Ich selbst glaube nicht an einen manifestierten Teufel.
Wohl tragen wir jenes kleine Teufelchen in uns, das man auch als Ego bezeichnet.
Ich glaube auch nicht, dass Satanisten durch und durch schlechte Menschen sind.
Es ist doch meist eher eine Protestbewegung, die dem dogmatischen Kirchenglauben entgegen gerichtet ist.
Wobei wenn ich an Teufel denke, dann kommt mir in diesen Zusammenhang meist Mephisto aus Goethe's Faust in den Sinn:
"Ich bin die Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."
Schön gesagt, denn ohne das Dunkel zu kennen, könnten wir das Licht nicht schätzen.
Und ohne den Egoismus zu kennen, könnten wir den Idealismus nicht schätzen.

Wenn sich zwei Menschen lieben, dann sollten ihre Glaubensbekenntnisse ihnen nicht im Wege stehen.
Denn wenn man einen Menschen liebt, dann liebt man ihn mit samt seinen Ansichten.
Andernfalls wäre es keine Liebe.
Man kann aneinander wachsen.
Es geht darum, was einen anderen Menschen an seinen Glauben reizt.

Ich sage bezüglich Glauben nur eines:
Gott steht darüber, was immer wir glauben und was nicht.
Denn Gott schaut nicht ins Hirn, sondern aufs Herz.
Und ich wüsste keinen Grund, warum ein Satanist nicht ein gutes Herz haben könnte.
Ebenso wenig wüsste ich einen Grund, warum ein glaubender Mensch nicht viel Egoismus ein seinem Herz haben könnte.
Und noch eines fällt mir ein:
Lukas, Kap 6, Vers 35: Ihr aber sollt eure Feinde lieben ...
Steht hier irgendwo, dass es eine Ausnahme gäbe, auch eine Ausnahme vor jenem (imaginären) Feind, den man Teufel nennt?
Bringe ein Licht in die Finsternis und die Finsternis muss zurückweichen.
Aber man kann keine Finsternis ins Licht bringen, weil das schlichtweg nicht geht.