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  1. #19
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    Zum Hebräer

    Hebr 1,5 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt«? und wiederum: »Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein«?,6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: »Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!« 7 Und von den Engeln zwar spricht er: »Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme«, 8 von dem Sohn aber: »Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches; 9 du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.«

    Im Hebräerbrief befinden sich sehr viele einzelne Zitate aus der Septuaginta, und auch von fremden Quellen !! So findet man das Zitat in Vers 6 nirgends auch nur in ähnlicher Weise in der Bibel! Nirgends steht im AT, dass die Engel ihn, geschweige einen Sohn anbeten sollen. Dadurch entsteht nun ein Problem mit diesen Zitaten im Hebräerbrief. Aber jeder kann ja selber nachprüfen und nachforschen, wie es sich wirklich verhält. Nicht umsonst hatte es der Hebräerbrief schwer, zum Kanon gezählt zu werden, und das schlussendlich auch nur, weil man ihn Paulus zuschrieb.

    Aber gehen wir mal der Reihe nach, und untersuchen, was wirklich im AT steht:

    V5a Zitat aus Psalm 2.
    Ps 2,6 »Habe doch ich meinen König geweiht auf Zion, meinem heiligen Berg!« 7 Laßt mich die Anordnung JHWH’s bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. ... 11 Dienet JHWH mit Furcht, und jauchzt mit Zittern!
    Wie aus dem Kontext hervorgeht, geht es hier um die Weihe des Königs auf Zion, das bedeutet, dass es sich direkt auch David, auf die erwählten Könige Israels bezieht. Wenn dies nun auf Jesus bezogen wird, so beinhaltet dies keine Göttlichkeit oder Gottheit, sondern die Sohnschaft als Beziehung.

    V5b Ziatet aus 2. Sam 7,14
    2.Sam 7, 12 Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. 13 Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. 14 Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder züchtigen. 15 Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul habe weichen lassen, den ich vor dir weggetan habe. 16 Dein Haus aber und dein Königtum sollen vor dir Bestand haben für ewig, dein Thron soll feststehen für ewig.
    Der Text ist eine Reden Gottes an Nathan, die er dem David überbringen musste, da dieser beabsichtigte, Gott einen Tempel zu bauen. Gott verspricht David, dass sein leiblicher Sohn, also Salomo (der Friedliche) den Tempel bauen wird (siehe auch 2. Chr 22,9.10). Und diesen Wird er Sohn nennen, und Gott wird Vater sein. Auch wird Gott ihn züchtigen, wenn er nicht recht handeln wird, aber die Gnade wird nicht von ihm weichen. Diese Sohnschaft ist also durchwegs schon im AT gegeben, und will nichts Übersinnliches aussagen, sondern die Gottesbeziehung aufzeigen. Ist nun der Messias Gott selber, so züchtigt Gott sich nicht selber.

    V6 existiert nicht im AT !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Wie schon gesagt, es gibt keine Stelle, wo gesagt wird, dass Engel den Sohn anbeten soll. Welche Quellen benutze wohl der Hebräerschreiber? Und wie frei interpretierte er Aussagen aus dem AT?
    Für den Erstgeborenen wird zB.
    Ps 89,28 So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten unter den Königen der Erde.
    erwähnt, aber hier steht, dass er zum Erstling gemacht wird (und nicht dass er als solches bestand), und auch hier im Kontext ist von David die Rede.


    V7 Zitat aus Psalm 104
    Ps 104,1 Preise JHWH, meine Seele! JHWH, mein Gott, du bist sehr groß, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet. 2Du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einer Zeltdecke, 3 der seine Obergemächer errichtet in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Wagen, der einherzieht auf den Flügeln des Windes, 4 der Winde zu seinen Boten macht, Feuer und Lohe zu seinen Dienern: 5 Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht wanken immer und ewig. 6 Die Urflut bedeckte sie wie ein Kleid, die Wasser standen über den Bergen.
    Es ist eine Lobeshymne auf JHWH. Gott kann sich alles zu Boten machen, denn alles kommt aus ihm.

    V8,9 Zitat aus Psalm 45
    Ps 45,7 Dein Thron, Gott, ist immer und ewig, ein Zepter der Geradheit ist das Zepter deiner Herrschaft. 8 Gerechtigkeit hast du geliebt und Gottlosigkeit gehaßt: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.
    Wie der Psalm es selber aussagt ist es ein Liebespsalm der Söhne Korachs. Es steht da nirgends, dass hier vom Sohn gesprochen wird, sondern ganz klar vom König Israels.
    Für Gott steht hier Elohim, was auch auf Gebietende/Könige also einen Regent bezogen werden kann, wie wir schon gesehen haben. Andernseits kann auch hier wirklich Gott selber gemeint sein, denn Gott ist das absolute Königtum.
    Wiederum habe ich aufgeführt, dass Elohim eigentlich Göttlichkeiten bedeutet, so ist es ein göttlicher Thron, auf dem David sitzt, was ja dann auch durch Vers 8 bestätigt wird, dass David ein gesalbter (Messias) Gottes ist.

    So geht es weiter im Text. Nun kann man das, was für und an David gesagt worden ist, ihm entreissen und umdeutet, was aber jeglicher Authentizität entbehrt.


    Nun ist es nicht verboten, eine Allegorie oder eine Parallele zu Jesus zu machen, aber diese Zitate bezeugen wie oben aufgezeigt in keiner Art eine Gottheit Jesu (ansonsten wäre auch König David Gott, oder Mose und andere). Es liegt auch nicht im Bestreben des Hebräerbriefes, eine Gottheit Jesu rechtfertigen zu wollen, noch eine solche definieren und eine neue Lehre einführen zu wollen. Ist dieses Buch scheinbar an Hebräer geschrieben, also an Juden (sagt man), die die Tenach kennen, so werden sie es schon richtig gemäss der jüdischen Lehre verstanden haben, ansonsten müsste der Hebräerschreiber die Beweisführung einer Gottheit Jesu plausibler, konkreter und etwas genauer führen.


    Gott (JHWH) setze Mose als Gott (Elohim) über den Pharao (2. Mo 7,1). Selbst wenn nun Mose ein Elohim ist, wurde er nie angebetet, oder dass er angebetet werden soll, oder als ein Gott betrachtet, wie es der einzig allein wahre Gott ist.


    Zudem, auch für den Hebräerschreiber gilt, dass kein Jud der Tenach anders gelehrt werden soll.

    Tja, ein Jud soll ein Jud bleiben, so wie es Jesus selber lehrte, dass es nur einen allein Wahren Gott gibt, nämlich der himmlische Vater. Was ja Jesus wiederholt bestätigte. So lehrt selbst das Jud, das Jesus nicht Gott ist.

    So ist es eher ein katholisches Geheimnis, die Trinität, und nicht ein göttliches Geheimnis.



    Lehit

    Alef
    Geändert von anonym002 (18.01.2009 um 11:04 Uhr)


 

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