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  1. #1
    Victor Gast

    Standard Shabbat-Lesung und Kommentar

    „Schlach – Sende“,
    4. Mose 13,1-15,41
    Haftara-Prophetenlesung: Josua 2,1-24

    Kommentar:
    Unsere Parascha, Schabbatlesung, dieser Woche handelt von den Zwölf Kundschaftern. Das selbe Wort für Kundschafter in der Ursprache der Bibel heißt „méragel“, was heute für Spion benutzt wird - d.h. Mose sandte den „Mossad“, um das versprochene Land auszuspionieren: Ob es bewohnt ist, ob es militärisch stark ist, ob die Städte ummauert sind oder es nur Zeltstädte gibt und ob es fruchtbar oder bodenarm sei.(13,18-20). Das sind legitime Fragen, die verantwortliche Menschen gerne wissen wollen und sollen.

    Zwar bestätigten die verängstigten Kundschafter, als sie zurückkehrten, dass sie ein „Land, wo Milch und Honig fließen“ fanden (13,27) – doch was zehn von ihnen mit den menschlichen Augen sahen, waren die Riesen (anakim).
    Das flößte ihnen Angst sowie Un- und Kleinglauben ein! Darum endet diese Parascha mit dem Gebot der Zizzit, die Quasten/Schaufäden am Oberkleid: „...ihr sollt sie ansehen und dabei an alle Gebote des HERRN denken und sie tun, und ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen nachfolgen...“ (Kapitel 15,39) Von nun an sollen eure Augen auf Gottes Wort, d.h. auf Ihn gerichtet und fokussiert sein, und nicht was um euch her passiert.
    (Übrigens, vom Vers 23 in Kapitel 13 stammt das heutige Touristiksymbol Israels: eine Weinranke, die von zwei Personen an einer Stange getragen wird.)

    Das Volk hörte auf die Mehrheit, auf die Zehn Kundschafter und deren hoffnugslosen Bericht. Ganz demokratisch. Aber Gott ist nicht immer demokratisch, Gott wählt oft die „Minderheit“, ja, die Übriggebliebenen, die auf Seiner Seite treu und vertrauend auch durch tiefe Täler gehen.

    Der negative Bericht zog ein harte Strafe nach sich: „Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Sünden tragen, und ihr sollt erkennen, was es ist, wenn Ich mich abwende!“ (Kapitel 14,34). Das war ein riesiger Schock für das Volk, das sich so sehr auf das Gelobte Land freute. Die Generation des Auszuges würde in der Wüste sterben, nur ihre Kinder sowie Josua und Kaleb würden des Verheißene Land sehen.

    Josua und Kaleb sahen, wie das Murren Mose beeinflusste, deshalb brachten sie es zum Schweigen: „Laßt uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir können es sicherlich überwältigen!“ und anschließend: „Es ist ein sehr sehr gutes Land. Wenn der HERR Gefallen an uns hat (wörtlich ‘chen’: Gnade gibt), so wird Er uns in dieses Land bringen und es uns geben...“ (14,7-8). Das sind Worte des Glaubens.
    Aber die Mehrheit der Kundschafter entmutigten das Volk und sagten: „Wir können nicht gegen das Volk hinaufziehen, denn es ist stärker als wir.“ Daraufhin wollte Gott das Volk vernichten, hatten sie bislang nicht schon genügend Groß- und Wundertaten Gottes erlebt? Waren diese Wunder schon vergessen? Dann flehte Mose vor Gott, der „langsam zum Zorn und groß an Gnade“ ist, um Vergebung. Er trat wieder in den Riß für sein Volk, was darin resultierte, dass Gott „nach seinem (Moses) Wort“ vergab. Diese Eigenschaft eines echten Fürbeter von Mose ehrte auch König David später im Lobpsalm 106: „Da gedachte er, sie auszurotten, wäre nicht Mose gewesen, sein Erwählter. Der trat in die Bresche vor ihn, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden.“ (Vers 23) Möge es uns ermutigen, genau so für unser Volk in den Riß zu treten wie einst Mose!

    Das Wort für „kundschaften“ hier in unserem Kontext lautet „tar“ oder „latur“, wovon heute das hebräische Wort für Tourist abgeleitet wird: tajar. Möge der im Ausland lebende Bibelgläubige Israel heute so sehen, wie einst Josua und Kaleb, durch Gottes verheißene Augen und im Glauben, und sich nicht von den Gefahren abschrecken lassen.

    Nachdem die Strafe vorüber war, d.h. nach 40 Jahren, schickte Josua selbst Kundschafter, aber diesmal nur zwei, (vielleicht wollte hier Josua eine Wiederholung des vorigen Falles verhindern?) – darüber lesen wir in unserer Haftara, dem Prophetenabschnitt dieser Woche, in Josua 2.

    - Michael Schneider –

  2. #2
    Victor Gast

    Standard

    Schabbat-Lesung
    „Mattot – Stämme“,
    4. Mose 30,2 32,42
    Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 1,1-2,3

    Auszug aus dem Wochenabschnitt:

    Und Mose redete mit den Fürsten der Stämme der Kinder Israel und sprach: das ist's, was der HERR geboten hat: Wenn jemand dem HERRN ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, daß er seine Seele verbindet, der soll sein Wort nicht aufheben, sondern alles tun, wie es zu seinem Munde ist ausgegangen. Wenn ein Weib dem HERRN ein Gelübde tut und sich verbindet, solange sie in ihres Vaters Hause und ledig ist, und ihr Gelübde und Verbündnis, das sie nimmt auf ihre Seele, kommt vor ihren Vater, und er schweigt dazu, so gilt all ihr Gelübde und all ihr Verbündnis, das sie ihrer Seele aufgelegt hat. Wo aber ihr Vater ihr wehrt des Tages, wenn er's hört, so gilt kein Gelübde noch Verbündnis, das sie auf ihre Seele gelegt hat; und der HERR wird ihr gnädig sein, weil ihr Vater ihr gewehrt hat. Wird sie aber eines Mannes und hat ein Gelübde auf sich oder ist ihr aus ihren Lippen ein Verbündnis entfahren über ihre Seele, und der Mann hört es, und schweigt desselben Tages, wenn er's hört, so gilt ihr Gelübde und Verbündnis, das sie auf ihre Seele genommen hat. Wo aber ihr Mann ihr wehrt des Tages, wenn er's hört, so ist ihr Gelübde los, das sie auf sich hat, und das Verbündnis, das ihr aus den Lippen entfahren ist über ihre Seele; und der HERR wird ihr gnädig sein. Das Gelübde einer Witwe und Verstoßenen, alles Verbündnis, das sie nimmt auf ihre Seele, das gilt auf ihr. Wenn eine in ihres Mannes Hause gelobt oder sich mit einem Eide verbindet über ihre Seele, und ihr Mann hört es, und schweigt dazu und wehrt es nicht, so gilt all dasselbe Gelübde und alles Verbündnis, das sie auflegt ihrer Seele.

  3. #3
    Victor Gast

    Standard

    Schabbat-Lesung
    „Massei – Wanderungen“,
    4. Mose 33,1 36,13
    Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 2,4-28; 3,4 und 4, 1-2

    Auszug aus dem Wochenabschnitt:
    Das sind die Reisen der Kinder Israel, da sie aus Ägyptenland gezogen sind mit ihrem Heer durch Mose und Aaron. Und Mose beschrieb ihren Auszug, wie sie zogen nach dem Befehl des HERRN, und dies sind die Reisen ihres Zuges. Sie zogen aus von Raemses am fünfzehnten Tag des ersten Monats, dem zweiten Tage der Ostern, durch eine hohe Hand, daß es alle Ägypter sahen, als sie eben die Erstgeburt begruben, die der HERR unter ihnen geschlagen hatte; denn der HERR hatte auch an ihren Göttern Gericht geübt. Als sie nun von Raemses auszogen, lagerten sie sich in Sukkoth. Und zogen aus von Sukkoth und lagerten sich in Etham, welches liegt an dem Ende der Wüste. Von Etham zogen sie aus und blieben in Pihachiroth, welches liegt gegen Baal-Zephon, und lagerten sich gegen Migdol. Von Hachiroth zogen sie aus und gingen mitten durchs Meer in die Wüste und reisten drei Tagereisen in der Wüste Etham und lagerten sich in Mara. Von Mara zogen sie aus und kamen gen Elim; da waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmen; und lagerten sich daselbst. Von Elim zogen sie aus und lagerten sich an das Schilfmeer. Von dem Schilfmeer zogen sie aus und lagerten sich in der Wüste Sin. Von der Wüste Sin zogen sie aus und lagerten sich in Dophka. Von Dophka zogen sie aus und lagerten sich in Alus. Von Alus zogen sie aus und lagerten sich in Raphidim, daselbst hatte das Volk kein Wasser zu trinken. Von Raphidim zogen sie aus und lagerten sich in der Wüste Sinai. Von Sinai zogen sie aus und lagerten sich bei den Lustgräbern

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    Shabbat Shalom uns allen!

    Victor

  4. #4
    Victor Gast

    Standard Schabbat-Lesung und Kommentar

    „Massei – Wanderungen“,
    4. Mose 33,1 36,13
    Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 2,4-28; 3,4 und 4, 1-2

    Kommentar:
    Unser Wochenabschnitt ist die letzte und abschließende Lesung im 4. Buch Mose der Thora, auf Hebräisch Bamidbar (dt. In der Wüste). Dieser Abschnitt wird immer während der „drei Bedrängniswochen“, wo der Jude um die Zerstörung des Jerusalemer Tempel trauert, gelesen.
    In Kapitel 33 werden alle Stationen in der Wüste nach dem Auszug aus Ägypten benannt, da wo die Kinder Israel sich niederließen und ein Lager errichten, wie von Raamses nach Sukkota u.s.w. Ja, die ganze Route der Wüstenwanderung wird hier gegeben. Wir finden Orte wie Jotvata, die heute nach über 3300 Jahren wieder benannt und aufgebaut wurden. Auch in unserem persönlichen Wandel mit Gott erleben wir viele Stationen, bis wir das eigentliche Ziel erreicht haben. Die Geschichte Israels während der Wüste als "Vorbild" hat schon Paulus in 1. Korinther 10 aufgegriffen.
    Ferner wird der Tod Aarons auf dem Berg Hor genau im 40. Jahr des Auszuges aus Ägypten erwähnt und schließt mit dem göttlichen Auftrag, alle Bewohner des Landes Kanaans zu vertreiben und die Relikte fremden Kultes vollständig zu beseitigen. Es wird vorhergesagt, dass Überbleibsel ‚zum Dorn im Auge’ und und ‚zu Stacheln in euren Seiten’ werden müssen. Diese Vorhersage hat sich, wie man bis heute sehen kann, bestätigt.

    Kapitel 34 zeichnet die Grenzen Israels und nennt die von Gott bestimmten Stammesführer, die an der Aufteilung des Landes mitwirken sollen. „Mit Moses Worten DIES IST DAS LAND beginnt die Realität. ... Für manche ist Israel ein Minderheiten diskriminierendes Monster, für andere ein Vorzimmer zum Himmel. Beides entspricht nicht der Realität. Daher ist es wichtig, über Israel nicht Inspirationen, sondern Informationen zu bekommen. Dies ist das Land! Ein anderes Israel gibt es nicht.“

    Im 35. Kapitel lesen wir von den 48 Städten (inkl. den sechs Zufluchtsorte) für die Leviten, die verantwortlich sind für den Gottesdienst. Mit einem ganz gerechtem Prinzip: „Von dem [Stamm], der viel hat, sollt ihr viel nehmen, und von dem, der wenig hat, sollt ihr wenig nehmen; jeder [Stamm] soll entsprechend dem Erbteil, das er erben wird, [einige] von seinen Städten den Leviten geben.“ (Vers 8).

    Unsere angepasste Haftara, der Prophetenabschnitt dieser Woche aus Jeremia 2, spricht davon, wie das Volk Israel unhorsam war in Sachen der genau angegebenen Vorschriften Gottes bei der Einnahme des Landes: „So spricht der HERR: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, daß sie sich von mir entfernt haben und dem Nichts nachgelaufen und [selber] zu Nichts geworden sind?“ (Vers 5)
    Oder der Vers, der auch für heute leider noch gilt: „Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.“ (Vers 13) Ja, man sucht auch heute Antworten an falschen Plätzen, anstelle das „lebendige Wasser“ des HERRN nachzufragen, die in Jesus dem Messias gefunden kann.

    „Ich hatte dich (Israel) gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete [Reben] eines fremdartigen Weinstocks!“ (Vers 21)
    Doch Gott sei dank, dass der HERR dem Bund weiter treu unabgesehen Israels Untaten und diese Hoffnung steht noch am Kapitelsanfang:
    „Geh und rufe in die Ohren Jerusalems: So spricht der HERR: Ich erinnere mich - dir [zugute] - an die Gnade/Treue deiner Jugendzeit, an die Liebe deiner Brautzeit, wie du hinter mir hergingst in der Wüste, im unbesäten Land.“ (Jer. 2,2)
    Da liegt unser Vertrauen, auf dem Felsen Israels, das „Wasser des Leben“ schenkt.

    - Michael Schneider –

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  5. #5
    Victor Gast

    Standard

    Schabbat-Lesung
    „Re´eh - Siehe“,
    5. Mose 11,26 – 16,17
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 54,11-55,5

    Auszug aus der Lesung:

    Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen so ihr gehorchet den Geboten des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, so ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes, und abweichet von dem Wege, den ich euch heute gebiete, daß ihr andern Göttern nachwandelt, die ihr nicht kennt. Wenn dich der HERR, dein Gott, in das Land bringt, da du hineinkommst, daß du es einnehmest, so sollst du den Segen sprechen lassen auf dem Berge Garizim und den Fluch auf dem Berge Ebal, welche sind jenseit des Jordans, der Straße nach gegen der Sonne Niedergang, im Lande der Kanaaniter, die auf dem Blachfelde wohnen, Gilgal gegenüber, bei dem Hain More. Denn ihr werdet über den Jordan gehen, daß ihr hineinkommet, das Land einzunehmen, das euch der HERR, euer Gott, gegeben hat, daß ihr's einnehmet und darin wohnet. So haltet nun, daß ihr tut nach allen Geboten und Rechten, die ich euch heute vorlege.

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    Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom!
    Victor

  6. #6
    Victor Gast

    Standard Shabbat-Lesung und Kommentar

    „Schoftim – Richter“,
    5. Mose 16,18 bis 21,9
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 51,12 – 52,12

    Wir befinden uns im jüdischen Monat Elul, der Selichot-Monat, während dem der Jude früh morgens aufsteht und Vergebungsgebete spricht. Ein Monat der Umkehr und Buße, in dem wir unser Herz vor dem großen Gerichtstag des Neujahrs vorbereiten, was am Versöhnungstag, Jom Kippur (d.J. 9.Okt.) zum Höhepunkt und Abschluß kommt. Während dieser Tage sollte man besonders vorsichtig sein – so die jüdischen Weisen – jemanden zu richten, denn Gott – wie es auch im Neuen Testament steht – wird uns mit demselben Maß richten. Darum seid barmherzig, so dass der HErr auch euch gegenüber gnädig sein kann. Kommentar:
    Unser Schabbatabschnitt beginnt mit der Warnung an die Richter (Schoftim) und die „Aufseher“ (Schotrim, das ist der heutige Begriff für Polizisten). Damals wie auch heute sind Menschen in diesen beiden staatlichen Ämtern anfällig für Korruption und Bestechung. Darum lesen wir die warnenden Worte Moses in seiner Abschiedsrede: „Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Denn das Bestechungsgeschenk macht die Augen der Weisen blind und verdreht die Sache der Gerechten. Der Gerechtigkeit [und nur] der Gerechtigkeit sollst du nachjagen... “
    Mose wußte, wie leicht es Richter und Polizisten aufgrund ihrer Autorität haben, das Zepter auf Druck von Menschen verlockend zugunsten des Stärkeren zu richten, darum der Aufruf: Richte Dein Auge auf die Gerechtigkeit, die göttliche, und jage ihr nach!
    Da wir, wie es auch Paulus in 1. Korinther 10 vergleicht, Gottes Handeln an Israel als Vorbild für unser Glaubensleben sehen, sind diese harten Straffälle im 5. Mose 17 auch heute geistlich zu sehen. „Wenn einer in deiner Mitte, in einem deiner Tore,... was Böses in den Augen des HERRN, deines Gottes, tut und indem er seinen Bund übertritt“, der soll „draußen getötet werden“. Wie es schon David in Psalm 139 sagt: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist...“ Ja, das wir es dann herausschneiden und es „außerhalb des Lagers verbrennen oder steinigen“.
    Erschaffe in uns ein reines Herz, sollen wir täglich verlangen.

    Wie Ihr seht, kann man auch diese „alttestamentlichen“ Thoratexte im geistlichen Sinne heute verstehen. Alles Unreine soll aus unserer Mitte entfernt werden.
    Und wiederholt wird vom Volk Gottes verlangt, dass es: „von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken abweicht, damit er die Tage in seiner Königsherrschaft verlängert...“ Wie können wir von der Thora, Gottes Wegweisung, abweichen? Wenn sich unser Herz über unsere Brüder erhebt – lesen wir. Wenn Hochmut und Ergeiz an die Stelle von Demut treten, die der HERR von uns verlangt.

    Dennoch finden wir unseren Trost in den Versen unseres Prophetenabschnittes, in Jesaja 51,12:
    „Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, daß du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt...“
    und die Hoffnung in den kommenden Erlöser, der Messias, den jeder sehen wird: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der [frohe] Botschaft bringt, der Frieden verkündet, der gute Botschaft bringt, der Heil verkündet, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König! ... Denn Auge in Auge sehen sie, wie der HERR nach Zion zurückkehrt. Brecht [in Jubel] aus, jubelt allesamt, ihr Trümmerstätten Jerusalems! Denn der HERR hat sein Volk getröstet, hat Jerusalem erlöst! Der HERR hat seinen heiligen Arm entblößt vor den Augen aller Nationen, und alle Enden der Erde sehen die Rettung unseres Gottes. „Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade wird nicht von dir (Israel) weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der HERR, dein Erbarmer.“

    - Michael Schneider -

    Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
    Victor

  7. #7
    Victor Gast

    Standard

    Schabbatlesung
    „Ki Teze – Wenn du ausziehst", 5. Mose 21,10 – 25,19;
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 54,1 –10

    Auszug aus der Lesung:

    Wenn du in einen Streit ziehst wider deine Feinde, und der HERR, dein Gott, gibt sie dir in deine Hände, daß du ihre Gefangenen wegführst, und siehst unter den Gefangenen ein schönes Weib und hast Lust zu ihr, daß du sie zum Weibe nehmest, so führe sie in dein Haus und laß sie ihr Haar abscheren und ihre Nägel beschneiden und die Kleider ablegen, darin sie gefangen ist, und laß sie sitzen in deinem Hause und beweinen einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter; darnach gehe zu ihr und nimm sie zur Ehe und laß sie dein Weib sein. Wenn du aber nicht mehr Lust zu ihr hast, so sollst du sie gehen lassen, wohin sie will, und nicht um Geld verkaufen noch versetzen, darum daß du sie gedemütigt hast. Wenn jemand zwei Weiber hat, eine, die er liebhat, und eine, die er haßt, und sie ihm Kinder gebären, beide, die liebe und die unwerte, daß der Erstgeborene von der unwerten ist, und die Zeit kommt, daß er seinen Kindern das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der liebsten zum erstgeborenen Sohn machen für den erstgeborenen Sohn der unwerten, sondern er soll den Sohn der unwerten für den ersten Sohn erkennen, daß er ihm zwiefältig gebe von allem, was vorhanden ist; denn derselbe ist der Erstling seiner Kraft, und der Erstgeburt Recht ist sein.

    http://www.israelheute.com/


    Shabbat Shalom
    von Victor

    PS. Seht hierzu auch den Forenbeitrag von watch:
    http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=3694

  8. #8
    Victor Gast

    Standard

    Schabbat-Lesung und Kommentar
    „Ki Tawo – Wenn du kommst“,
    5. Mose 26,1 29,8
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 60,1 22

    Kommentar

    Die Betonung in der Schabbat-Lesung dieser Woche liegt auf den Erstlingen aller Frucht des Erdbodens, „wenn du ins Land kommst, das der HErr, dein Gott, dir als Erbteil gibt“ (26,1-2). Es handelt sich also um ein Gebot, das mit dem Land Eretz Israel verknüpft ist! Jedesmal als die Person die Erstlingsfrüchte dem HErrn brachte, betonte er seine Dankbarkeit und Verbundenheit mit dem Land und Volk. Dies ist hier das Thema.

    Nachdem Mose abermals die Großtaten und Wunder Gottes aufgezählt hat, dass Gott aus Jakob eine starke und zahlreiche Nation machte, führt Gott sie ins verheißene Land, in dem Milch und Honig fließen.
    Und nun danke, und freue Dich! „Und du sollst dich an all dem Guten freuen, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat...“ (Vers 11)
    Hier finden wir das Prinzip: Wahre Freude kommt von Geben! Man brachte dem Herrn die Erstlinge der Frucht, also sein Bestes (wie es Abel tat!), und dies führte zu vollkommener innerer Freude.
    Ich sehe es so: wie eine Interaktion, Wechselwirkung, eine Hand erhält dankbar vom HERRN und die andere Hand schenkt aus und gibt, wo es gebraucht wird und zum Segen sein kann. Wie ein Gefäß Gottes Ihm zum Dienste. Niemals die Hände voll lassen (denn so können sie nicht neu gefüllt werden). Immer in Bewegung bleiben, eine Hand nimmt und die andere gibt.
    König Salomo fügt hier seine Weisheit hinzu: „Ehre den HERRN mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages! Dann füllen deine Speicher sich mit Vorrat, und von Most fließen über deine Keltern.“ (Sprüche 3,9 10)
    Salomo kannte das Geheimnis.

    Das Darbringen der Erstlinge wird mit Gebet begleitet (Vers 26,15): „Blicke herab von deiner heiligen Wohnung vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben...“, und folgt mit der Erinnerung, die Gebote mit Herz und Seele zu bewahren (Vers 16).

    Im Kapitel 27 lesen wir, dass ihnen befohlen war, die Thora auf Stein niederzuschreiben, sobald die Kinder Israel ‘den Jordan überquert hatten’. Wenn man die Situation mit dem persönlichen Wandel und der Nachfolge vergleicht, und das Verheißene Land das Himmelreich Gottes ist, sehen wir die Verheißung des Neuen Bundes aus Jeremia 31: „Ich werde ihnen das Gesetz (die Thora) aufs Herz schreiben“.
    Im Vers 8 finden wir eine interessante Endung, sie lautet im Hebräischen: „ba’er hetev - gut deutlich und erklärbar machen.“ Daraus lesen die orthodoxen Juden, und sie folgen darin der jüdischen Tradition, dass zu dieser Zeit nicht nur die schriftliche Thora, sondern auch die mündliche Thora gegeben wurde – die später im Kernwerk Mischna ihre gültige Gestalt gefunden hat.
    Mose setzt seine Anweisungen fort, bevor sie (ohne ihn) den Jordan überquerten. Sechs Stämme werden auf dem Segensberg Garizim versammelt, und die anderen sechs auf dem Berg des Fluches, dem Ebal, worauf eine lange Liste von „Verflucht sei, wer” folgt (Verse 15-26).
    Kapitel 28 beginnt mit einer Aufstellung des Segens, der über das Volk kommen soll, wenn es der Stimme des HERRN, seines Gottes, gehorchen würde.
    „Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang.“ (28,6) Dies gebraucht man bis heute als Formel für einen wohlgemeinten Wunsch. „Der HERR wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun...“ lesen wir.

    Aber Mose kannte seine Leute und darum folgt eine viel längere Liste von „wenn Du aber nicht auf die Stimme des Herrn hörst, ...”. Da werden im Folgenden alle Verse von „Gesegnet-bist-du (hebr. baruch ata)’ zu ‘Verflucht-bist-du (hebr. arur ata)‘ umgewandelt. In dieser Liste vom 16. bis zum 69. Vers wird alles erwähnt, was man sich und keinem anderen wünscht. Wir lesen in Vers 28,28: „Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Geistesverwirrung.“ Auch Vers 53 hat sich leider verwirklicht in der Geschichte des jüdischen Volkes, als die Stadt Jerusalem über ein Jahr belagert war – wir erfahren es aus den Propheten und von Nehemia.

    Und warum wird all dies Schlimme eintreffen? „Dafür, dass du dem HERRN, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen gedient hast...“

    Nach diesen harten Worten und Warnungen finden wir jedoch in unserem messianischen Kapitel in Jesaja 60 Trost. Nach den vielen Leiden in der jüdischen Geschichte, die sich leider alle erfüllt haben, wird es einmal doch zu den Verheißungen ‘Gesegnet bist du’ kommen – aber erst wenn die Verheißung:
    „Steh auf, werde Licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen“ sich im Messias Jeschua erfüllt hat!

    - Michael Schneider -

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    Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
    Victor

  9. #9
    Vico Gast

    Standard Lesungen und Kommentar

    „BERESCHIT – Am Anfang“, 1.Mose 1,1-6,8

    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 42,5 – 43,10

    Kommentar

    Mit den Worten „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ beginnt das Schreiben Gottes an die Menschen. Auch beginnt die jährliche Thoralesung erneut von vorn. Die Rabbiner sagen hier, jedes Jahr wird der Gläubige aufs Neue mit Neuem aus dem selben Text von Gott erleuchtert und inspiriert. Ich füge hinzu, der Mensch ist auch jedes zusätzliche Jahr auf einer anderen geistlichen Stufe in seinem Glaubensleben mit Gott, heute sind ihm eben andere Sachen wichtiger oder anderes spricht das Herz an, was man im vorigem Jahr gar nicht so berücksichtigt und daher überlesen hatte. Darum sollte man nie in Bezug auf Gottes Wort sagen: „Das habe ich ja schon ’mal gelesen!“

    Die Thora fängt mit dem Buchstaben „Beth“ an und endet mit dem Buchstabe „Lamed“, was wiederum das Wort „Lew“ ergibt, das Herz heißt. Ja, man soll sich die Thora ins Herz schreiben, wie es einst – laut Jeremia 31 – und es einmal wird! Das Herz soll der Schwerpunkt der Thora sein.

    In unserer Parascha, dem Schabbatabschnitt, geht es um die Schöpfung der Welt bis hin zur Zeit Noahs. D.h. vom Erschaffen bis hin zum Vernichten durch die Sintflut. Innerhalb von knapp sechs Kapiteln bündeln sich über 1500 Jahre! In dieser Zeitspanne lebten zehn Generation von Adam bis Noah. Was für eine kurze Berichterstattung für eine lange Zeit des Geschehens!

    Eins muss uns jedoch im Schöpfungskapitel 1 auffallen, wie kommt es, dass es vom ersten Tag an Licht war, Gott jedoch erst am vierten Tag die Sonne und den Mond schuf? Was für ein Licht war es? Es war das Licht und die Herrlichkeit Gottes, die schien, so wie es wieder in der Endzeit geschehen wird.
    Am dritten Schöpfungstag fällt auf, dass dort zweimal „Und es ward gut“ steht. Das wird so erklärt: Weil an diesem Tag das Trockene (Erde) und das Meer sowie die Samen der Frucht erschaffen worden sind. Darum wurde es ein Begriff im Volksmund unter den Juden, dass alles Dritte „doppel-gut“ ist (hebr. „pa’amaim ki tov!“). Aus diesem Grund wird auch bevorzugt am „dritten Tag“ der Woche geheiratet, für die Frau ein „gut“ und für den Mann ein „gut“!

    Der Mensch wurde als letztes geschaffen, am sechsten Tag, danach ruhte Gott „von all seinen Werken“. Auffallend jedoch ist, dass Gott den sechsten Schöpfungstag nicht wie bei der Erschaffung seiner anderen Werke mit „Und es ward gut“ abschloss! Oft wird gelehrt, dass Gott nach der Erschaffung des Menschen gesagt hat: „Und es ward sehr gut!“. Diesen Satz hat Gott jedoch nicht direkt nach der Erschaffung des Menschen gesprochen, sondern erst, als er ALLES ansah, was Er gemacht hatte (1.Mose 1,31). Die Juden legen das so aus: Dem Menschen gab Gott die freie Wahl, Ihm zu folgen oder gegen Ihn zu rebellieren, d.h. gut oder böse zu sein. Es liegt also in unseren Händen, ob am Ende Gott sagen kann: „Und es ward gut!“
    Übrigens, der Name des ersten Menschen Adam, stamm von dem hebräischem Wort „Adama“ was für Erde steht – „da bildet Gott, der HERR, den Menschen (adam), aus Staub vom Erdboden (adama)...“ (Vers 2,7)
    Die ersten drei Verse im zweiten Kapitel sind der Schabbatspruch vor dem Wein- und Brotsegen, in denen die Heiligung und die Ruhe des siebten Tag zum Ausdruck kommt.

    Dann lesen wir von der perfekten Gemeinschaft, die der Mensch mit seinem Schöpfer im Garten Eden (Gan Eden) hatte, die einzige Aufgabe des ersten Menschen war die Namensgebung der Tiere. Was für ein Job! Doch dann, als Adam wahrscheinlich gerade dabei war, die Tierpaare zu benennen, sah Gott: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei!“ So schuf Er aus Adams Rippe die Frau. Danach aber kam die Versuchung, und die Sünde kam in die Welt und Schamloses wurde zu Scham. Adam und Eva versteckten sich hinter einem Baum, Jeschua dagegen, das sündenfreie Lamm Gottes, hing offen entblößt – nackt – VOR dem Baum (dem Kreuz)!

    Hier finden wir auch schon in der ersten Parascha die (Er)Lösung zu der Schlange / Satan, wir lesen in Kapitel 3,15 was hinterher in Offenbarung 12,9 bestätigt wird: „Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt...“

    Die Verlockung und verführerischen Versuchungen des Teufels – bis heute bietet er uns die sündvolle giftige Frucht an, wie die verführerischen Wege der Hure in Sprüche 7 deren Wege „zum Scheol hinabführen zu den Kammern des Todes“. Man verspricht uns den Himmel, wie man sagt, so tat es die Schlange, sie versprach ihnen „wie Gott zu sein“ (Vers 5).

    In unserer Parascha finden wir nicht nur den ersten sterblichen Menschen, sondern auch den ersten Entrückten: Hennoch (eigentlich Hannoch – was „einweihen“ bedeutet, da er hier den Begriff der großen künftigen Entrückung einweihte; 1. Mose 5,24). Zum ersten Mal findet sich der Begriff „entrückt“, auf Hebräisch lakach. Im Alter von 365 wurde er entrückt – er war so alt wie die Tage des solarischen Jahres!

    Warum gab man eigentlich nicht den Namen der Frucht bekannt? Sei es Apfel, Trauben oder eine Feige? Dies geschah, damit kein Schandmal über dieser Frucht stehe und der Mensch sie trotzdem essen darf. Diese Frucht würde sonst bis heute verflucht sein.

    Ende Kapitel 2 lesen wir von dem wichtigsten Dreier-Prinzip der Ehe:
    1. Vater und Mutter zu verlassen
    2. seiner Frau anhängen („dawak“, der hebräische Begriff für „kleben“) und
    3. zu einem Fleisch werden.
    Das heisst wörtlich, wie es in anderen Bibelstellen bestätigt wird, der Mann soll seine Frau mehr und mehr kennenlernen, das ist seine Lebensaufgabe. Dies bedeutet laut Bibel wahre Liebe – die nicht immer eine Sache von Gefühlen ist!

    In Kapitel 4 lesen wir vom ersten Mord in der Weltgeschichte, der nur aus reinem Neid gegenüber dem eigenen Bruder geschah. So wurde Neid der Urgrund und die Wurzel jedes Mordens und allen Übels – bestätigt auch das Neue Testament.

    Eine Erklärung, warum die ersten Menschen hunderte von Jahre gelebt haben (Beispiel: Methusalem wurde 969 Jahre), bezieht sich darauf, dass sie den nachfolgenden Generationen noch aus erster Hand alles erzählen und Wichtiges weitergeben konnten, so dass es dann später niedergeschrieben werden konnte. Viele erklären sich die lange Lebenszeit mit gesundem Essen. Die eben erwähnte Auslegung meint aber, dass Gott die wenigen Gerechten mit Absicht so lange am Leben erhielt, weil mehr und mehr die Sünde sowie bösartige Menschen die Erde bevölkerten.

    In unserem Prophetenabschnitt, Haftara, aus Jesaja 42 lesen wir von Lob und Preis über die Weltschöpfung Gottes, aber mit einem Atemzug zieht der Prophet den Faden zur Erwählung Israels als Volk Gottes. Von ihm soll das „Licht zu den Nation“ kommen, oder wie Jeschua es der Nichtjüdin am Jakobsbrunnen sagte: das Heil kommt von den Juden!

    - Michael Schneider -

    www.israelheute.com

  10. #10
    Vico Gast

    Standard Schabbatlesungen und Kommentar

    „NOACH – Noah“, 1. Mose 6,9 bis 11,32

    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja Jesaja 54,1 – 55,5

    Kommentar

    In diesem Schabbat-Wochenabschnitt begegnen wir einem der ersten Gerechten (hebr.: Zaddik) dieser Zeit – Noah, wo die Gerechtigkeit einer einzelne Person die Menschheit rettete. So ging es durch die ganze Geschichte hindurch, durch Wenige und „Überreste“ war Gott gnädig und hat Israel nicht ausrotten lassen. Es war eine Ära des Bösen wo „gefallene Engel“ unter den Menschen auf Erden herrschten. Es kam sogar so weit, dass es „den HERRn reute, dass er den Menschen auf Erden geschaffen hatte und es machte Sein Herz traurig!“ (6,6), denn alles „war verdorben, denn alles Fleisch hat Sein Weg verdorben auf Erden!“ (6,12).

    Doch Noah „fand Gnade in den Augen Gottes“. Er und seine Familie waren es letztendlich, die die Menschheit vor einer kompletten Vernichtung retteten. Das rettende Mittel dazu war eine Arche, die „innen und außen mit Pech“ zum Schutz „verpicht“ wurde. Das biblische Wort für Pech ist „Kopher“, daraus leitet sich das Wort für Sühne „KAPPARA“ ab. Ja, die Sühne durch das Lamm Gottes, Jeschua, ist unser Schutz vor dem Gericht Gottes und Seinem „verzehrenden Feuer“. Interessant ist auch, dass „von innen und außen“, Gottes Schutz also nicht nur über unser Innerstes (bzw. Herz) sondern auch über unser Äußeres herrschen soll.

    Das Bauen an der Arche, bzw. am Himmelreich Gottes, wurde allen angeboten, und die Tür ist weit offen (Jeschua ist unsere Tür heute). Der Bau der Arche dauerte damals 120 Jahre – viel Zeit zur Umkehr! Doch dann war es so weit, nachdem zwischendurch sicher Zweifel in der Familie auftauchte, begleitet vom Spott der Vorbeikommenden („Wie kannst du nur an so etwas glauben!“). In Kapitel Sieben steht, wie sich die Tür der Arche dann schloss und das Gericht vom Himmel „in Strömen“ fiel.

    In der Endzeit werden die Tage wie die zu Zeiten Noahs sein, man „wird trinken und heiraten, dann aber wird die Flut kommen! (Lukas 17, 26-27; 1. Thess. 5,3) Sieben Tage waren Noahs Familie in der „geschützten“ Arche, bis die Flut am 17. Tag des zweiten Monats (Ijar) begann. Gibt es hier eine Parallele zur Endzeit?

    Wieder sind hier bedeutsame Daten: 17.Ijar, dann 40 Tage Regen, nach 150 Tagen „schlossen sich die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels“, am 17. Tischri ließ sich die Arche auf dem Berg Ararat nieder, dann eine weitere Zeit bis dem 1. Tag des zehnten Monats, „bis die Berggipfel sichtbar wurden“ und dann eine Wartezeit von 40 Tagen, bis Noah das Fenster der Arche öffnete. Dann schickte Noah drei Mal für je sieben Tage einen Vogel hinaus, erst den Raaben, dann die Taube. Am 1. Nissan (1. Monat) „entfernte Noah die Decke von der Arche“ und am 27. Ijar „war die Erde wieder trocken“ und sie verließen die Arche! (8,14-16). Sie waren somit genau 365 (ein biblisches Jahr sind 355 Tage) Tage in der Arche.

    Gott schloss Seinen ersten Bund mit Noah und seinen Nachkommen, der bis heute noch sichtbar ist, denn sobald wir einen Regenbogen sehen, sollen wir uns an diesen Eid Gottes erinnern, dass Er nie wieder solch eine Flut über die Erde bringen wird. Dennoch war sich Gott bewußt, dass „das Sinnen des menschlichen Herzens böse von seiner Jugend an ist“. (8,21; vgl. 6,5) Das bestätigt auch der Prophet Jeremia: „Trügerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es“ (17,9).

    Mit acht Seelen begann Gott mit der Menschheit von vorn. Nach der Sinflut (ab Kap. 9) kamen die ersten Gebote Gottes, wie z.B. das Vermehrungsgebot in Vers 7, doch schon davor lesen wir vom Verbot des Genußes von Blut in Vers 4. Im selben Kapitel lesen wir noch von dem Fluch Noahs über seinen Sohn Ham, dem Vater Kanaans, und damit wurde Kanaan dreimal als „Sklave seiner Brüder“ verflucht!

    Kapitel 10 listet die 70 Völker-Tafel auf, Nachkommen der drei Söhne Noahs. Jafet wurde der Vorvater der europäischen Völker, Ham ist der Vorvater der afrikanischen Völker und Sem (Schem) wurde zum Vater der semitischen Völker inkl. Ismaels Nachkommen d.h. den arabischen Völkern. Kanaaniter und Philister sind jedoch keine Semiten, sondern Hamiten.

    Ca. 300 Jahre nach der Sintflut taucht eine Person mit Namen Nimrod auf, der erste Herrscher, der es wagte, Gott zu widerstehen. (Nimrod kommt von mered – Aufstand, wörtl. „wir werden rebellieren“.) Er wollte Gott ersetzen und dafür einen großen Turm bauen. U.a. errichtete Nimrod Babel/Babylon und Ninive. Die Strafe war Verwirrung aufgrund der vielen Sprachen, so dass sie sich gegenseitig nicht mehr verstanden haben (11,9). Bis heute tragen wir diese Strafe! In der Endzeit jedoch wird es wieder zu einer verständlichen Sprache unter allen kommen, denn Zefanja 3,9 sagt: „Dann aber werde ich den Völkern andere, klare/verständliche Sprache (das ist die genaue Übersetzung!) geben, damit sie alle den Namen des HERRN anrufen und Ihm einmütig dienen.“

    In unsere Haftara, Prophetenabschnitt, in Jesaja 54 lesen wir von der Verstreuung des Volkes Israel unter alle Völkern, aber zum Trost finden wir die Worte des HERRN: „Einen kleinen Augenblick habe Ich dich verlassen, aber mit großem Erbarmen werde Ich dich sammeln. Im aufwallenden Zorn habe Ich einen Augenblick Mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade werde Ich mich über dich erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.“ (7-8)

    Interessant, dann anschliessend der erste ewige Bund mit Gott! So auch mit uns als Gotteskinder. Ein Wort zu „Brith“: als Gott sagte, ich liebe euch, glaubt an mich... bis ich schöre in Meinem Name. Stärker geht es nicht! Er schwor auf Seinen Name! So fest sind in Augen Gottes geschlossene Bunde!! Ein Beispiel: einer der schlimmsten Bunde Israels mit den GIVONIM... die Betrüger, etc. Und trotzdem musste der Bund von Josua eingehalten werden... dann wurde diese Söhne des Todes, GIVONIM, angegriffen. Menschlich gesehen hätten wir gesagt: das ist die Gelegenheit, lass sie jetzt sterben!! Doch Gott war sogar bereit um des Einhalten des Bundes die Naturregeln, das Kosmos, zu ändern!! Liess die Sonne länger scheinen.... Unglaublich! So aber auch wir, als Volk und als Individuellen. Wir sind von Geburt an Todeskinder, doch im Moment wo wir im Bund eingeschlossen sind... ist es hier Chefsache!!

    - Michael Schneider -


 

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