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  1. #191
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Ja, Lehrling, es ist deine Interpretation, welche aber all das, was Jesus sagte, einfach beiseite schiebt. Die Johannesschreiber haben da viel Interpretiert, als sie über das Sein Jesu nachdachten. Oder wenn du aus einem persönlichen Brief zitierst, so ist das subjektive Darstellung des Schreibers, und du weißt nicht, was er wirklich damit meinte, und noch weniger, was die Empfänger der damaligen Zeit darunter verstanden, vielleicht hatte ja Johannes das später mal noch erklärt, damit nicht solche Missverständnis, wie sie in unserer Zeit auftreten, entstanden?

    Wie sagt doch auch der Johannesbriefschreiber? Dass jeder, der aus Gott geboren ist, NICHT SÜNDIGT, und der Böse (wobei es ja nicht DER Böse gibt, aber das wäre ein anderes Thema, denn aus dem Munde Gottes kommt das Gute und das Böse), oder dass der, wer sündigt, Jesus schon gar nicht erkannt hat? Man könnte nun dies so herausgelöst darlegen und eine total falsche Botschaft daraus machen, wie es ja auch in gewissen Gruppierungen gemacht wird, aber wer sündigt denn nie mehr, auch nachdem er sich „bekehrt“ hatte?


    So ist es sehr gefährlich, Texte losgelöst zu betrachten, oder sie zu dogmatisieren.


    Aber WO lehrte Jesus solches dass er Gott sei? Gott spricht und es wird, aber das gewordene ist nicht Gott.

    Nein, der Geist ist nicht der Dreieine Gott, da vermischt du wesentliche Dinge. Und so verstehe ich auch, weshalb dann auf einmal auch Jesus Gott sein soll. Welche der 7 Geister Gottes nach Offenbarung ist nun der heilige Geist? Nun, die Ruach Gottes ist keine Person, solches ist menschlich erdachtes. Das ist ja genau das gefährliche an deiner fortschreitenden Gottesoffenbarung.

    Hast du im Hiob nachgelesen? Das waren keine auferstandenen Menschen dort, welche da als Söhne Gottes bezeichnet werden. Und zudem, du darfst ja schon zu Lebzeiten Gotteskind, also Sohn oder Tochter sein.


    Es bleibt dabei, Trinität ist erdachtes der Kirche, und keinesfalls in der Schrift verankert. Im Gegenteil, man induziert dies gewaltsam in die Schrift hinein. Dass Jesus Gott sein soll, ist eine Behauptung, die alle andern Aussagen Jesu und ebenso die Tenach missachten. Wenn Jesus Gott wäre, so müsste ja Gott Jesu nicht die Macht übertragen usw ....

    Bis jetzt wurde hier keine Aussage des Tenachs oder der Lehre Jesu aufgezeigt, die dies klar ausdrücken oder auch nur am Rande bemerken. Denn wenn dies so wäre, müsste solches schon sehr deutlich stehen, da eine solche Lehre diametral zum jüdischen Verständnis ist, und dieses Verständnis hatte Jesus sozusagen unterschrieben. Eine solche Lehre dürfte nicht von einer späteren Kirche oder Nachfolger erst erdacht werden, da ja Jesu seine Apostel mit dem ganzen Evangelium vor seiner Heimholung in die Welt hinausschickte, und sagte, sie sollen lehren, was ER gelehrt hatte, und nicht von solchen, die später nach ihm kommen.


    Lehit

    Alef

  2. #192
    Psalm31,3 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Dass Jesus Gott sein soll, ist eine Behauptung, die alle andern Aussagen Jesu und ebenso die Tenach missachten.

    Aber WO lehrte Jesus solches dass er Gott sei?

    Alef
    Lieber Alef.
    Sind solche Bibelstellen wie:
    Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird er es euch geben. Joh 16,23
    oder

    Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt, damit euch der Vater gibt, worum ihr ihn in meinem Namen bittet.
    joh 15,16
    Nicht solche Aussagen?

    Welcher Prophet (oder Mensch) hat je aufgefordert "betet in meinem Namen". Entweder das ist Gotteslästerung oder Identität mit Gott.
    Ebenso die zweite Bibelstelle:
    Welcher Prophet (oder) Mensch hat im Tenach von sich behauptet, das er Menschen nicht nur auswählt, damit sie ihm Folgen, sondern damit sie "Frucht bringen"? Und diese "Frucht" damit verbunden, dass Gott ihnen dann gibt um was sie bitten?

    Also ich verstehe diese Aussagen schon als eine Art "Bestätigung des eigenen Gottestatus durch Jesus selbst".
    Aber wahrscheinlich ist da eh Glaubenssache.
    Das mit der Trinität sehe ich aber ansonsten wie du. die Ruach ist keine Person.

    der Psalmist

  3. #193
    samu Gast

    Standard

    Warum gibt es eigentlich die Schriften des Johannes? In die junge Gemeinde drang relativ früh griechische Philosophie als auch jüdische Satzungen und Interpretationen der Wahrheit ein, so daß Gott den Apostel Johannes nach seiner langjährigen Inhaftierung und wohl auch Läuterung benutze, die höchsten und tiefsten Wahrheiten über seinen Sohn klarzustellen.
    Das ist eine gute Frage Lehrling, was dass jedoch mit Jochanan dem Jünger Jesu zutun haben soll, ist mir noch unklar. Allerdings lässt sich in der Tat aus dieser Schriftgattung eine Entwicklung erkennen, welche das Christentum grundlegend von seinen Wurzel entfernen sollte.



    Heerscharen von Theologen, Schriftforschern und Philosophen, haben sich schon diesem seltsamen Evangelium gestellt. Es wirft in sich so viele Fragen nach der geistigen Herkunft auf, es zitiert aus so vielen antiken philosophischen Schriften, es argumentiert gänzlich anders als alle anderen biblischen Schriften, es bezieht sein Wissen aus uns nicht bekannten Quellen, so dass man sich fragt, wer sind die Verfasser dieser Schrift, welche eigentlich aus mehren Teilen besteht (im griechischen ist es noch deutlich sichtbar) und für welche Gruppe von Menschen wurde diese Schrift verfasst, dessen Wortschatz und philosophische Begriffswelt weit über die Umgangssprache hinaus reicht.



    Es bedarf nicht viel um zu erkennen, dass das Johannesevangelium sich ganz wesentlich von den drei anderen Evangelien (trotz ihrer Unterschiedlichkeiten) unterscheidet. In Form und Inhalt haben wir es hier mit einer ganz anderen Literaturgattung innerhalb des Schrifttums der Apologetik zu tun. Nennt man Markus, Matthäus und Lukas die Synoptiker (Zusammengeschauten), da sie alle in ihrem Wesen und in ihrer Gestallt, doch auf einem Grundtext fußen, so begegnet uns im Johannesevangelium eine ganz neue und andere Sichtweise Jesu. Finden wir bei den Synoptikern Spruchreihen, die inhaltlich zur Toraauslegung Stellung beziehen, ethische Unterweisungen, politische Reden, Gleichnisse vom Himmelreich, bis hin zu den Leidensankündigungen, so werden wir vergeblich bei Johannes danach suchen. Gleiches trifft im Wesentlichen auch auf die Wunder Jesu zu. Redet in den Synoptikern Jesus hauptsächlich vom himmlischen Vater, so spricht er bei Johannes fast nur noch über sich selbst, im Stil einer Selbstoffenbarung (ich bin….) und in ganz sublim klingenden Monologen, die sich hauptsächlich um sein metaphysisches Dasein drehen. Die Selbstbescheidenheit Jesu bei den Synoptikern (z.B. Was nennst du mich gut…..), tritt bei Johannes gänzlich zurück. Noch deutlicher wird das gesagte, wenn man sich die Distanz zum Judentum anschaut, welche bei den Synoptikern so nicht zu Tage tritt. Der jüdische Kult erscheint als fremde Größe, der mit Skepsis betrachtet wird. Allein schon die Begrifflichkeit „die Juden“, welche Jesus selbst in den Mund gelegt wird, hebt literarisch die Entfremdung Jesu aus seinem Volk hervor. Der Jünger Jesu wird pauschal „dem Juden“ gegenüber gestellt ( 5.15, 7.11-13, etc.), was deutlich unjüdische Gesten zu Tage treten lassen. Dennoch sind das rabbinische Judentum und hier insbesondere die Lehrtradition bekannt. Ein ganz deutlicher Hinweis auf das Diasporajudentum, welches kritisch betrachtet wird, indem das Judentum pauschal dem Pharisäismus gleich gestellt wird (z.B. 7.1.13 mit 7.32, etc.).
    Mit dem Eingangsprolog wird zugleich die eschatologische Bedeutung Israels gänzlich aufgehoben. War es noch den Synoptikern wichtig, Jesus als Sohn Israels darzustellen, wird er gleich zu Beginn des Johannesev. zum Himmelssohn, der allem irdischen entledigt ist ausgewiesen. Doch finden sich auch Berührungspunkte, die ganz deutlich nach Qumran verweisen. Der ausgeprägte Dualismus Licht – Finsternis, ist auch bekannt aus den essenischen Schriften.
    Die inhaltlichen Verschiedenartigkeiten werden heute damit erklärt, dass dieses Evangelium aus verschieden Texten besteht, die zu einem Gesamtwerk zusammengefasst wurden. Hieraus erklären sich auch die verschiedenen Stilbrüche, die doch sehr gravierend hervortreten (verschiedene Arten philosophischer Begrifflichkeiten aus verschiedenen Regionen). Zitat Jerusalemer Bibel: „Das Evangelium ist das Ergebnis eines längeren Überlieferungsprozesses und enthält Elemente aus verschiedener Zeit, Bearbeitungen, Zusätze, verschiedene Redaktionen aus ein und derselben Überlieferung. Deutlich wird das am Endprolog 21/ 20 – 24.“ Diesen Sachverhalt erkannte schon Tatian (120 - 172 n. Chr.), der vergeblich versuchte die Schriftreihen zu Johannes neu zu ordnen jedoch an der unglaublichen Vielzahl verschiedenster in sich unterschiedlicher Abschriften resignierte.


    Über die Herkunft des Evangeliums streiten sich noch immer die Gelehrten. Ältester Beleg für die Existenz stammt aus einem Papyrusfund in Mittelägypten. Wohl haben die Kirchenväter die Niederschrift allein auf Grund eines Berichtes des Irenäus (um 180) nach Kleinasien verlegt und zugleich dem Apostel Johannes dieses Evangelium zugeschrieben, doch gibt es bereits aus gleicher Zeit berechtigte Zweifel daran (Euseb, h.e. V, 8,4). Schon im 2/3. Jahrhundert wird auf Art und Stil, Begrifflichkeiten und Fachwörter hingewiesen die typisch alexandrienisch, also ägyptischen Ursprungs waren. Zudem widersprach dieser Ansicht die Aussage anderer Kirchenväter (Papias, Origenes, Eusebius, etc.) über den gemeinsamen Tod der Zebedäussöhne. Schon früh stutzen Kirchenväter über den Sachverhalt dass z.B. die Zebedäussöhne überhaupt nicht in den Kapiteln 1-20 vorkommen und ihre Namen, Johannes und Jakobus nirgends genannt werden. Der Verfasser, der sich mehrmals als Augenzeuge darstellt, über Jesus wenig historisches weiß und auch ganz konträr zu den Synoptikern Begebenheiten darstellt. Er weiß z.B. nicht, dass Jesus in Bethlehem/ Nazareth geboren wurde, kennt den Namen seiner Mutter nicht und hält Maria für ihre Schwester, kennt nicht die Namen aller 12 Jünger und weiß auch nichts von dem Brüderpaar Jakobus und Johannes, etc.
    Zum anderen lassen sich aber ganz ohne Zweifel auch Einflüsse aus dem Diasporajudentum – hellenistischen Judentum erkennen, die nach Kleinasien verweisen. Einen noch deutlicheren Hinweis gibt uns Irenäus selbst, indem er dieses Evangelium als Kampfschrift gegen den Gnostiker und Philosophen Kerinthos (um 130) bezeichnet (was ein Alter des Apostel Johannes von weit über 110 Jahren voraussetzt!). Hier finden wir auch den Schlüssel zur Verlagerung des Evangeliums nach Kleinasien, denn Kerinthos wirke in Kleinasien. Es muss davon ausgegangen werden, dass der Ursprung des Evangeliums in Alexandrien zu suchen ist und seine Vollendung in Kleinasien fand. Es mag nicht verwundern, dass die frühsten Textzeugen zu Johannes auch aus Ägypten stammen, ja selbst das älteste gefundene Fragment zu Johannes stammt aus Ägypten.

    Schon früh erkannte man gewisse Abhängigkeiten zu Philo von Alexandrien, einem jüdischen Philosophen, (aus Ägypten) der die mosaische Religion mit der griechischen Philosophie zu belegen und auch versöhnen suchte. Die Argumentationsformen sind sich erstaunlich ähnlich und auch die geistige Verwandtschaft lässt sich nicht leugnen, wenn man allein schon den Eingangsprolog betrachtet, dessen geistiger Vater Philo ist. Die hellenistischen Begrifflichkeiten weisen ebenso auf Philo hin, wie die Mirakelhaften Wunderdarstellungen. Hier kommen wir auch zu der eigentlichen Bedeutung dieses Evangeliums, welches nicht für den einfachen Feldarbeiter oder Arbeiter geschrieben war, sondern für die Kenner hellenistischer - jüdischer Philosophie, wie vom Schlage eines Kerinthos. Dafür spricht nicht nur die unglaubliche Vielzahl der griechischen Philosophenbegriffe, insbesondere hier in Anlehnung zu Platon, sondern eben auch die Kenntnisse der rabbinischen Lehrmethodik und Geistesströmungen im Judentum des 2. Jahrhunderts. In diesen beiden Richtungen finden sich alle Elemente des Johannesevangeliums wieder, was zu der heftigen Umstrittenheit des Evangeliums schon in frühester Zeit geführt hat. Die Frage Tertullians, was hat ein griechischer Philosoph mit Jesus zutun, spiegelt deutlich das Problem damaliger Zeit wieder, nämlich das Christentum auch den gelehrten Kreisen zugänglich zu machen, waren es doch hellenistische Philosophen die zu den größten Gegnern des Christentums geworden sind.

    Das Johannesevangelium wurde genau aus dieser Bedeutung heraus, als Kampfschrift und Überzeugungsschrift, trotz heftiger Widerstände, insbesondere der Vertreter des Volkschristentums und der Lateiner, in den Kanon der Bibel aufgenommen. Hier sind insbesondere die griechische und ägyptische Kirche zu nennen.
    Damit wurde zugleich der Weg für die christliche Philosophie, die bereits im 3 und besonders im 4 Jahrhundert seine erste Blütezeit erlebte, legitimiert.


    Samu
    Geändert von samu (04.02.2008 um 09:53 Uhr)

  4. #194
    geliebtes Korn Gast

    Standard

    "Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweiseung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit." (2. Tim 3,16)

    Nicht, dass ich weise sei, vielleicht sogar wenn ich euren Argumentationen lausche, eher naiv.
    Ich weiß nicht zu reden über Kirchenbeschlüsse oder Auslegungsfragen, aber ich glaube an einen Gott, der auf sein Wort acht gibt.
    Würde Gott Menschen die auf sein Wort trauen, durch menschliche "Fehlinterpretationen" in die Irre gehen lassen, wenn sie Frieden, Versöhnung mit ihrem Schöpfer und Vater von Herzen suchen?
    Gott ist LIebe- Liebe läßt nur Wahrheit zu.
    Ich gebe zu, immer wenn ich in solchen Themen lese, gibt es eine Menge Dinge, die ich nicht verstehe.
    Doch Gott weiß, dass ich nur die Bibel habe, die ich vor mir liegen habe; Gott weiß, dass ich ihn suche, sein Wesen, seine Gnade, seine Größe.
    Er verspricht: Wer mich sucht, wird mich finden.
    Es wird ein Leben lang dauern und bis in die Ewigkeit hinein, werde ich Gott nicht begreifen.
    Mein Glaube ist einfach: das, was ich vor mir habe, kann und wird Gott gebrauchen, um mich zu lehren, zu formen und zu stärken nach seinem Plan.
    Nicht Menschen haben es in der Hand, was Gott mir im Wort zeigt, an neuen Erkenntnissen auftut- wäre Gott nicht in der Lage, solch fatale "Fehler" wie viele hier schrieben, auszulöschen?
    Gott ist groß, darauf vertraue ich. Was Menschen niederschrieben, hat er doch durch seinen Geist gleitet.
    Wer bin ich, dass ich als Mensch sagen könnte, diese oder jene Aussage ist nicht "wahr" oder "übersetzt"?
    Wenn Jesus nicht der ist, den ich aus der Bibel sehe, dann bin ich der dümmste, naivste und verlorenste Mensch.
    Wenn es aber stimmt, dass Gott groß ist, groß genug, um mir winizgen Menschen einen Bund in Jesus zu geben, der ewig besteht, dann kann und will ich nicht auf Menschen hören; sondern vertrauen, dass Gott größer ist, um auf das, was er mir zeigt in der Schrift mehr zu hören als auf Menschen.

    Ich gehöre keiner Kirche an, weiß nicht wirklich viel über jüdische Dinge der Rabinerschriften... doch lege meine Hand in Gottes Hand und will bekennen:
    Allein Jesus wie in der Schrift (AT und NT) steht, ist meine Hoffnung mein Heil, meine Versöhnung mit Gott.
    Sollte ich auf Menschen mehr vertrauen als auf Gott und sein Wort?

    NIemanden will ich verletzen, nicht urteilen oder richtig stellen, sondern einfach mich zu dem stellen, der meine Hoffnung ist in all dem Durcheinander unterschiedlicher Meinungen und Lehren.

    ein kindliches Sandkorn wünscht allen einen gesegneten Tag

  5. #195
    Psalm31,3 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von samu Beitrag anzeigen
    Über die Herkunft des Evangeliums streiten sich noch immer die Gelehrten
    Das mag schon sein - Lieber samu - aber für mich ist es, wie auch die anderen Schriftrollen, durch die Kraft und Wirkung des Geistes Gottes eingefügt worden in das, was wir Bibel nennen. Es mag alles seine Ursache und seine Herkunft und ebenso seine Aufgabe in der bestimmten Zeit und Kultur gehabt haben.
    Aber für mich ist es das Wort Gottes, in dem ich Gott in seinem Wirken kennenlernen kann und meinen Geist, durch das Lesen, ein wenig ordnen.

    Was bringt dieses viele Wissen, was du da hast? An welchen Gott glaubst du? Deine Beiträge, die ich gelesen habe, sind alle so voller Wissen und Belehrungen, aber irgendwie ohne Glauben - und tun irgendwie weh.

    Schalom - der Psalmist

  6. #196
    samu Gast

    Standard

    Geliebtes Korn, ich weiß, es ist eine schwierige Thematik, doch frage ich mich oft, aus was nährt sich ein Glaube, aus einer Schrift, welche Menschen zu Papier gebracht haben oder aus einer ganz persönlichen Beziehung zu Gott? Das ist der Punkt, folgt man einem papierenen Gott oder einem lebendigen Gott. Was haben nur die Menschen in früheren Zeiten getan, welche weder lesen noch schreiben konnten, oder die, welche noch nicht einmal Papier kannten? Waren sie der erbarmungslosen Sorglosigkeit Gottes ausgeliefert? Ich glaube das nicht!
    Ich glaube jedoch, dass Gott töricht wäre, wenn er sich auf Menschenworte verlassen müsste. Und du sagst es selbst, Gott ist unfassbar, und dann ist es legitim Gott in fassbare Worte zu kleiden und das sogar mit Worten hellenistischer Philosophen?


    Samu



    Hallo Psalmist, zum Wissen ruft uns Gott auf und ebenso zum Suchen und Finden, zum Forschen und Prüfen.

    An welchen Gott ich glaube fragst du mich. Wie viele Götter gibt es denn an die man glauben sollte oder könnte?

    Zum Thema Wort Gottes sagte ich einmal anderen Ortes schon: … hat Jesus in Griechisch gesprochen oder Moses in Latein, oder Jesaja in Deutsch, Elija in Englisch, etc? Es ist doch eine alte Binsenweisheit, dass jede Übersetzung immer auch eine Fälschung ist, denn sie kann nie die Zwischentöne einer Sprache vermitteln. Und was „Gottes Wort“ in Menschenhand schon alles angerichtet hat, dass hat nur wenig mit Gott zutun.

    Eventuell ist meine „Glaublosigkeit“ nicht an Gott gerichtet, sondern darin begründet, dass Menschen Gottes Worte schon immer für ihre Interessen missbraucht haben. Wer nur ein wenig die Kirchengeschichte und die darin beinhalteten Textredaktionen zum N.T. kennt, der weiß, wie viel Unheiliges sich damit verbindet. Das kann ich ignorieren, oder aber ich kann Menschen darauf hinweisen. Was ist ehrlicher von beiden? Zumal die Kirche es nie geleugnet hat, solche Dinge getan zu haben (natürlich immer unter Verweis auf die Autorität, welche sie von Gott bekam)!

    Und das man Gott Mittels „heiliger Schriften“ unterstellen würde, er würde sich ständig widersprechen, dass halte ich dann sogar für eine Glaublosigkeit gegenüber Gott. Doch wer damit leben kann, warum nicht.

    Man sollte sich schon fragen dürfen, warum es ständig Bibelrevidierungen gibt, wenn Gottes Wort so unfehlbar ist. Warum benutzt man nicht die gleichen Texte wie z.B. vor 1600 Jahren? Doch dann käme sicherlich die Frage schon auf, welche von den vielen Versionen? Aber das ist dann auch schon wieder ein anderes Thema.

    Sollten wir nicht nach 1800 Jahren ununterbrochener Schriftredaktion zur Bibel uns ehrlich fragen, was die Ursache dafür ist? Ich glaube es wäre längst an der Zeit und „Gott sei Dank“ die Mehrheit der Exegeten und Theologen haben das längst erkannt und arbeiten diese Geschichte endlich sehr sachlich und kritisch auf. Denn eine Ursache für die Glaublosigkeit des Christentums unter den Menschen, ist ihr Umgang mit der dem eigenen Schriftgut, ja mit ihrer eigenen Geschichte.
    Eventuell ist mein Ansatz dann doch nicht so Glaublos, sondern gut begründet.

    Samu

  7. #197
    Psalm31,3 Gast

    Standard

    Lieber samu - ich finde es schön, wenn in einem Bibelkreis mehrere Übersetzungen gelesen werden, ich finde es auch toll, dass es in der Kirchengeschichte immer wieder Bewegungen gegeben hat (Waldenser, Lutheraner, Reformierte usw), die den Glauben auf die Bibel hin orientiert haben. Für mich ist das Schriftgut, dass dir scheinbar nicht wichtig ist, eine Orientierungshilfe.
    Habe ich dich richtig verstanden, dass du nicht glauben kannst? Wäre schade, aber ich kenne sehr viele, die alles auseinanderpflücken, zerdenken und zerreden müssen - und dabei den Glauben verloren haben.
    Aber ich kenne dich nicht und habe keine Recht dich irgendwie zu beurteilen. Für mich sind drei Wurzel wichtig: Gebet, Gemeinschaft, Bibel (in dieser Reihenfolge!) - und durch alle drei strömt die Gnade Gottes. Das mag einfältig sein, aber mir hilft es mein Leben zu bewältigen.

    Schalom - der Psalmist

  8. #198
    geliebtes Korn Gast

    Standard

    Lieber Samu,

    verzeih, wenn ich dir schreibe, dass deine Worte sehr frustriert in meinen Ohren klingen. Das finde ich immer traurig, ich wünsche dir, dass ich mich "verhört habe"
    Gott ist nur ein Gott, der einizge lebendige.
    Eben weil Menschen ihn nicht sehen können, nicht begreifen können, dafür ( und verzeih meine einfache Glaubensart) kam Jesus sichtbar geworden als Mensch, denn steht doch in Joh 1,18 niemand hat Gott je gesehen als nur Jesus selbst...
    Ja es stimmt, viele Fehler sind auch mit dem, was Menschen glaubten aus der Bibel heraus zu lesen, gemacht worden.
    Doch deshalb das komplette Wort als nur Menschenwort zu betrachten...?
    Gott hat nicht nur das Wort gebraucht, um sich Menschen zu zeigen, nein, es ist Gebet, innere Gewißheit, Friede- eben die persönliche Beziehung zu ihm.
    Es ist eine Glaubensentscheidung, denke ich, wo und wie ich Gott suche.
    In der Bibel steht, dass Menschen, die keine Schriften haben, ihn in der Schöpfung finden und anbeten können...
    doch wir, wir haben die Bibel.
    Glaubst du nicht, dass Gottes Geist führte, was Menschen in der Bibel aufschrieben?
    Glaubst du nicht, dass Jesu Jünger aufschrieben, was sie mit Jesus erlebten, was er lehrte... wie auch von MOse aufgeschrieben ist, was er mit Gott erlebte.
    Menschen, die nicht lesen und schreiben können- oh Gott ist doch so groß, dass er ihnen persönliche Wege geben kann, um ihn zu finden.
    Ich glaube auf eine kindliche Weise, vielleicht nicht mit dem Wissen, das du hast.
    Manche deiner Erklärungen haben mich zum Nachdenken gebracht, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto chaotischer wurde mein Verstehen, unsicherer mein eigener Glaube.
    Also stehe ich dazu, dass Gott für mich persönlich eben ganz einfache Worte gebraucht und bin dankbar, dass ich sein Wort einfach so 1:1 für mich nehmen darf, selbst das, was ich nicht verstehen kann.

    Gott wird nicht mehr verlangen von seinen Geschöpfen, als sie können.
    Über allem, strebe ich danach, Gott lieben zu lernen und meinen Nächsten wie mich selbst- alles, was gegen diese Liebe spricht oder gar handelt, ist für mich nicht Wille Gottes.
    Doch will ich mich nicht darin verfangen, über Schriften oder Übersetzungen zu diskutieren- es ist schon genug, was ich damit zu tun habe, Seine Liebe zu sehen, zu vertrauen und weiterzugeben.

    Ich wünsch dir Liebe, Geborgenheit und eine persönliche Beziehung zum lebendigen Gott, denn ich weiß, nur das macht wirklich Sinn. und will mich mit dir freuen, wenn wir beide zwar auf unterschiedliche Weise, aber zum gleichen Ziel unterwegs sind


    liebe Grüße
    Sandkorn

  9. #199
    samu Gast

    Standard

    Nun ihr Lieben, natürlich glaube ich nicht an Gott! Ich weiß um Gott und deshalb kann ich Glauben, dass „Er – Sie - Es“ gut mit uns Menschen meint, dass „Er – Sie – Es“ uns aus Liebe geschaffen hat und sorgsam wie eine Mutter oder Vater über uns wacht. Ich glaube, dass Er – Sie - Es für uns nur das Beste will und dazu auch Wegweisungen gegeben hat. Dass glaube ich und noch vieles Andere mehr in Bezug auf Gott!

    Ich habe übrigens nicht gesagt, dass mir die Schriften unwichtig sind, wäre dies so, würde ich mich damit nicht auseinander setzen. Der Punkt ist nur, wenn man sich damit wirklich auseinander setzt, dann wird man, wenn man offenen Auges liest, nicht umhinkommen können, sich dazu ernsthafte Fragen stellen zu müssen. Um es einmal an einem ganz „unwichtigen Beispiel“ festzumachen, mir ist es eben nicht egal – zumindest wenn etwas sich als inspiriert darstellt, ob Jesus in einer schäbigen Stallhöhle oder in einem gängigen oder sogar gut bürgerlichen Wohnhaus zur Welt kam. Beides ist unvereinbar, dass muss ich schon zur Kenntnis nehmen – wenn es den Anspruch von göttlicher Inspiration für sich geltend macht. So etwas Gott zu zuschreiben ist das Eine, und hier menschliche Interpretationsfreiheit zu postulieren, das Andere. Wo zieht man dann die Grenzen? Was ist menschlich, was ist Inspiration? Es ist eben längst nicht so einfach und ich finde es nur wenig bereichernd, wenn ich 10 Bibelausgaben nebeneinander legen muss, um zu einer eventuellen Textmitte zu gelangen. Da wird dann menschliche Interpretationsfreiheit gänzlich über Inspiration gestellt. Das ist in meinen Augen ein Widerspruch und genau deshalb kann man die Texte heute auch drehen und wenden, wie es dem Zeitgeist entspricht.

    Ich verbinde mit Gott immer den Begriff Koddosh = Heilig und ich frage mich, was menschliche Interpretation mit Heiligkeit zutun haben soll. Eine jegliche Übersetzung ist aber menschliche Interpretation und deshalb gibt es auch solche Unterschiede innerhalb der Bibeln, ist das dann die Heiligkeit Gottes, welche sich offenbart? Haben wir hier nicht eher eine der vielen Ursachen für die tiefe Zerstrittenheit innerhalb des Christentums zu suchen? Ganz zu schweigen von der Unversöhnlichkeit, mit welcher orthodox christliche Bibeln, den lateinischen und erst recht zu den reformierten Bibeln, inhaltlich gegenüber steht.

    Eventuell sehe ich die Dinge aus einer anderen Perspektive, nicht so persönlich und auf mein inneres Glaubensleben bezogen. Doch ich glaube auch, dass wir alle vor der Geschichte eine Verantwortung haben und dessen Erblast drückt gewaltig gerade auf unsere Generation, denn es geht um weit aus mehr als nur den persönlichen Glauben, es geht um Glaubhaftigkeit.

    Doch ich denke, es ist im Endeffekt einem jedem Einzelnen, ganz eigene, Angelegenheit.
    Deshalb fühlt Euch durch meine Aussagen nicht angegriffen, es gibt ja auch ein ignorieren bezüglich dieser Thematik.


    Shalom Samu
    Geändert von samu (04.02.2008 um 14:13 Uhr)

  10. #200
    hhuber Gast

    Standard

    Wenn es nicht langsam soooooooo verwirrend wäre würde ich laut los grölen!

    Leute wir sind eben nur Menschen die Gott nie Total erkennen und verstehen können!
    Das Zeigt doch dier Thread 20 Seiten zum Thema wer war Jesus (oder wer ist Jesus)!!!!!

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