Der Mantel und die Bücher

Es ist Herbst. Der Winter kommt. Es wird kalt. Paulus sitzt in Rom im Gefängnis.
Er hat ein reiches Leben hinter sich und einen schweren Weg vor sich. Paulus hat
Sehnsucht nach seinem Freund und Vertrauten Timotheus. „Komme vor dem Winter
und bringe den Mantel mit und die Bücher!”

Paulus wird beides brauchen: den Mantel für den Leib, wenn es kalt wird, und die
Bücher für den Geist wenn es schwer wird, zu leben und zu glauben, zu schreiben
und zu beten.

Der Mantel steht für Wärme und Schutz, Bedeckung und Bewahrung. Die Bücher
stehen für Weite und Trost, Belebung und Ermutigung. Das ist es, was wir alle
brauchen, einen Mantel von außen gegen die Kälte der Welt und die Bücher für
innen gegen Erstarrung und Verflachung. Der Mantel deckt uns außen, die Bücher
beleben uns innen. Gott hat immer beides für uns, den Mantel seiner Liebe und die
Worte des Lebens. Gott gewährt beides, den Schutz von außen und die Erweckung
von innen.

Der Mathematiker Gauß lag todkrank zu Bett und sagte zu seiner Tochter: „Decke
mich warm zu und gib mir die Bibel!” Wohl uns, wenn einer da ist, der uns mit
Liebe zudeckt und uns die Worte des Lebens reicht und zuspricht.

Wem können wir, wenn es kalt wird, einen Mantel, etwas Wärme und Schutz
mitbringen? Und wem können wir Bücher, also Worte voller Zuspruch und Trost,
Ermutigung und Hoffnung schenken?

Komme bald, sieh nur zu, dass du vor dem Winter kommst. Und bringe den Mantel
mit und die Bücher!
2.Timotheus 4,21.13


Axel Kühner, Das große Textarchiv, Aussaat-Verlag