Wo Katholiken und Protestanten sich streiten ...

Heute ist der berühmt-berüchtigte "Zwölfte Juli" in Nordirland.

Strassenschlachten haben den Beginn des nordirischen Feiertags "Der Zwölfte" in Nordirland überschattet, bei dem sich jährlich zehntausende Protestanten an Umzügen beteiligen.

In der Hauptstadt Belfast haben nationalistische Gruppen am Dienstagmorgen nach Polizeiangaben mindestens sieben Beamte bei Zusammenstössen verletzt, nachdem sie gegen Mitternacht Freudenfeuer entzündeten.

In einem Fall sei ein Bus gekapert und versucht worden, ihn in eine Polizeiabsperrung zu steuern. Gewalttätige hätten zudem Brandsätze, Steine und Flaschen geworfen, auch Schüsse seien zu hören gewesen.

Militante Katholiken stiessen zudem am Morgen entlang der sogenannten Friedenslinie mit der Polizei zusammen, die mit ihrer Präsenz den katholischen Westen Belfasts schützen will.

Im Laufe des Dienstags wollen Mitglieder und Anhänger des protestantischen Oranier-Ordens mit einem Parademarsch ihres Sieges über die Katholiken vor mehr als 300 Jahren gedenken.

Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen katholischen Nationalisten, die für eine Wiedervereinigung des britischen Nordirlands mit der Republik Irland eintreten, und protestantischen Loyalisten war in den vergangenen Wochen wieder neu aufgeflammt.

Erinnerung an Sieg der Protestanten
Die Feierlichkeiten der Protestanten zum Gedenken an die Schlacht von Boyne am 12. Juli 1690 hat seit Jahrzehnten Gewalt und Zerstörung ausgelöst - auch deswegen, weil Mitglieder des Oranier-Ordens bei ihren Paraden durch katholische Viertel ziehen.

1690 hatte Wilhelm von Oranien den katholischen König Jakob II. vernichtend geschlagen und dem Protestantismus zum Sieg verholfen. Zum Gedanken an Wilhelm wurde der Oranier-Orden gegründet, der jährlich einen Parademarsch in Erinnerung des Sieges abhält. Der Orden ist umstritten. Kritiker halten ihn für radikal.
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