Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
Die im Artikel postulierte Wesenseinheit von Atman und Brahman wird anhand der Upanishad bestätigt.
Worüber Du gestolpert bist: "zu dem werde ich, von hier abscheidend eingehen". Dieser Sinn offenbart sich, wenn man etwas genauer liest. Das lyrische Ich spricht davon, dass es postmortem zu Brahman eingehen wird. Aber wer oder was ist denn dieses lyrische Ich? Die Passage beginnt mit "Dieser ist mein Atman". Sie beginnt nicht mit einer Gleichsetzung (ich = Atman). Das lyrische Ich meint den Atman zu besitzen. Der Atman ist nicht das Subjekt, sondern Objekt. Ein deutlicher Unterschied!!
dieser ist meine Seele im inneren Herzen
Ist die Seele denn etwas getrenntes vom Ich-Bewußtsein?

wie ich schon weiter oben schrieb, waren dies gesellschaftliche Entwicklungen.
Dem Glauben des Hinduismus nach stirbt zwar der Körper, nicht aber die Seele. Die Seele folgt dem Pfad des vorhergegangenen Lebens und kehrt in einen neuen Körper ein. Dabei greift das Prinzip des Karma, das besagt, dass jeder Mensch sein zukünftiges Leben im hier und jetzt selber bestimmt. Wird jemand krank geboren, so hat er im letzten Leben schwere Verfehlungen begangen. Wird jemand reich geboren, so hat er sich im letzten Leben verdient gemacht.

Das Kastensystem zeigt den Menschen die gesellschaftliche Stellung auf, aus der sie im jetzigen Leben nicht entfliehen können. Daher auch die Motivation, sein Leben besonders gut und fromm zu leben, damit das nächste Leben besser wird. Von daher wird ein schlechtes Leben auch nicht als Bestrafung Gottes angesehen sondern als Konsequenz der eigenen Verfehlungen.
http://www.rajasthan-indien-reise.de...ma-moksha.html

Niemand kann den anderen erlösen. Jeder trägt die Verantwortung für seine Erlösung selbst.
Es gibt keine individuelle Erlösung, sondern nur Kollektive, da wir alle miteinander verbunden sind, und auf diese oder jene Weise aufeinander einwirken und voneinander geprägt werden.
"... bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi. ...
Aus ihm wird der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes der Unterstützung (dienende) Gelenk, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils; und (so) wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauhung in Liebe."
(Eph. 4:13-16)
Denn: "Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm." (1Joh. 4:16)
Und das geht nun mal nur in der Gemeinschaft!

Im Hinduismus aber braucht der Mensch andere Menschen für seine Erlösung nicht.

Welcher Anfang??? Gab es einen?
Wie bist du in diesen ewigen Kreislauf gelangt?

Wenn Du eine nicht-personifizierte mit einer personifizierten Konzeption des Göttlichen kombinieren möchtest, dann wäre ein personifizierter Gott (den es so im Hinduismus nicht gibt; siehe oben.) aus dem Brahman hervorgegangen.
Diese unpersönliche Vorstellung von Gott wird ergänzt oder ersetzt durch die Sichtweise auf einen persönlichen Gott, wie es beispielsweise in der Bhagavadgita geschieht. Hier wird der persönliche Gott, der Ishvara oder höchste Purusha, über die Welt der Erscheinungen und den „unbeweglichen“ Brahman gestellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hinduismus

Nur wenn man Brahman als das Wort, b.z.w. den gesammten Plan Gottes versteht, und Atman als den Plan, Bestimmung Gottes für jeden persönlich, im Ramen des Brahman, dann bekommt alles einen Sinn. Und Atman jedermans ist identisch mit dem Brahman.
Und dann hat Gott auch für sich einen Atman im Rahmen des Brahman.
Wer seinen Atman erkannt hat (und ihn auslebt), hat (seinen Teil) des Brahman erkannt, und wird mit ihm eins.

Wie ich schon sagte: im Hinduismus findet man Spuren der Wahrheit, die aber durch Maya, die falsche Auslegung, verschleiert ist.