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  1. #1
    sunflowertanja Gast

    Standard Das Wunder der Alltäglichkeit

    Es war an einem ganz gewöhnlichen Abend mitten in einer anstrengenden Arbeitswoche.
    Ich hatte gerade den Abwasch erledigt (ich gehöre zu den äußerst bedauernswerten Menschen, die keine Spülmaschine besitzen) und schaute mich in meiner aufgeräumten Küche um: Genauso hatte doch die Küche heute morgen auch ausgesehen, ja es schien mir gerade so, als hätte es diesen Tag gar nicht gegeben, vielleicht gar nicht geben brauchen.
    Was war an diesem Tag schon Bewegendes in meinem Leben passiert? Nichts, überhaupt nichts, es war ein sehr gewöhnlicher Alltag gewesen, ein grauer Alltag vielleicht sogar. Ich hatte heute nicht das große Los gezogen, niemand hatte angerufen, der Briefkasten war leergeblieben, ja, es war noch nicht einmal eine Karte darin. Wie gesagt, ein ganz gewöhnlicher Tag.

    Plötzlich fiel mir ein Kalenderspruch ein, den ich kürzlich bei einer Freundin gelesen hatte: "Die Alltäglichkeit der Welt ist ein großes Wunder."
    Langsam dämmerte mir eine bislang neue Erkenntnis. Ich sah den Tag plötzlich in einem anderen Licht. Was war doch heute nicht alles an Großartigem geschehen:

    Es begann schon damit, dass ich schmerzfrei aufstehen konnte. Wie viele Menschen müssen morgens im Bett liegen bleiben, bis eine Pflegerin oder ein Pfleger ihnen beim Aufstehen hilft. Sie können sich nicht einfach einen Kaffee kochen, wenn sie Lust dazu haben. Und ich stehe einfach so auf und gehe zur Arbeit. Ja, richtig! Ich gehe zur Arbeit, einen Teil des Weges zumindest lege ich zu Fuß zurück. Wer schon einmal mit gesundheitlichen Einschränkungen der Beine leben musste, weiß dieses Ereignis des "Gehens" zu schätzen. Auf dem Weg kann ich das Grün der Bäume sehen und das Gezwitscher der Vögel genießen, alles keine Selbstverständlichkeiten, wenn man nur einmal beginnt, darüber nachzudenken.

    Im Büro geschahen dann viele "kleine" Wunder. Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie viele Gehirnzellen und Muskeln zusammenspielen müssen, damit wir z.B. Schreibarbeiten am Computer erledigen können? Mich fasziniert das immer wieder, wenn ich sehe, wie meine Finger automatisch die richtigen Tasten finden. Meistens, jedenfalls!

    Um die Beschreibung des Tagesablaufes etwas abzukürzen: Ich bewältige einen Arbeitstag, danach erledige ich noch den Wocheneinkauf, schleppte Einkaufstaschen in die Küche, kochte und durfte mich satt essen. Toll! Neulich hörte ich einen sehr wahren Satz: "Zufriedenheit ist erlernbar."

    Nur ein ganz gewöhnlicher Tag? Ich denke nicht.
    Grauer Alltag? Nein, es war ein Tag, an dem ich unzählige Dinge erlebte und tun konnte, die ich allein Gottes Güte und Gnade zu verdanken habe; dass ich bis heute die Spur gehalten, bis heute durchgehalten habe, wenn es auch manchmal traurige Tage gab.

    Gott sei Dank, dass er heute das Wunder der Alltagsbewältigung geschehen ließ, dass er meine Augen für die Zeichen seiner Gegenwart und Güte geöffnet hat.

    (aus "Zum Glück bin ich nicht besser" von Rose Höfflin)



    Möge der Herr uns diese Sensibilität mehr und mehr schenken!

    Mögen wir den Tag nicht als gewöhnlichen Alltag sehen, sondern die Wunder, Bewahrungen, Segnungen, Prüfungen, Zurechtbringungen und Gottes unendliche Gnade und Liebe darin erkennen.

    Das wünsche ich uns für diesen, und alle noch kommenden Tage.

    sunflowertanja

  2. #2
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    Standard

    Mögen wir den Tag nicht als gewöhnlichen Alltag sehen, sondern die Wunder, Bewahrungen, Segnungen, Prüfungen, Zurechtbringungen und Gottes unendliche Gnade und Liebe darin erkennen.
    genau so möchte ich es leben und erleben meine tage.

    "Zufriedenheit ist erlernbar."
    ja, sie ist erlernbar und wenn man das mal verstanden hat, dann wird das leben um so glücklicher.......denn dann ist es nicht mehr nur ein haschen nach wind, sondern ein leben das vertrauensvoll und dankbar aufschaut zu gott.


    wie schön liebe tanja, dass es dich gibt in diesem forum.

    sei gesegnet
    fisch

  3. #3
    Registriert seit
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    Ort
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    Beiträge
    647

    Standard

    AMEN !!! AMEN !!! und JUHUUU !!!

    Vielen Dank liebe sunflowertanja !!!

    Wünsch Dir und uns allen einen gesegneten Tag in der Schöpfung unseres Gottes !!!


    Gabriel
    Ich will euch mehr Gutes tun als je zuvor und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin. Hes 36,11
    Baruch Ata Adonai Elohenu Melech HaOlam - Gelobt seist du Ewiger, unser Gott, König der Welt

  4. #4

    Standard

    Oh, wie schön. Das ist ein Beitrag, den man unbedingt lesen muss...

    Wie oft fühlen wir uns vergessen oder denken, dass nichts in unserem Leben geschieht.... da täuschen wir uns aber sehr.

    Danke, für diese Sichtweise, die du uns aufzeigst. Ich sollte viel öfters daran denken, denn so beginnt man viel intensiver zu leben.

    Liebe Grüsse Jumperli
    Frage nie: „ Warum gibt es das Leid?“, sondern: „ Wozu dient es mir?“

    Eugene Heimler


 

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