Ob das Lexikon wohl mit "den Göttern" die Menschen bezeichnet? - Es heisst ja: Ihr seid Götter! Ich glaube nämlich gefunden zu haben, dass dem Menschen ein Stück Demut / Bescheidenheit nicht nur Gott gegenüber wohl ansteht, sondern auch allen Mitmenschen gegenüber...
Das trifft sich mit dem, was ich auch gefunden habe nach der ernüchternden Feststellung, dass alle Anstrengung, all mein Streben und Bemühen mich nicht gottähnlich (oder gottgleich), vollkommen oder vollendet macht. - Finde ich von dir sehr treffend und kurz in Worte gefasst :-).
Was ich aber nicht so ganz verstehe ist der Schluss... - Kann Mensch mit irgendwas den Ewigen (noch) erheben? - Für mich geht das irgendwie nicht! - Oder ist da wohl gemeint, dass der geschaffene Mensch erkennt, wie weit erhaben der oder das Absolute über dem Eigenen ist?
Ja, da ist wohl "Haltung" gefragt, - die Grundhaltung des Menschen, die seinen Ausdruck / sein Handeln bestimmt. Diese Grundhaltung kann ich wohl nur durch Einsicht verändern, wenn ich mir meiner eigenen Grundhaltung mehr und mehr bewusst bin...
Schwierig! - Da fehlt oft der Durchblick bis in die Tiefen, denn der Verstand hat seine Verschleierungstaktiken dem Bewusstsein gegenüber! Selig, wer diese Spielchen durchschaut und dem Verstandessystem auf die Schliche kommt... - denn nur so gelangt Mensch ins Gewahrsein, habe ich schon öfter für mich selber gedacht! *Seufz*
Dazu fällt mir ein, dass zuweilen auch das Leben selbst einen demütigt, mit den Umständen in die Mensch sich verstrickt, auch mit den Folgen, die einem aus gewissen Bestrebungen erwachsen... - Dagegen ist wohl kaum einer gefeit, bzw. davor bleibt kaum einer bewahrt... - Drum lieber nachsichtig sein, wenn's einem anderen passiert, dann kann ich (eher) auf Nachsicht hoffen, wenn ich selber hineintappe in eines der vielen Fettnäpfchen.
Da fällt mir sofort das Wort "Huld" ein, das ich bis dato nie richtig zu deuten / zu begreifen vermochte. Herabneigung, Huld und Demut nebeneinander ergeben eine Empfindung, die mich ein wenig eindringen lässt in des Wortes Seele!
Bin dem Begriff "eure Seele durch Fasten erniedrigen" tiefer nachgegangen. Sich Demut aneignen könnte also bedeuten, dass Mensch eine Grundhaltung der Bescheidenheit einnimmt und sein "Wetteifern" (wie Jungtroll schreibt) zurücknimmt. Ein "Fasten" also in all dem, was das Selbst über andere erhebt, was das Selbst von den anderen abhebt. Vielleicht auch Verzicht auf manches (oder alles ?) das, was das Eigene bedeutender oder wichtiger erscheinen lässt als "Fremdes" ? - Ein Abstehen von (übertriebener) Anerkennung und Lob? - Ach, es ist schwierig, wirklich einzudringen in den Begriff... - und Klarheit zu finden...
Aber ich bedanke mich sehr herzlich für diesen Beitrag, Alef. Mir scheint, als hätte das vage Gefühl in mir doch etwas Kontur angenommen. Einige Färbungen der Demut fühlen sich jedenfalls vertrauter an.
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