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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard Shabbatlesung mit messianisch- jüdischem Kommentar

    „WA’JEZE – Und er zog aus / hinweg“, 1. Mose 28,10 bis 32,3

    Haftara-Prophetenlesung: Hosea 12,13 bis 14,10

    Kommentar:

    Jakob beginnt seine Wanderschaft, die am Anfang nicht leicht war. Darum wird das „Er zog aus...“ (wa-jeze) betont. In die Fremde, nach Haran, weit weg vom Vaterhaus. Um so wichtiger war es, dass ihn der von Gott zugesprochene Segen der Verheißung auf dem Weg begleitete: „Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst.“ (28,15) Dem fliehenden Jakob wurde durch einen Traum offenbart: Eine Leiter, die Erde und Himmel verbindet und die Engel Gottes steigen auf und ab. Es war Jakobs erste persönliche Begegnung mit dem Gott seiner Väter. So neu war dies für ihn, dass er sprach: „Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte!“ Und so spricht einer, der bereits reich gesegnet wurde! Aber, so geht es doch vielen Gläubigen ...
    Er nannte den Ort das Haus Gottes, hebräisch Beth-El, hier öffnen sich die „Pforte des Himmels“. An diesem Ort tat Jakob sein Gelübde: „Wenn Gott mit mir ist ...“ will er unter anderem den Zehnten all seiner Güter Ihm geben. (Interessant: die hebräischen Wörter für Zehnter und für Reichtum haben die selben drei Buchstaben!) Zum ersten Mal erscheint der Begriff „der Zehnte – ma’asser“. Hier liegt das Geheimnis des Erfolgs des Jakob!

    In Kapitel 29 sehen wir abermals eine Begegnung eines Mannes mit seiner künftigen Ehefrau, die an einem Brunnen stattfindet. (Den unverheirateten Männern sei gesagt: Hört nicht auf, nach Brunnen Ausschau zu halten, vielleicht findet Ihr dort eure Frau!)
    Er verliebt sich auf der Stelle in seine Cousine Rahel, die Tochter seines Onkel Laban – eine Hirtin wie er! (29,10) Jetzt ist es an ihm, einem aus dem Hause Abrahams, die Tiere Labans zu tränken, nicht wie damals bei Rebekka und dem Knecht Abrahams.
    Es heißt: „Laban rannte auf Jakob zu“ (29,13) – erwartete er wieder Geschenke wie bei Elieser?

    Die Wege des HERRN sind unbeschreiblich. Er zahlt Jakob mit gleicher Münze heim. Worin besteht der Betrug Labans? Die Braut ist Lea, die Ältere. Die Geliebte Rahel wird zunächst vorenthalten. Ob Jakob wohl an sein eigenes Leben denken muss? Wie er vor sieben Jahren seinen halbblinden Vater Isaak täuschte? Nun empfängt er Lea, deren „Augen matt waren“ (29,17). So arbeitet Jakob weitere 7 Jahre für Rahel. Er liebt sie so sehr, dass die lange Zeit ihm vorkommt wie wenige Tage. (29,20)
    Als Jakob Laban zur Rede stellt („Warum hast du mich betrogen?“), erhält er die lapidare Antwort: „Das tut man an unserm Ort nicht, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben.“ (29,25-26) Plötzlich findet sich Jakob auf der anderen Seite wieder, diesmal ist er selbst der Betrogene, wahrhaftig eine Überführung! So arbeitet Gott.

    Jakob hat nun zwei Frauen. Unausweichlich führt dies dazu, dass er die eine liebt und die andere ablehnt. Gott erbarmt sich der Verachteten und segnet sie mit Nachkommenschaft, während der Mutterleib der Geliebten verschlossen bleibt. Ähnlich geht es den beiden Frauen von Elkana, vergleiche 1. Samuel 1. Der HERR ist gerecht und gnädig!

    Mit den ersten drei Söhnen wollte Lea das Herz Jakobs gewinnen (29,32).
    Die leidende Rahel reagiert wie Sarah mit Hagar (30,3). Ein wunderbarer Trost für alle, die lange um etwas beten, steht dann in Vers 22: „Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib.“ Ja, Gott hört und erhört. Nach der Geburt des Josef will Jakob wieder fort, und Laban erkennt, „dass der HERR ihn um Jakobs willen gesegnet hat“ (30,27).

    - Michael Schneider -


    Euch allen ein herzliches Shabbat Shalom
    von Ingo

  2. #2

    Standard Shabbatlesung mit messianisch- jüdischem Kommentar

    „WA’JISCHLACH – Und er sandte“, 1. Mose 32,4 bis 36,43

    Haftara-Prophetenlesung: Obadja 1,1-21

    Kommentar:

    Der Wochenabschnitt beginnt mit der Begegnung Jakobs mit seinem Bruder Esau, der ihm über 20 Jahre nach dem Leben getrachtet hatte. Jakob verlässt im Einklang mit der Verheißung das Haus seines Schwiegervaters Laban und kehrt zurück zu seinen Eltern Isaak und Rebekka.
    Jakob hat zwar den Segen des Reichtums erworben, doch eines fehlt ihm, nämlich die Aussöhnung mit dem Bruder. Doch wieder versucht er auf seine trickreiche und manipulative Art, der Gefahr Esau auszuweichen. Er hört von den 400 Mann, die Esau eskortierten und „er bangt sehr“ (32,8). Er teilt sein Lager in zwei Hälften, eine geradezu militärische Strategie, damit wenigstens ein Lager überlebt. Solchem Taktieren geben sich auch heute noch die Söhne Jakobs, Israel, hin. Solange die Angst regiert, ist das Vertrauen auf den HERRN nicht vollständig.

    Jakob erinnert Gott an seine Verheißung (32,10-11+13) und fleht: „Errette mich von der Hand meines Bruders.“ Angesichts der Gefahr die alte Zusage: „Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer.“ Solche Gedanken mögen auch heute den Gläubigen zuweilen beschleichen. Ja, man sollte häufiger Gott an Seinen Bund mit uns erinnern, so taten es alle unsere Erzväter und auch später Mose und die Propheten.
    Jakob unternimmt nun schmeichelerische Versuche. Vieh und andere Schätze sollen Esau milde stimmen. Jakob weiß einfach noch nicht, dass der HERR seinen Bruder auch schon reichlich gesegnet hat und längst an seinem Herzen arbeitet. Frauen, Mägde und die elf Kinder bringt er sicher unter, um sich dann, mutig wie er ist, allein zu stellen.
    Doch dann als alles scheint bestens geregelt, da erscheint nachts der Mann Gottes: das Ringen Jakobs mit dem Allmächtigen! „Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam... Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich [vorher] gesegnet. “ (32,27)

    Dies muss jeder Gläubige persönlich erleben, sonst wird er sein Leben lang ringen und streiten. Alles los lassen, und dem HERRN die Lebensherrschaft überlassen. Zu dieser Erkenntnis gekommen, nennt Gott ihn fortan „Isra-El“, Gott streitet (nun für Dich). „Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel“ (32,29). Jakob gibt das Letzte, um seinen inneren Konflikt bis zur völligen Erschöpfung auszutragen und zu stillen. Der Betrüger und Manipulierer Jakob wird zu einem Gottesfürchtigen, jedoch hinkend – zu Erinnerung. Jetzt fürchtet Jakob sich nicht mehr vor Menschen, auch nicht vor seinem Bruder Esau! (Übrigens, deshalb ißt der Jude laut Thora bis heute kein Spannader/Hüftgelenk!)

    Kapitel 34 berichtet von Dina, der Tochter Jakobs, die durch den Fürsten Sichem entehrt wurde. Sichem will dann die (Misch-)Ehe mit ihr eingehen (34,9+21), aber zwei Brüder Dinas, Simeon und Levi (derselben Mutter) nehmen Rache. Sie töten alle männlichen Einwohner der Stadt Sichem zur Zeit ihrer Schmerzen wegen der Beschneidung.

    Kapitel 35 spricht von der Reinigung von Götzen und Schmuck der Fremdvölker, und von dem zweiten Sohn Rachels, Benjamin, dessen Geburt sie nicht überlebt. Kurz danach stirbt auch sein Vater Isaak im Alter von 180 Jahren, und wieder sind es die Söhne, hier Esau und Jakob, die ihn in Kirjat Arba (Hebron) beerdigen.

    Wie einst Abraham und Lot, müssen sich nun auch Esau und Jakob wegen der Größe der Herden trennen. Aus Esaus Nachkommen, auch „Vater Edom“ genannt und dessen Gericht in unserem Prophetenabschnitt in Obadja 1 beschrieben wird, kam das Volk der Amalekiter, das später zum Erzfeind Israels wird. (36,12) Und aus Jakob wurde das Volk Israel, Benei Israel, die Söhne Israel, die wie Jakob trickreich und manipulativ bis heute um ihre Existenz streiten, doch einst die Begegnung erleben werden, Angesicht zu Angesicht (Peniel), mit dem Menschensohn Jeschua HaMaschiach (Jesus der Messias) – und dann ganz auf dem Gott Israels vertrauen.

    - Michael Schneider –


    Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
    Ingo

  3. #3

    Standard Shabbatlesung mit messianisch- jüdischem Kommentar

    „WA’JESCHEW – Und er wohnte“, 1. Mose 37,1 bis 40,23

    Haftara-Prophetenlesung: Amos 2,6 – 3,8

    Das jüdische Volk erinnert sich in diesen Tagen an das Chanukka-Wunder, beginnend Sonntag Abend mit dem ersten Chanukka-Licht. Chanukka ist das achttägige Makkabäerfest, wo der Tempel nach dreijähriger Fremdherrschaft und Entheiligung wieder neu geweiht wurde.

    Kommentar

    Ab Kapitel 37 und dieser Wochenlesung, „WaJeschew“, beginnt die wunderbare Geschichte Josefs, der zum Prototyp des Messias, des „Messias Ben-Josef“, wurde. Eine Abspiegelung der Heilsgeschichte Gottes, durch Jeschua (Jesus) Seinem Sohn.
    Josef der Träumer, sprach davon dass sich alle vor ihm beugen werden, elf Sterne ein Hinweis auf seine 11 Brüder, und auch Sonne und Mond (seine Eltern). Die beiden Träume werden chronologisch gegeben. Erst der Traum von den „Alumot“, den gebundenen Garben, ein Hinweis auf die Vollzahl der Nichtjuden laut Römer 11, und dann der zweite Traum, der von dem spricht, dass in der Endzeit alles, das ganze Universum, vor Ihm beugen wird!! So genau mit Jeschua bei seinem ersten Kommen.
    Die Brüder haßten ihn aufgrund dessen und wollen Josef sprich Jeschua loswerden. Als geliebter Sohn seines Vaters, erhält er das bunte Rock/Gewand (37,3), wie ein König, aber es wurde zerrißen und mit Blut befleckt, wie das königliche Gewand Jesu. Dann der Verkauf, der an den Verrat mit Lohn durch Judas erinnert. Anschließend Josefs Zeit im Kerker, wie Jesus bevor er an die Seite des Vaters, Gottes, sitzt – so war es auch mit Josef.
    Seine Brüder lehnen ihn ab, und in Ägyptern steigt Josef auf zur Gottheit an der Seite des Pharao (Übrigens, die Ägypter damals glaubten an eine Pharao-Trinität!!). Den Brüdern wird er so fremd, so dass sie ihn nicht erkennen, sondern in ihm einen Ägypter sehen. So ist auch Jeschua seinen Brüdern, den Juden, so fremd, nämlich „heidnisch-christlich/ägyptisch“, dass sie als ganzes Volk ihn bis heute nicht erkennen können!
    Man kann noch viele Parallelen finden, ein gründliches Lesen ist sehr zu Empfehlen!

    Die Geschichte Josefs hat auch Parallelen zur Davidsgeschichte (ja, der Messias kommt aus dem Hause David). Beide sind Hirten und werden von ihren Brüdern abgelehnt. Josef beginnt mit 17 Jahren zu wirken (1. Mose 37,2), David wird im selben Alter zum König gesalbt, doch vergehen noch dreizehn schwere Jahre, bis er als König den Thron einnimmt. So auch Josef: Mit 30 Jahren sitzt er ‘zur Rechten’ des Pharao – wie auch Jesus, im Alter von 30 seine Aufgabe auf Erde begonnen hat (Lukas 3,23). Josef wie David kommen von einer besonderen Mutter – manche jüdischen Ausleger erklären damit die Diskriminierung Davids seitens seiner Brüder.

    Kapitel 38 unterbricht den Fluss der Geschichte und spricht von der Affäre zwischen Jehuda (Juda) und seiner betrogenen Schwiegertochter Tamar. Jehuda war im vorhergehenden Kapitel derjenige, der verhinderte, dass Josef nicht getötet wurde, sondern nur verkauft (Kapitel 37,26 27). Manche sehen darin den Grund dafür, dass er später beim Jakobsegen (Kapitel 49) belohnt wird und seine Nachkommen das Königtum erhalten. Derselbe Jehuda, von diesem Wort leitet sich der Begriff Jude – jehudi – ab, will in guter Absicht für Nachwuchs und die Fortsetzung der Segenslinie an seine Söhne sorgen. Als der erste Sohn Er stirbt, gibt er die Frau des Verstorbenen dem zweiten Sohn Onan (diese Schwagerehe nennt man Jibum): „Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Samen erweckest.“ (Kapitel 38,8). Als auch Onan stirbt, schickt Jehuda Tamar in ihr Vaterhaus zurück, bis der dritte Sohn, Schela, heiratsfähig würde. Doch die Jahre gehen ins Land und die Zusage gerät in Vergessenheit. Tamar will sich nun selbst ihr Recht verschaffen. Sie legt die Kleider, die sie als Witwe erkennbar machen, ab (38,14). All die Jahre war sie treu gewesen, und jene Kleider hatten sie mit einem Schutz umgeben und vor Bösem bewahrt. Dies kehrt sie nun ins Gegenteil: Sie setzt die Maskerade der Sünde auf. Aus Zorn und mit Rachegedanken verkleidet sie sich als Hure, und Jehuda geht ihr ins Garn (Sprüche 7). Als Ihr Spiel offenbar wird, sagt Jehuda: „Sie hat recht, ich bin schuldig...“. Tamar wird die Mutter von Peretz und Serach (38,25 und 26). Zwillinge wie Esau und Jakob, Jehudas Vater, und auch hier drängt sich der Jüngere (Peretz) nach vorn!
    Als Tamar dem Jehuda die drei Pfandsachen vorhält und sagt: „Erkennst Du, bitte...“ (haker na; 38,25), so erinnert uns dieser Spruch an die Worte Jehudas, als er seinem Vater gegenübertrat und ihm mit denselben Worten das Kleid Josefs zeigte und sagte: „Erkennst Du, bitte...“ (1. Mose 37,32). Wie du mir, so ich dir!

    Es stellt sich die Frage, warum zwei ‘legitime’ Ehen ohne Nachwuchs bleiben und durch die Unzucht des Vaters die Linie weitergeht, die dann zur Dynastie des Königs David und letztlich des Messias führt? Gott hat es zugelassen. Es hatte sicher einen Grund, warum diese Affäre gerade hier platziert wurde.
    Oder will diese Zwischengeschichte uns ein näheres Bild von dem Bruder Judah geben? Er soll es ja sein, der später – im Kapitel 49,8-11 – die große Verheißung bekommen wird. Darum war es wohl wichtig, dass uns Jehudas Ernstheit und Werten der Fortsetzung des Segens vorgestellt wird.

    Tamar ist sogar einst der vier ‘nicht-jüdischen’ Mütter (Rahab, Tamar, Ruth und Batsheba), die im ersten Kapitel im Matthäus-Evangelium erwähnt und aufgelistet wurden ist! Andere Mütter wurden – interessanterweise – gar nicht erwähnt!!

    Kapitel 39 zeigt ein weiteres und wichtiges Prinzip/Grundlage des Glaubens. Als der junge Josef im Hause Potifars von der Frau verlockt wurde, tat er genau was jeder Mensch auch heute tun soll. Vers 12 spricht davon, dass Josef entfloh!! Ja, er versuchte nicht einmal zu diskutieren oder sich selbst zu testen, er verließ sofort den Raum! So sollen auch wir handeln. Sollen wir vor einer verführerlichen Versuchung stehen, ist der biblische Rat: Fliehe (von diesem Ort)! Salomo wußte Bescheid, er erkannte die Schwäche des Menschen hier, und empfiel dasselbe in Sprüche 5,8 und Kapitel 7. Sagt nicht, ich bin stark genug, mir wird es nie passieren – einfach, flieh!

    Zum Schluß die letzten Verse uns zum Trost von unserem Prophetenabschnitt aus Amos 3: „Denn Gott der HERR wird nichts tun, Er hätte denn Seinen Ratschluß offenbart, Seinen Knechten, den Propheten. Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Gott der HERR redet, wer sollte nicht weissagen?“ Verse 7 und 8

    - Michael Schneider –


    Shabbat Shalom
    Ingo


 

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