicher.



    HaSchem ist die Umschreibung des Gottesnahmen JHWH und bedeutet einfach:

    Ha (Artikel) Schem: der Name.


    HaSchem, oder der Ewige oder ähnliches braucht man, damit man nicht unbeabsichtigt mit einer gleichgültigen, falschen oder irreführenden Aussage den Namen Gottes entehrt.


    Lehit

    Alef


    PS: Aber Fisch hätte dir das sicher auch erklären können.

  4. #4
    Luchs Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    HaSchem, oder der Ewige oder ähnliches braucht man, damit man nicht unbeabsichtigt mit einer gleichgültigen, falschen oder irreführenden Aussage den Namen Gottes entehrt.
    Erst mal danke dir für das Übersetzen.

    Aber das hier verstehe ich nicht ganz. Also um da nicht aus Versehen den Namen Gottes zu entehren, nimmt man einfach einen anderen Namen?
    Das ändert ja nichts an der Entehrung. Ausser ich verstehe das nicht ganz richtig.

    Wenn ich X nun einfach Y nenne, dann meine ich ja immer noch X. Ich nenne ihn dann nur anders.
    Also ist es nicht die Angst bzw. der Schutz davor, Gott zu entehren, sondern nur seinen Namen?



    Ich hoffe, man versteht meine Frage, ist gar nicht so einfach zu beschreiben.

  5. #5
    hhuber Gast

    Standard

    Schalom lieber Luchs

    ich verstehe deine Frage, Gott hat viele Namen und ich denke, wenn wir eine Tiefe Beziehung haben zu Gott Vater, dem Allmächtigen dem Schöpfer von Himmel und Erde, wenn wir IHN lieben. Dann werden wir IHN sicher nicht verunehren. Mit der nötigen GOTTESFURCHT kann man das gar nicht!

    Hedy

  6. #6
    märki Gast

    Standard

    Die Namen des Ewigen im Hebräisch umschreiben den Ewigen.
    Damit wird das zweite Gebot erfüllt, dass wir uns kein Bild des Ewigen machen sollen.
    Der Ewige ist in keinem Namen erfassbar. Er ist alles, aus Ihm kommt alles, aus Ihm ist alles entstanden und noch Heute geschieht nichts ohne den Ewigen. Somit gibt es keinen Namen der den Ewigen zusammenfasst.

    Jeder Name ist immer nur ein Teil der Herrlichkeit und Majestät des Ewigen und Einzigen und Lebendigen Gottes, dem Gott Israels.

    In der deutschen Sprache sind die Worte meistens ganz genau definiert. Wenn ich Ballon sage weiss eigentlich jeder der die deutsche Sprache beherrscht, dass damit ein aufgeblasene Kunststoffhülle gemeint ist. Wir können höchstens noch genauere Definitionen davor setzen, wie Fessel-ballon, Heissluft-ballon oder ähnliches.

    Damit sich niemand anhand des Wortes ein Bild, eine Vorstellung von Gott macht, sind die Namen des Ewigen Andeutungen oder einzelne Wesenszüge die Ihn auszeichnen.

    Märki
    Geändert von märki (23.11.2007 um 15:45 Uhr)

  7. #7
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    Standard

    Hallo Fuchs

    יהוה
    das sind nicht nur einfach irgendwelche Zeichen, die diesen Gottesnamen darstellen. Es ist auch die Kombination dieser hebräischen Buchstaben, welche eben heilig ist, und damit mit äusserster Sorgfalt zu gebrauchen sind. Das Jud, Het, Waw und das Het zusammen selber zeigen schon ein tiefe und ein Gottesverständnis, was Nichtjuden verborgen ist.

    Somit will man eine Entehrung und ein Missbrauch schützen, indem man diesem "Ausweicht". Es ist aber nun nicht so, dass der Name nie gebraucht wird, nur einfach in speziellen Fällen.


    Es (das Umschreiben) ermahnt immer wieder zu Hochachtung vor dem Allmächtigen. Es ist Mahnung und Bewahrung, dass man etwas heiliges nicht Unachtsam missbraucht.



    Lehit

    Alef

  8. #8
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    Standard

    oh, sorry, nicht Fuchs, sondern Luchs


  9. #9

    Standard

    Zitat Zitat von märki Beitrag anzeigen
    Die Namen des Ewigen im Hebräisch umschreiben den Ewigen.
    Damit wird das zweite Gebot erfüllt, dass wir uns kein Bild des Ewigen machen sollen.
    Der Ewige ist in keinem Namen erfassbar. Er ist alles, aus Ihm kommt alles, aus Ihm ist alles entstanden und noch Heute geschieht nichts ohne den Ewigen. Somit gibt es keinen Namen der den Ewigen zusammenfasst.

    Jeder Name ist immer nur ein Teil der Herrlichkeit und Majestät des Ewigen und Einzigen und Lebendigen Gottes, dem Gott Israels.

    In der deutschen Sprache sind die Worte meistens ganz genau definiert. Wenn ich Ballon sage weiss eigentlich jeder der die deutsche Sprache beherrscht, dass damit ein aufgeblasene Kunststoffhülle gemeint ist. Wir können höchstens noch genauere Definitionen davor setzen, wie Fessel-ballon, Heissluft-ballon oder ähnliches.

    Damit sich niemand anhand des Wortes ein Bild, eine Vorstellung von Gott macht, sind die Namen des Ewigen Andeutungen oder einzelne Wesenszüge die Ihn auszeichnen.

    Märki
    Ja, Jesus sagt mit nachfolgenden Worten ebenso, dass Gott Geist ist und deshalb ja niemand Gott je gesehen hat.

    Joh. 4.24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

    Jesus erklärt ja einleuchtend und überzeugend, höchst kompetent, wie jener Gott im Himmel ist, den auf Erden zu verherrlichen Jesus gekommen ist.

    starangel

    (Gott ist Liebe und wer Liebe lebt, lebt in Gott und Gott in ihm, wer also nicht Liebe lebt, lebt nicht in Gott und Gott auch nicht in solchen )

  10. #10

    Standard

    Zitat Zitat von hhuber Beitrag anzeigen
    Schalom lieber Luchs

    ich verstehe deine Frage, Gott hat viele Namen und ich denke, wenn wir eine Tiefe Beziehung haben zu Gott Vater, dem Allmächtigen dem Schöpfer von Himmel und Erde, wenn wir IHN lieben. Dann werden wir IHN sicher nicht verunehren. Mit der nötigen GOTTESFURCHT kann man das gar nicht!

    Hedy
    Hallo hedy

    kannst Du mir erklären, weshalb es weder für Jesus noch für Paulus oder die Jünger Jesus viele Namen für den Vater im Himmel gegeben hat.

    Ach, Paulus nannte zwar Gott, also den Vater unseres Herrn Jesus, welcher Jesus dessen Lehren verbreiten liess, und ihn vom Tode auferweckte.....Gott des Friedens, Gott der Hoffnung, Gott des Trostes und eben Vater im Himmel, aber nie Gott Israels? Oder habe ich da etwas übersehen?

    Gottes Segen starangel


 

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