Dann der interessante Vers 16: „...er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein!“ Mose ‘Gott sein’? Was ist hier gemeint? Mose wurde zum Mittler und Repräsentant Gottes, zwischen Menschen und Gott, wie später der letzte Erlöser es für die ganze Menschheit wurde, Jeschua der Messias (1. Tim 2,5).

Mose ein „Gott“, als Mittler zwischen dem Volk und dem Ewigen. Das macht nun den Mittler nicht zu Gott selbst! Ein Mittler vermittelt, also ein „Verbindungsmann“. Nun stellt sich die Frage, wozu denn ein Mittler gebraucht wurde, oder welcher Art Mittler nun Mose war.
Die Hauptaufgabe Mose bestand wohl darin, Israel aus Mizraim (Ägypten) zu führen und ein „Volk“ daraus zu machen, ein Gottesvolk, ein von Gott auserwähltes Volk/Nation. Dieses „Volk“ war es aber schon seit der Verheissung und Erwählung Abraham. Israel war wohl in der Knechtschaft, weshalb auch immer, aber es war kein “verlorenes“ Volk.
Interessant ist, dass Mose nicht der Hohepriester war/wurde, also der Mittler zwischen dem Volk und Gott, der für das Volk vor dem Ewigen eintrat. Sicher machte das Mose auch ein Stück weit, aber für die „Liturgie“, also für die amtliche, öffentliche Form im Gottesdienst, respektive in der Stiftshütte hatte Mose keine Funktion, obwohl er als „Mittler“ dazu den Inhalt für den Kultus gab. Im Privaten brauchte man keinen „Mittler“ zu Gott, wie man das in den vielen Psalmen auch sehen kann.


Wie später der letzte Erlöser...
Also, Mose war kein Erlöser aus einer ewigen Verlorenheit (für Christen ist ja prinzipiell der Mensch ein Verlorener, der der Erlösung bedarf), sondern einer aus einer physischen Knechtschaft. Auch wurde von Jesus von seinen Anhängern, und dazu wurde Jesus ja auch zum König ausgerufen, als Erlöser von den Römern betrachtet und erhofft.

Hat nun dieser „letzte“ Erlöser auch eine Liturgie übergeben? Weshalb wurde der Mittler zu Gott gemacht? Die einzige „Liturgie“ Jesu besteht eigentlich darin, dass bei Pessach beim Brotbrechen seiner gedacht werden soll, sofern es sich in den Evangelien wirklich um das Pessachmahl handelt. Die Gleichnisse Jesu bestätigen den "freien Zugang" zum Ewigen.

Jesu wirken war immer, sagen wir mal „ganzheitlich“. Also Heilung von Krankheit (was ja auch Knechtschaft bedeutet) und in einigen Fällen in Verbindung mit der Vergebung (aber dies nicht immer). Für Israel hat er ganz offensichtlich keine Erlösung geschaffen. Ist nun Israel gescheitert, oder scheiterte der „Erlöser“?



Alef