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Baum-Darstellung

  1. #11
    Frank Gast

    Standard

    Lieber Samu - im Großen und Ganzen kann ich dir zustimmen. In einem wesentlichen allerdings nicht:

    "Richtig, Christus ist nicht zerteilt, doch man hat ihn zerteilt und ich denke zugleich auch, seiner Biographie beraubt. Oder um mit Joseph Klausner zu sprechen, lasst uns das römisch – hellenistische Mäntelchen, welches Jesus angezogen wurde, ausziehen" (dein Text)

    Es gibt keinen eigentlich Jüdischen Jesus, der nur ein römisches Mäntelchen umhat, und wir uns erst richtig verstehen, wenn wir alle Juden sind.
    Ich kann das nur eindringlich noch einmal wiederholen:

    Gautama Buddha war Hinduist und hat durch den Yoga der hinduistischen Praxis seine Erleuchtung erlangt und daraus heraus seine Lehre verbreitet = würdest du den Buddhismus als verkappten Hinduismus bezeichnen und den Buddhisten erzählen, dass sie ihren Buddhismus nur als Hindus richtig verstehen würden?
    Martin Luther war römisch katholischer Mönch und hat seine ersten Lehrbriefe und Auslegung in diesem Denk- und Redemuster (scholastik) gehalten. Würdest du den Protestantismus als verkappten Katholizismus bezeichnen und den Lutheraner erklären, dass sie ihre Lehre erst als Katholiken richtig verstehen würden?
    Baha’u’llah war Schiit = würdest du den Bahais erklären, dass sie nur als Moslems ihre Religion richtig verstehen würden?

    Es gibt soviel Literatur, die auf die nichtjüdischen Quellen im Leben jesu eingehen (den Evangelien), die das Neue innerhalb der Evangelien erarbeiten und selbst die Bergpredigt aus den Dunstkreis der "typisch jüdischen" Rabbiauslegungen herausheben. Du hattest (in einem anderen Thread) geschrieben, dass die Herkunft der Bergpredigt aus dem jüdischen "wissenschaftlich" geklärt wäre und eine Liste von Literaten gebracht. Ersten kenne ich zwei davon und weis, dass auch sie Fragen haben und zweitens kann man jeden These als "wissenschaftlich" erwiesen bezeichnen, wenn man nur einen kleinen Teil der wissenschaftlichen Arbeiten dazu anerkennt und den Rest einfach totschweigt.

    Also = das "wahre" und "eigentlich jüdische" ist genauso eine Mischung (Synkretismus) aus verschiedenen Einflüssen, wie das spätere Christliche und ein Phänomen dass man/frau erst in die Zeit Jesu hineiprojezieren muss. Wir wissen über die anderen Gruppen (außer den Pharisäern) herzlich wenig.
    Inwieweit Jesu nur aus dem hypothetischen und angeblichen jüdischen Umfeld heraus verstanden werden kann ist wissenschaftlich umstritten und überhaupt nicht bewießen.
    Den Religionsstifter einer neuen Religion nur aus seiner Herkunftsreligion erklären zu wollen ist bestenfalls anmaßend (sorry samu - aber anders kann ich dass nicht nennen) aber zeigt eben nur, dass die Mitglieder der Herkunftsreligion die neue eben nicht verstehen.

    Zum Schluss Rabbi Löw = er ist nicht nur das Sinnbild für das "mystische Prag", sondern auch sein Ausdruck. Ich mag ihn - da er griechisches Denken (Renaissance), christliches und jüdisches miteinander verband ohne das jüdische zu originär und einseitig als das "wahre" und "eigentliche" hinzustellen.

    Ich glaube nicht, dass er mit dir einer Meinung wäre.

    Alles Liebe = meine Kritik betrifft nicht deine Person, nur deine Aussagen

    Frank Holger
    Geändert von Frank (16.12.2007 um 17:33 Uhr)


 

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