Es erstaunt einen wirklich, was aus so einem Text theologisch "gezaubert" werden kann. Nun, Kaninchen leben nicht in einem Zauberhut. Ja und der Jude Jeshua war auch kein Engel, wahrlich nicht. Was wohl die Autoren der Schriften dazu sagen würden?
Auserwaehlt, ich bleibe einmal bei deinem Usernamen, ich habe deine Webseite gelesen und bin doch sichtlich erstaunt, zu was für Schlußfolgerungen du dort kommst. Eventuell täte es deinem Wissen gut nicht nur gewisse Bücher als Literaturempfehlung anzupreisen, sondern diese auch zu lesen. Insbesondere die Werke von Johann Maier in Bezug zu Qumran könnten – ja müssten dir eigentlich klar vor Augen halten wessen theologischer Geist in dir zu Tage tritt.
Ich kenne nicht deinen persönlichen Werdegang, es ist auch deine Privatsphäre, allerdings sehe ich nicht nur an deiner Webseite, sondern auch in deinen Texten hier, dass du ein Mensch bist, dem seine Religionsansichten den einzigen Halt im Leben geben und wohl deshalb ringst du so verzweifelt um deine Ansichten, egal wie widrig diese sind. Es ist dein „Fundament“ und ich verstehe sehr wohl, wie wichtig dieses für dein Dasein ist. Allerdings und dies meine ich sehr ernst, ist ein Grund für dein „Einzelkämpferdasein“ nicht darin zu suchen, dass du den richtigen oder falschen Wegen zu Gott folgst, sondern dass du eine unsachliche Militanz zu Tage förderst, die kaum Raum für Annäherung und Dialog erlaubt. Es mag sein, dass du durch deine erlebten menschlichen und religiösen Verletzungen zu so einem Handeln neigst, aber es entschuldigt eben nicht deine Irrungen und Wirrungen.
Und noch ein Wort zu deiner Forderung nach Dialog im Sinne der Bibel. Das ist faktisch unmöglich, denn du beraubst den Inhalten der biblischen Schriften die Ursprünglichen Aussagen und Inhalte und deutest sie gänzlich losgelöst von ihrem Kontext in deine Gedanken- und Glaubenswelt um. Das ist nicht einmal mehr Theologie, sondern reine Phantasterei. Denn man könnte jedes Bibelwort auch auf Krishna oder Buddah umdeuten, wenn man es nur wollte.
Die Schriften der Bibel wollen in ihrem Kontext verstanden sein, denn einzig aus ihrem Kontext erkennt man die Absichten der Autoren. Allerdings und hier greife ich auf Qumran zurück, gab es auch Bewegungen, die alles aus den Schriften auf ihre religiösen Bedürfnisse zu Recht deuteten. Das hat bisher noch nie Bestand in der Religionsgeschichte gehabt, sondern wurde nur zeitweise zum Erfolgsrezept. Langfristig haben sich noch immer alle Deutungensversuche der Schriften als Irrtümer herausgestellt. Das ist eine traurige Wahrheit.
Man sollte es als das nehmen was es ist, eine Nachricht oder auch Botschaft der Autoren an ihre Nachwelt, nicht mehr und nicht weniger.
Und noch eins sei dir gesagt, Israel hat sehr viele Jahrtausende ohne Schriftgut überlebt und dies konnte nur funktionieren, weil Israel eine lebendige Beziehung zu Gott hatte. Kein Buch der Welt, kein Glaube und auch kein Bekenntnis können den Menschen von der persönlichen Hingabe des Menschen zu Gott hin befreien. Letztlich ist genau aus dieser Binsenweisheit das israelitische Prophetentum, ja alle „Helden“ der Bibel hervorgegangen. Und hier erklärt sich, warum immer wieder Israels Glaubenansichten reformieren und erweitert wurden, bis zum heutigen Tage hin. Das geschah nicht, weil man einem starren Buchstabenglauben folgte, sondern weil der Bundesschluss Gottes mit Israel ein ganz wichtiges Element enthält – den Begriff Shma = Höre, höre auf Gott und dies meint wirklich hinhören und eben nicht nur lesen.
In diesem Sinne wünsche ich dir hörende Ohren, sehende Augen und einen wachen Geist, der das erfassen kann, was Gott einst und heute Israel gab.
Absalom
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