Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 94

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Isaak, (und der Beitrag hat sich dann "an alle" weiterentwickelt ...)

    ich glaube du sprichst hier etwas ganz Wichtiges an.
    Gibt es hier im Forum denn messianische Juden, dann meldet euch bitte, denn ich hätte einige Fragen an euch.
    Ich hab mich mit dem Thema auch schon intensiver beschäftigt. Die Sache ist die, aus rein theologisch-christilichem Verständnis (Neues Testament) kann jemand Juden und Christ gleichzeitig sein, so wie die ersten Apostel. Nur muss man halt dazusagen, dass sich die Zeit weiterentwickelt hat und das Judentum sich ebenso weiterentwickelt hat wie das Christentum, getrennt. D.h. es ist m.E. nicht so einfach heutzutage zu sagen, man sei weiterhin Jude obwohl man an Jesus glaubt, auch theologisch nicht. (Dazu kommt natürlich noch das menschliche Drama, dass viele Juden sich davon verfolgt fühlen wie im Holocaust, aber das mal kurz ausgeblendet, sonst wird es zu umfangreich).
    Also die Schwierigkeit ist für mich die, die jüdischen Gesetze werden ja in der Mischna und im Talmud präzisiert, auf die man gar nicht kommt ohne diese. Wie z.B. kommen messianische Juden darauf, eine Kippa aufzuziehen? Nur eins von vielen. Auch Jesus hat Dinge gelehrt, die im Talmud stehen z.B. über "die böse Zunge", das ist nur eins von vielen. Nur wurde dieser ja erst später aufgeschrieben (3. oder 4. Jh. glaub ich) und es stehen auch viele Dinge drin, die man halt als Christ oder messianisch Gläubiger nicht so glauben kann. Wo ziehen messianische Juden da eine Grenze? Wie entscheiden sie, was für sie (aus dem Talmud oder der jüd. Tradition) gilt? Warum z.B. gelten die jüdischen Kaschrut Gesetze nicht für die meisten, mit Trennung von milchigem und fleischigem?
    Also sie können irgendwie nicht ohne diese Schriften leben, sonst würden sie die ganzen jüdischen Symbole z.B. nicht haben, Gebetsschal, Torahrolle, Kippa etc. pp. das könnte ja alles ganz "anders" aussehen, nirgends in der Bibel steht, wie das aussehen muss.
    Mich würde es brennend interessieren, das mal von einem messianischen Gläubigen erklärt zu bekommen. Für mich ist gerade ehrlich gesagt Judentum und Christentum ein großes Fragezeichen, und damit auch der messinanische Glaube.
    Also auf jeden Fall glaube ich nicht (mehr), dass man so einfach als jesus- und Neues Testament Gläubiger sich als jüdisch bezeichnen kann. Was denkt ihr? Warum?

    +Eliza+

  2. #2
    Isaak Gast

    Standard

    Hallo Eliza,

    ich bin (nur) Jude und kann dir eher schlecht als recht zu Jüdisch Messianische Fragen Antworten geben.

    So weit ich weiß ist der User Ingo Christ und hat scheinbar eine gewisse Sympathie für die Messianischen Juden. Ich lese hier im Forum noch einige Sympathisanten, zum Messianischen Jüdischen Glauben und auch Meinungen von diesen Usern, welche diesen Glauben glauben gut erklären zu können.

    Ich selbst kann diesen Messianischen Glauben nicht gut erklären.

    Nennen kann sich jeder und jede Glaubensgemeinschaft wie sie will und unsere Gesamtgesellschaft, also alle Menschen entscheiden dann mit vielfältigen Ansichten, Meinungen und entsprechendem Wissen, bzw. Unwissen, wer und was wie genannt wird.

    Messianische Juden bezeichnen sich auch nicht als Christen, sondern haben eher den Konflikt sich als neue Juden zu erkennen, was sie aber nicht konfliktfrei gegenüber uns unterschiedlich geprägt glaubenden Juden sind.

    Ebenso haben sie einen Konflikt mit den Christen und zwar die richtiger Verstehenden zu sein und das im Punkt der Tora und Ben Joseph Jeshua.


    lehit
    Isaak
    Geändert von Isaak (04.01.2009 um 13:24 Uhr)

  3. #3

    Standard Shabbatlesung

    „WA’JECHI – Und er lebte“, 1. Mose 47,28 bis 50,26

    Haftara-Prophetenlesung: 1. Könige 2, 1-12

    Und Jakob lebte siebzehn Jahre in Ägyptenland, daß sein ganzes Alter ward hundertsiebenundvierzig Jahre. Da nun die Zeit herbeikam, daß Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Habe ich Gnade vor dir gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte, daß du mir die Liebe und Treue an mir tust und begrabest mich nicht in Ägypten; sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich aus Ägypten führen und in ihrem Begräbnis begraben. Er sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast. Er aber sprach: So schwöre mir. Und er schwur ihm. Da neigte sich Israel zu Häupten des Bettes. Darnach ward Joseph gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm mit sich seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim. Da ward's Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich im Bette und sprach zu Joseph: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan und segnete mich und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren und will dich zum Haufen Volks machen und will dies Land zu eigen geben deinem Samen nach dir ewiglich. So sollen nun deine zwei Söhne, Ephraim und Manasse, die dir geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hereingekommen bin zu dir, mein sein gleich wie Ruben und Simeon. Welche du aber nach ihnen zeugest, sollen dein sein und genannt werden nach dem Namen ihrer Brüder in deren Erbteil. Und da ich aus Mesopotamien kam starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Weg, da noch ein Feld Weges war gen Ephrath; und ich begrub sie daselbst an dem Wege Ephraths, das nun Bethlehem heißt. Und Israel sah die Söhne Josephs und sprach: Wer sind die?

    *****************************
    Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
    Euer Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  4. #4
    Isaak Gast

    Standard

    Hallo lieber Ingo,

    du wünschst uns allen ein herzliches Shabbat Shalom?

    Warum wünschst du, so als Christ, uns allen nicht einen gesegneten friedlichen Sonntag?

    Shalom
    Isaak

  5. #5

    Standard

    Lieber Isaak,

    das fragst Du? Die Antwort liegt doch schon in der Sache des Threadtitels begründet - Shabbat Shalom eben!

    Aber davon einmal abgesehen, halten viele Menschen den friedlichen Sabbat wirklich am Sonntag,
    weil sie einschließlich Samstag sechs Tage arbeiten (müssen).

    Shalom
    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  6. #6
    Isaak Gast

    Standard

    Lieber Ingo,

    bist du dir sicher, dass der Schabbat am Sonntag gehalten werden kann? (lächel)
    Warum hält man nicht gleich Osern zu chinesisch Neujahr? Könnte doch sein, dass man zu Ostern arbeiten muss.
    Kennst du die Namen der sieben Wochentage in Hebräisch und Deutsch übersetzt?

    Ich gab schon, im anderen Thread Denkanstöße und zwar in welchem man thematisierte, dass man Chanukka mit Jesus feien könnte. Ich bekräftigte dort, dass wir Juden uns freuen, wenn man mit uns feiert und wir sehr gastfreundlich sind.
    Und selbst Messianische Juden feiern nicht am Sonntag Shabbat.
    Am Freitag Abend, bis Samstag Abend darf jeder mit uns Shabbat feiern.

    Wer will kann auch Sonntag’s Shabbat feieren, aber dann feiert man halt Ostern auch zu chinesisch Neujahr.
    Erlaubt ist alles, ob es passt eher fraglich.

    Eben so frage ich mich, in wie weit es passen könnte, wenn sich Christen einen friedlichen Shabbat wünschen.


    Der Friede des Ewigen sei mit dir
    Isaak
    Geändert von Isaak (15.01.2009 um 05:06 Uhr)

  7. #7

    Standard Shabbatlesung

    „Schemot – Die Namen“, 2. Mose 1,1 bis 6,1

    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 27,6-28,13 und 29,22-23

    Dies sind die Namen der Kinder Israel, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein jeglicher kam mit seinem Hause hinein: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Sebulon, Benjamin, Dan, Naphthali, Gad, Asser. Und aller Seelen, die aus den Lenden Jakobs gekommen waren, deren waren siebzig. Joseph aber war zuvor in Ägypten. Da nun Joseph gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten, wuchsen die Kinder Israel und zeugten Kinder und mehrten sich und wurden sehr viel, daß ihrer das Land voll ward. Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte nichts von Joseph und sprach zu seinem Volk: Siehe, des Volks der Kinder Israel ist viel und mehr als wir. Wohlan, wir wollen sie mit List dämpfen, daß ihrer nicht so viel werden. Denn wo sich ein Krieg erhöbe, möchten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen. Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten; denn man baute dem Pharao die Städte Pithon und Raemses zu Vorratshäusern. Aber je mehr sie das Volk drückten, je mehr es sich mehrte und ausbreitete. Und sie hielten die Kinder Israel wie einen Greuel. Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel zum Dienst mit Unbarmherzigkeit und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit allerlei Frönen auf dem Felde und mit allerlei Arbeit, die sie ihnen auflegten mit Unbarmherzigkeit. Und der König in Ägypten sprach zu den hebräischen Wehmüttern, deren eine hieß Siphra und die andere Pua: Wenn ihr den hebräischen Weibern helft, und auf dem Stuhl seht, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so laßt sie leben. Aber die Wehmütter fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben. Da rief der König in Ägypten die Wehmütter und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben lasset? Die Wehmütter antworteten Pharao: Die hebräischen Weiber sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind harte Weiber; ehe die Wehmutter zu ihnen kommt, haben sie geboren. Darum tat Gott den Wehmüttern Gutes. Und das Volk mehrte sich und ward sehr viel.


    Shabbat Shalom
    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  8. #8

    Standard Shabbatlesung mit messianich-jüdischem Kommentar

    „Ki Tissa - Wenn du zählst“ und Shabbat Parah, 2. Mose 30,11 – 34,35 und 4. Mose 19, 1-22

    Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 36,16-38


    Kommentar


    Unser Wochenabschnitt (Parascha) spricht von der großen Sündentat des Goldenen Kalbs und beginnt mit dem von Gott befohlenen Lösegeld (hebr. kopher nefesch) und Sühnegeld (hebr. kessef kippurim), im Wert von einem „halben Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums“, pro Person, die über 20 Jahre alt ist, egal ob reich oder arm, entrichtet werden soll (30,15).

    In Kapitel 31 lesen wir von der Berufung des Künstler Bezalel aus dem Stamm Juda, der vom Geist Gottes mit Weisheit, Verstand und Können erfüllt war – denn sein Name bedeutet ‘im Schatten Gottes’. Bezalel Ben-Uri war von Gott „beim Namen“ berufen, Sein Heiligtum und die Geräte der Stiftshütte kreativ zu gestalten. Gott offenbarte ihm - ein wenig – Seiner Denkweise, Er half ihm, es aus einer göttlichen Perspektive zu sehen. Bezalel war ein inspirierter Künstler! Von Gott bekam er Kreativität – das was jede Person braucht, um Erfolg in seinem berufenen Dienst zu haben. Darum kann auch jeder, der Erfolg möchte, darum bitten, dass er mit dem Geist Gottes und Seiner Weisheit übergossen wird. „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt...“ (Jakobus 1,5).

    Im selben Kapitel lesen wir vom Schabbat, als Ewiges Zeichen des Bundes zwischen Gott und Seinem Volk. „Er ist ein Zeichen zwischen Mir und den Söhnen Israel für ewig. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, am siebten Tag aber hat er geruht...“ (31,12-17)

    Im Kapitel 32 lesen wir von der großen Sünde, dem Goldenen Kalb. Das geschah, als die geistliche Führung im Volk fehlte! Mose war der Vermittler zwischen Mensch und Gott, und die fehlte nun, als Mose sich 40 Tage auf dem Berg Sinai aufhielt. Auch wir können in dieser dunklen Welt ohne unseren Vermittler, dem Sohn Gottes und Messias, Jeschua (1. Tim. 2,5) sowie ohne „geistliche Autorität“ verloren gehen – und heutigen Götzen nachgehen und ‘anbeten’. Es braucht dazu nicht viel! „Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den Ich ihnen geboten habe...“ (32,8) – warnt uns Gott auch heute.

    Hier kommen wir zu dem wahren Test eines Gottesmannes, nachdem Gott Mose sagte: „Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. Und nun laß Mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und Ich sie vernichte, dich aber will ich zu einer großen Nation machen“ (32,9-10). Gott wollte das Volk vernichten und aus Mose eine neue Nation gründen. Doch Mose sprach als wahrer Führer zum Herzen Gottes und flehte zugunsten seines Volkes. Erstens erinnerte Mose Gott daran, was wohl die Völker sagen würden, besonders Ägypten, dass der allmächtige Gott Israels gescheitert hat, Er zwar gewaltig beim Auszug aus Ägypten gewirkt hat, um sein Volk letztendlich jedoch „im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen“ (32,12). Zweitens erinnerte Mose Gott an den ewigen und geschworenen Bund mit den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob. Dieses Flehen Moses geschah, bevor Mose „das Kalb und die Reigentänze“ mit eigenen Augen sah und die Bundestafeln aus Zorn zerschmetterte. Dann rief er: „Her zu mir, wer für den HERRN ist!“ (32,26; übrigens, dies war wieder der Wahlslogan der heutigen Schass-Partei). Alle anderen ca. 3.000 Person wurden getötet.

    Als die Strafe vorbei war, kam Mose zum dritten Mal vor Gott und flehte um Vergebung für sein Volk. Und hier finden wir die Größe Moses, er bat, dass er sein Leben um der Errettung des Volkes Willen hingeben will: (32,32) „Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus.“ (der erste Hinweis auf das Buch des Lebens im Himmel). Mose wie auch Jeschua, der Messias, und Paulus waren bereit, ihr Leben zu opfern, um andere zu retten! Genau das wollte Gott hören.

    Gott sandte „Seinen Engel“, der von nun an mit diesem Volk ziehen sollte (Vers 34) – hier sagen manche messianischen Juden, handelt es sich um Jeschua. Mose bekam Angst, dass Gott ihn verlassen würde, und rief, er würde ohne das Angesicht Gottes keinen Schritt weiter gehen: „Und nun, wenn ich also Gunst / Gnade (hebr. chen) gefunden habe in deinen Augen, [dann] lass mich doch Deine Wege erkennen, so dass ich dich erkenne... Woran soll man denn sonst erkennen, dass ich Gunst gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, dass Du mit uns gehst und wir, ich und Dein Volk, [dadurch] vor jedem Volk auf dem Erdboden ausgezeichnet werden?“ Auch diesen Wunsch erfüllte der HErr Mose (Vers 17).

    Mose ließ nicht locker, er wollte „Seine Herrlichkeit sehen!“ (Vers 18). Alles hat Gott Mose aber nicht erkennen und verstehen lassen: „Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme“ (vgl.Römer 9,15-20).

    Und nur „Seinen Rücken“ zeigte Er, doch „Sein Angesicht“ nicht (Vers 23). „Der HERR, der HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue...“ (34,6). Das ist der wahre Gott! Mose bestand hartnäckig auf seinen Wunsch, bis er von Gott die gewünschte Zusicherung bekam. „Wenn ich doch Gunst/Gnade gefunden habe in deinen Augen, Herr, so möge doch der Herr in unserer Mitte [mitgehen]! Wenn es auch ein halsstarriges Volk ist, vergib uns aber [dennoch] unsere Schuld und Sünde und nimm uns als Erbe an!“

    Und die Antwort des HErrn folgte: „Siehe, ich schließe einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will Ich Wunder tun, wie sie [bisher] nicht vollbracht worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen...“ (34,10)

    Und so war es auch, bis zum heutigen Tag! Gott tut weiter Wunder durch dieses Volk vor den Augen der Erde und aller Nationen – allein die Wiedergeburt des Staates Israel 1948 nach knapp 2000 Jahren, das Wunder des Jahrhunderts!

    – Michael Schneider –

    *****************

    Allen Lesern in herzliches Shabbat Shalom
    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  9. #9
    Isaak Gast

    Beitrag Shabbatlesung mit jüdischem Kommentar

    Shabbatlesung mit jüdischem Kommentar

    Heute Abend, 17. Adar 5769 (13. März 2009) beginnt der Sabbat wie gewohnt mit Sonnenuntergang.

    Ki Tissa
    Tora: Schmot 30:11-34:35, Bamidbar 19:1-22,
    Haftara: Jecheskel 36:16-38


    Das Hauptgeschehnis unseres Toraabschnittes ist zweifelsohne, das so genannte, „Vergehen am und mit dem goldenen Kalb“. Wenn wir die Geschichte lesen, ist es kaum vorstellbar, dass es sich hier um unser selbiges Volk handeln soll, welches grade eben die Tora erhalten hatte. Und dass es das unsrige selbige Volk war, welches G“ttes Stimme gehört hatte. Sind das dieselben jüdischen Brüder, welche die zehn Plagen und die Spaltung des Roten Meeres miterlebt hatten? Glauben wir nicht, dass wenn der Schöpfer uns heutzutage auch nur ein „Guten Morgen“ sagen würde, dass dann doch keiner von uns auch den geringsten Zweifel an seiner Existenz haben würde. Oder doch? Und damals sollen doch alle alles mit ihren eigenen Augen gesehen haben! Außerdem sagen unsere Weisen, dass zur Zeit der Übergabe der Tora unsere jüdischen Brüder eher Engeln ähnelten, als Menschen. Und letztendlich hat G“tt doch gerade diese unsrige jüdische Generation für die Übermittlung der Tora erwählt.

    Zuerst scheint das alles schwer erklärbar zu sein. Wenn wir jedoch uns den Text genauer betrachten, fallen uns an manchen Stellen interessante Ungereimtheiten auf, die uns vielleicht dabei helfen können, auf die gestellten Fragen Antworten zu finden.

    Schon zu Anfang der Erzählung lesen wir Folgendes: „Das Volk sah, dass Mosche zögerte vom Berg herabzusteigen...“ (Schmot 32:1). Hier wird, was in der Tora ungewöhnlich ist, das Wort „Volk“ in Verbindung mit uns Juden gebraucht. Denn eigentlich werden wir Juden von der Tora sonst immer „Bnej Israel“, „Kinder Israels“ genannt. Weiter heißt es in den Versen 3-4: „Da nahmen sich alle im Volke die goldenen Ohrringe ab und brachten sie zu Aharon. Und er nahm sie aus ihrer Hand und formte sie und machte daraus ein gegossenes Kalb; „da sprachen sie: das ist deine G“ttheit, Israel, die dich aus Ägypten geführt hat.“

    Das Pronomen „deine“ hört sich an dieser Stelle sehr unpassend an. Viel logischer wäre doch zu sagen: „Das ist unsere G“ttheit, welche uns Ägypten geführt hat..“ Und im 7. Vers lesen wir etwas wirklich seltsames: „Da redete der Ewige Mosche an: gehe, steig hinab, denn ausgeartet ist dein Volk, das du heraufgeführt, aus dem Lande Ägypten..“ Jedoch widerspricht dies dem ersten Gebot, dass G“tt auf dem Berg Sinai Mosche gegeben hat: „Ich bin der Ewige, dein G“tt, der ich dich aus Ägypten, aus dem Knechthause...“ (Schmot 20:2) Wie kann denn G“tt jetzt behaupten, dass Mosche das Volk aus Ägypten geführt hat?

    Es ist also ersichtlich, dass hier wohl nicht vom jüdischen Volk die Rede war und das Vergehen am und mit dem goldenen Kalb eigentlich gar nicht vom jüdischen Volk ausging. Es hat sich um mitreisende Ägypter gehandelt, welche zunächst das Kalb anfertigten, um einerseits ihre eigene Kultur und Glauben nun unter Juden aufrecht zu halten und somit unser damaliges jüdisches Volk zu Entscheidungen bewegte und zwar ob sie G“ttheiten ägyptischer Herkunft also Götzen verehren sollten oder den einzigen Ewigen G“tt Israel. Wie jedoch kam es in der Wüste, inmitten des jüdischen Lagers zu ihrer Anwesenheit unter uns Juden? Der Midrasch antwortet auf diese Frage: Diese Gruppe von Ägyptern war der „Eruw Raw“, eine zusammengewürfelter Gruppe unterschiedlichster Sklaven und pharaomüden Ägyptern, welche die Möglichkeit genutzt hatte, Ägypten zusammen mit uns Juden zu verlassen. Dieser „Eruw Raw“ war es, welcher von der Tora nur als „das Volk“ bezeichnet wird, während wir Juden „Bnej Israel“ genannt wurden und immer noch so genannt werden (z. B. in Schmot 31: 13, 16, 17).

    In diesem Zusammenhang erklärt sich nun auch der Spruch „... das ist deine G“ttheit Israel“. Der Eruw Raw hat sich an uns Juden gewandt, um uns zu bewegen G“tt Israel zu vergessen und uns, aus unserer Sicht, somit zum Götzendienst zu führen. Es bleibt jedoch noch die Frage, weshalb es „Eruw Raw“ gestattet wurde, mit uns aus Ägypten zu ziehen und dies dann später Mosche vorgeworfen wurde. Der Midrasch erklärt uns auch diesen anscheinenden Widerspruch: Während des Auszuges aus Ägypten, bat Mosche um die Erlaubnis den „Eruw Raw“ mitnehmen zu dürfen. Der Ewige, hat es zwar nicht verboten, jedoch fand ER diese Idee nicht besonders gut. Also, gestattete Mosche selbst, in seiner Barmherzigkeit und in der Hoffnung, dass der „Eruw Raw“ auch zu einer geistigen, geistlichen Einsicht gegenüber G“tt Israel inspiriert werden würde, diesem mit aus Ägypten zu ziehen. Leider wurden diese Hoffnungen aber nicht erfüllt. Und von allen Krisen, die unser jüdisches Volk in der Wüste, erlebt hat, war die Errichtung des Goldenen Kalbes, dass von dem „Eruw Raw“ verschuldet wurde, die schlimmste, die fast zu der Auslöschung unseres jüdischen Glaubens geführt hätte.

    Selbstverständlich ist es sehr leicht zu behaupten, dass nur der Mob an allem Schuld sei. Die jüdischen Brüder, welche nicht nur nichts unternommen haben, den „Eruw Raw“ aufzuhalten, sondern sich mit dieser Gruppe vereinigt haben, tragen ebenfalls ihren Teil der Schuld und Verwirrung. Vor diesem Hintergrund, verstehen wir, weshalb verantwortungsvolle Rabbiner einen „Giur“ (den Übertritt ins Judentum) so ernst nehmen. Mit dem Verständnis eines der traurigen Kapitel unserer Geschichte unseres jüdischen Volkes wird klar, wie sehr man sich der reinen Absicht eines Proselyten versichern sollte und wie wichtiges es scheint, dass die Menschen, die zum Judentum kommen, aus tiefster und klarer Überzeugung und nicht aus irgendwelchen anderen Gründen übertreten. Und noch einen Aspekt können wir aus dieser Geschichte lernen. Es steht in Pirkej Awot (1:7): „Nittai aus Arbela sagte: „Entferne dich von einem bösen Nachbarn, wähle dir nicht einen Frevler zum Genossen und glaube nicht, dass die Strafe ausbleibt.“ Aus diesem Blickwinkel dürfen wir auch den Umgang und die guten und weniger guten Begegnungen mit anderen Glaubensrichtungen sorgsam prüfen und entsprechend pflegen, bzw. unter Umständen einschränken, oder abbrechen. Da und aus den Reihen der Nichtjuden, wo diese zum einzigen Ewigen, dem G“tt Israel gelangen möchten steht der Ewige selbst und wir Juden nicht im Weg, sondern haben die offensten Herzen.

    Wenn wir nach geistigen Werten leben wollen und die Nähe zum Ewigen suchen, sollten wir versuchen, uns nicht von Menschen, die nicht die jüdischen, geistigen Aspirationen teilen wollen, gar missionierend auf uns wirken, uns nicht beeinflussen zu lassen, sondern uns in Kreisen von g“ttesfürchtigen und klugen Menschen aufhalten lassen, um sich so gegenseitig zu Menschlichkeit und geistigen G“ttesnähe zu inspirieren.

    Halacha – Das jüdische Gesetz

    Die 20. Melacha ist das Auftrennen von Geweben in einzelne Fäden. Ein Beispiel hierfür wäre das Entfernen von einem Ziehfaden.

    Die nächste Melacha ist das Machen eines permanenten Knotens mit jeglichem Material.

    Die 22. Melacha ist das Entknoten.
    Die nächste Melacha ist das Nähen. Nähen ist halachisch definiert als das Verbinden von zwei Stoffen oder anderen Materialien. Beispiele hierfür wären das Nähen selber, Kleben, einen losen Knopf fest machen, oder auch Tackern.

    Die 24. Melacha ist das Zerreißen. So ist es zum Beispiel verboten, Essenstüten aufzureißen. Die genauen Regeln der Speisezubereitung werden wir in einer späteren Ausgabe noch einmal genau erläutern.

    Die nächste Melacha ist das Fangen von Tieren. Das Fangen von Tieren ist halachisch definiert als das Fangen von Tieren an sich und auch das Limitieren der Bewegungsfreiheit, so dass sie einfacher gefangen werden könnten. Ein Beispiel hierfür wäre das Fangen von einer Fliege mit den Händen.

    „Hüte deine Zunge“

    In unserem vielseitigen jüdisch geführtem Leben gibt es eine Menge von zweifelhaften, heiklen, doppelsinnigen und einfach komplizierten Situationen. Ist es üble Nachrede oder einfach ein freundschaftlicher Scherz, wenn man einen Mitmenschen unter solchen Umständen kritisieren darf? Ist es erlaubt, jemanden auszulachen oder ist es schon Laschon-Hara (Üble Nachrede)?

    Für den Entschluss einer beliebigen zweifelhaften Frage oder Situation existiert eine einfache jüdische Hilfestellung: Stell dir vor, dass du vor dem höchsten Gericht stehen würdest, wo dein Leben bewertet würde und auf der Waage wäre der Fall, der einen Zweifel dartut. Wenn das Gericht beschließen würde, dass du wirklich sprechen hättest müssen, du aber geschwiegen hattest, dann wärest du für diese Schweigen entschuldigt, da du zwar nicht gemacht hast, was notwendig gewesen wäre, denn ein Verbot verletzt hättest du allerdings nicht. Aber für die Folgen, so diese durch ein Ansprechen und oder Kritisieren, negatives verhindert hätten, wärest du in aller Ewigkeit mit schuldig. Wenn ein ewiger Beschluss aber sein würde, dass das Schweigen geboten war, du aber gesprochen hattest, dann befändest du dich in einer wenig beneidenswerten Lage.

    Die Schlussfolgerung wäre: Wenn du Zweifel hast, wäre das Schweigen vorerst das sicherste und das gründliche Überdenken vor dem Reden und Schreiben sehr ratsam!

    Bei Interesse vergleiche diesen jüdischern Kommentar mit den sehr abweichenden messianisch jüdischen Kommentar im vorhergehenden Post.

    Shabbat Shalom

    Isaak
    Geändert von Isaak (13.03.2009 um 18:20 Uhr)

  10. #10
    herold Gast

    Standard

    in diesem kapitel steht halsstarriges volk. es steht von einem volk, welches jhwh um der väter willen aus ägypten geführt hat. 9 Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk.

    10 Und nun laß mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und ich sie vernichte, dich aber will ich zu einer großen Nation machen.
    11 Mose jedoch flehte den HERRN, seinen Gott, an und sagte: Wozu, o HERR, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast?
    12 Wozu sollen die Ägypter sagen: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen? Laß ab von der Glut deines Zornes und laß dich das Unheil gereuen, das du über dein Volk bringen willst!

    im zweiten artikel wird versucht, israels bosheit zu beschönigen, und es als ein heiliges volk hinzustellen, das es nie war. das mitgewanderte mischvolk ist nicht der grund der sünde, sondern die eigene vermischung israels mit den ägyptern. assimilation! das war immer wieder das problem der israeliten: so zu sein wie die nationen. das passierte ihnen auch in ägypten.israel selbst wurde zu einem geistlichen mischvolk. und jhwh musste sie da rausschmelzen. israel widersetzte sich aber dauernd diesem wirken gottes. und jetzt versucht man halt alles zu drehen und zu wenden, um gott gefällig dazustehen.
    aber das ist völlig typisch für die jetzige zeit der gnade. wer will schon gerne zugeben, dass er auf die seite gestellt wurde.
    Geändert von herold (13.03.2009 um 21:19 Uhr)


 

Ähnliche Themen

  1. Shabbat Shalom
    Von Gabriel2 im Forum Bildbetrachtungen mit den Augen des Glaubens
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 06.07.2007, 21:33

 Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf diese Seite:

rabbinner apel und beschneidung

die gegenstände im mischkan(die wohnung anwesenheit gottes

Thoralesung Lederriemen

zehn worte messianisch jitro
purim von hebron und vollmond

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •