Das ich in Herrn Baaders Übersetzung kaum Ähnlichkeiten zu besagten ("meinem") Vergleichstext entdecken kann erstaunt mich jetzt doch etwas.
1. Müsste ich wissen, auf was für eine Quellenlage sich diese Übersetzung stützt.
2. Wird auch Herr Baader wissen, dass man zur Zeit Jesu nicht rein hebräisch, sondern gerade in der Galil Mischnaisch gesprochen hat.
3. Taucht in seiner Übersetzungsweise so manche Begrifflichkeit auf, die der Begriffswelt um 100 v. Chr. bis 100 n.Chr. sehr fremd ist und sich ganz sicher nicht Rückübersetzen lässt. Das ist der wesentlichste Unterschied!!!
4. Fast alle synoptischen Aussagen Jesu, lassen sich im rabbinischen, essenischen, pharisäischen, etc Judentum vor seiner Lebenszeit, während seiner Lebenszeit und nach seiner Lebenszeit belegen und hier insbesondere die Gleichnisreden. Ich kenne keine einzige Begrifflichkeit, welche was von Innenzielen, Hörnlein, etc anspricht.
5. Tatsache ist, die Menschen haben, laut Selbstzeugnis der Synoptiker, Jesus verstanden und das bedeutet, er sprach ihre Sprache, die des Galil, und Tatsache ist auch, dass sich seine Redeform in oben besagter Art, quer durch das gesamte Breitenspektrum des Judentums nachweisen lässt. Das lässt schlussfolgern, dass man die Reden Jesu der Synoptiker rückübersetzen könnte und in Folge dessen beim Sprachgebrauch seiner Zeit landet. Genau das geschieht aber eben nur zum Teil und genau hier muss man nachfragen, wie konnten ihn dann die Menschen verstehen, wenn wir einer Begriffswelt begegnen, welche weder in dieser Gegend – noch in ganz Vorderasien verbürgt und nachgewiesen werden kann und zugleich ein Breitenspektrum verschiedenster Dialekt- und Fremdsprachen voraussetzt, welches man nur sehr schwerlich einer Landbevölkerung zumuten kann. Zumal manche Satzformen und Begriffe, aus einer Zeit stammen, die mindestens 100 Jahre nach seiner Zeit in Erscheinung treten. Dass jede Epoche auch ihre eigene Sprachform, Dialektik und Begriffswelt hervorbringt dürfte bekannt sein. Das war damals nicht anders.
6. Im Endeffekt muss sich Herr Baader mit seiner Arbeit selbst rechtfertigen und nicht ich. Auch sehe ich keinen Anlass dafür, Übersetzung gegen Übersetzung zu werten, denn dann müsste ich alle gängigen Bibeln als einzige Widersprüche zueinander und gegeneinander werten. Es fragt sich allerdings schon, warum gewisse Bibelanstalten, je nach Bedarf, sich aus der riesigen Vielfalt der Textvarianten immer so bedienen, wie sie es tun und dass obwohl bei vielen die Textredaktionen mehr als offensichtlich sind. Aber das ist ein anderes Thema.
Samu
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