Shabbat Shalom, Absalom

Zitat Zitat von Absalom
Und der Theologe A.J.B. Higgins fragt nicht zu unrecht, ob das Menschensohnproblem gar unlösbar ist.
Den Erev des heutigen Shabbat feierten wir gemeinsam mit unserem israelischen Freund. Seit er mich kennt, ist er kein messianischer Jude mehr, sondern ein "richtiger" . Ich habe ein leeres A5-Blatt genommen und ihm das Phänomen Davids Sohn, Josefs Sohn und König der Juden erklärt. Ich habe ihm erklärt, warum Jesus Christus zwar gen Himmel gefahren ist, nachdem er irgendwie nach seiner Auferstehung noch gewirkt haben soll, dass bei Jeshua BarJosef aber der Leichnam verschwunden gewesen sein musste, wie bei Mose auch. Wurde Moshe nach seiner Beerdigung wieder gesehen? Nein! Beim Mashiach gäbe es da frappante Parallelen, wenn man sie denn "glauben" dürfte. Aussagen, die "Jesus Christus" nach seiner Auferstehung getan haben soll, muss Jeshua vor der Exekution gesprochen haben. Aussagen, die "Jesus Christus" vor seiner Himmelfahrt gesprochen haben soll, widersprechen Aussagen, die Jeshua vor seiner Exekution sprach und können nur Interpolationen sein. Die Berichte in der Zeit zwischen dem jüdischen Pessach und dem katholischen Fest Christi Himmelfahrt werfen in der Tat eine Fülle an Fragen auf, deren wahrheitsgetreue Beantwortung z. B. Interpolationen voraussetzt. Ohne diese Voraussetzung bleibt das Menschensohnproblem (Zitat Higgins s. o.) allerdings unlösbar.

Wer sich Gedanken über den Menschensohn (BenAdam) Jeshua macht, der kommt bei der Beantwortung des "unlösbaren" Menschensohnproblems ein ganzes Stück weiter. Wohl ist es eine Sisyphusarbeit, aber es lohnt sich. Ich bin heute so weit, dass der kommende Mashiach ein leiblicher Sohn des jüdischen Rabbiners Jeshua BarJosef in der Erblinie von Dawid HaMelech sein könnte (Konjunktiv!); Hinweise dafür habe ich jedenfalls einige. Bei dem Halbgott Jesus ist das aber etwas völlig anderes - der war ja "Christ" und lebte folglich zölibatär und "keusch" obendrein. Moshe und Dawid waren Hirten und der katholische Zimmermann Jesus war wahrscheinlich eher der jüdische Hirte Jeshua (stelle dir doch mal vor: Da sagt ein Zimmermann zu einem Fischer: "Weide meine Lämmer/Schafe"). Warum hat Jeshua so viel über das Hirten gelehrt und so wenig über "seinen" Zimmermannsberuf? Warum sollte der Sohn Davids heute nicht ein Hirte oder ein Jeshiva-Student in Israel sein? Dass ein wiederkommender Halbgott in Israel sein äonisches Reich aufbaut, während die "Brautgemeinde" im Himmel auf die Hochzeit wartet, halte ich da auch eher für Hirnwindungsakrobatik. Nein, der Menschensohn ist ein Menschensohn und wenn man behauptet, der sei auch Gottessohn und präexistent usw., hat das mehr mit Hirnwindungsakrobatik zu tun als mit Realität.

Shalom
Shomer